THEO VAN GOGH – DIE GROSSE ANALYTISCHE QUALITÄT DER FAZ: PUTIN INTERESSIERT GAR NICHT EINMAL DIE UKRAINE; IHM GEHTS NUR UM SEINE „FAMILIE!“ – DIE ZUR NEUEN „WELTORDNUNG“ WERDEN SOLL  – NIEMAND HATS BISHER BEMERKT, AUCH GEORGE BUSH NICHT – NUR JETZT MARC ZITZMAN!

Putins Kriegsmotive: Ein Krimineller im Politiker-Kostüm

Artikel von Marc Zitzmann • FAZ Vor 2 Std. 2-12-22

Kriminelle Familie? –  Die Gründe für Wladimir Putins kriegerischen Überfall auf die Ukraine sind bekannt. Ein neoimperialistisches Unterfangen mit Anleihen bei der Sowjetunion, bei Stalin, beim Großen Vaterländischen Krieg, beim Zarenreich und beim Panslawismus, das durch den Bruch mit dem Westen auch auf die Etablierung einer neuen Weltordnung abzielt.

So die landauf, landab geteilte Sicht. Was jedoch, wenn all dies nur vorgeschobene Gründe wären, um das wahre Motiv für den Überfall zu verbergen?

In der jüngsten Ausgabe der „Revue du Crieur“, des Printmagazins der französischen Internetzeitung „Mediapart“, plädiert François Bonnet, Mitgründer und langjähriger Chefredakteur des ebenso erfolgreichen wie qualitativ hochwertigen Investigationsblattes, für eine Blickkorrektur. (..)

Eine Familie, die nur an ihrem Fortbestand interessiert ist?

Zweitens war die Lancierung des „totalen“ Krieges am 24. Februar eine Entscheidung Putins und einer Handvoll Vertrauter. Drittens sind Putins Argumente für die „Eliminierung des Nazi-Drecks in Kiew“, wie er sie etwa in einer Ansprache vom 24. Februar – und zuvor bereits in einem „historischen Essay“ vom Juli 2021 – formuliert hat, derart inkonsistent, ja inkohärent, dass manche seine geistige Gesundheit anzweifelten. Was jedoch, fragt Bonnet, wenn der russische Präsident, ebenso luzide wie zynisch, Gründe für die „Spezialoperation“ vortrüge, an die er selbst nicht glaubte – um das wahre Motiv zu verbergen?

Dieses benennt der Autor in einem Satz: Putin sei der Chef einer kriminellen „Familie“, für die Krieg ein Mittel bilde, das eigene Dasein und den Fortbestand des durch sie geschaffenen und gelenkten Systems zu sichern. Seit einem Vierteljahrhundert weigerten sich westliche Verantwortliche anzuerkennen, dass Putin ein Krimineller im Politiker-Kostüm sei, kein Präsident mit Verbindungen zur Welt des Verbrechens. „Korruption, Morde, Einkerkerungen, phänomenale Bereicherungen, die ökonomische Ausbeutung des Landes“, so Bonnet, „werden seit je als Kollateralschäden, als bloße Nebenwirkungen angesehen, die ein von der Rohstoff-Rente lebendes autoritäres Regime hervorbringt.“

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