MESOPOTAMIA NEW JENS & ANDY :  ZWEI AUSGEWIESENE NULLEN NUN IN CHARGE / DIE BEWIESENERMASSEN SCHON EINIGES IN DEN SAND GESETZT HABEN !

Es klingt wie der Beginn eines schlechten Witzes: Gründen Jens Spahn und Andreas Scheuer eine Taskforce für Testlogistik. Die Regierung will sich nämlich endlich Gedanken machen, wie das mit dem Freitesten überhaupt funktionieren kann. Verantworten sollen das Projekt zwei Minister, von denen einer (Spahn) bereits Schnelltests für alle versprach und zurückrudern musste. Und von denen der andere (Scheuer) das Projekt Pkw-Maut so vermurkste, dass man sich fragt, warum er überhaupt noch im Amt ist.

Die Ankündigung der Taskforce ist aber kein Witz, sondern eine Passage im Bund-Länder-Beschluss vom Mittwochabend. Erst im April wird mit der Schnelltest-Infrastruktur gerechnet, die für flächendeckendes Freitesten notwendig ist. Auch bei der Test-Bestellung gibt es Kapazitätsengpässe, wie Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU) sagte. So stolpert Deutschland in das nächste Debakel und erlebt ein Déjà-vu.

Waren erst die Impfungen der Inbegriff der Hoffnung, hatten die Schnelltests eine ähnliche Strahlkraft entwickelt. Die Logik scheint simpel: Wer negativ getestet ist, hat kein Corona, kann niemanden anstecken, kann wieder ein freier Mensch sein. Doch dieses Strahlen am Ende des Corona-Tunnels ist deutlich heruntergedimmt. Nicht, weil das Vertrauen in Schnelltests, die im Gegensatz zum PCR-Test nur eine tagesaktuelle Momentaufnahme liefern, zu gering ist. Sondern, weil die Regierung die Logistik nicht zeitnah auf die Beine gestellt hat.

Deutschland erhält erneut die Quittung für das fehlende Vorausschauen der Verantwortlichen. Darüber kann weder der mehrstufige Lockerungsplan noch das Versprechen eines kostenlosen Tests pro Woche für jeden Bürger hinwegtäuschen. Auch, weil zahlreiche Fragen ungeklärt sind. Die Einbindung der ab Samstag verfügbaren Selbsttests etwa. Oder wie damit umgegangen werden soll, wenn bei den regelmäßigen Schnelltests nun deutlich mehr Asymptomatische entdeckt werden und die Inzidenz aufgrund dessen steigt, – und nicht weil die Pandemie an Fahrt aufnimmt. Es sei zu schwierig, noch andere Parameter als die Sieben-Tage-Inzidenz zur Einschätzung der Corona-Lage heranzuziehen, sagte Söder kurz vor Mitternacht. Nach einem Jahr Pandemie auch Kompliziertes in Angriff zu nehmen, ist wohl zu viel verlangt.

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