MESOP NEWS SURVEY : IN DEUTSCHLAND LIEGT PUTIN 14 %-PUNKTE VOR TRUMP

Amerikanische Studie – Die meisten auf der Welt trauen Putin nicht

Dem russischen Präsidenten Wladimir Putin kann man nicht trauen, glaubt eine große weltweite Mehrheit einer neuen Studie zufolge. Trotzdem finden viele ihn immer noch vertrauenswürdiger als seinen Gegenspieler im Weißen Haus. 16.08.2017, von Oliver Georgi – FAZ –

Die meisten Menschen rund um den Globus haben nur wenig Vertrauen in den russischen Präsidenten Wladimir Putin. In einer Erhebung des renommierten amerikanischen Meinungsforschungsinstituts „Pew Research Center“ äußerte nur rund jeder Vierte (26 Prozent) der Befragten in insgesamt 37 Ländern, er vertraue darauf, dass Putin in der internationalen Politik das Richtige tue.Am wenigsten Vertrauen in Putin haben demnach die Jordanier (2 Prozent) und die Polen (4 Prozent), am meisten die Befragten in Vietnam (79 Prozent), den Philippinen (54 Prozent) und Tansania (51 Prozent). In Deutschland bewertete ebenfalls nur jeder Vierte (25 Prozent) Putins Verhalten auf der internationalen Bühne als positiv, in Europa sagten das nur 19 Prozent. Ähnlich gering ist das Vertrauen in Putin in Kanada (19 Prozent) und den Vereinigten Staaten (23 Prozent).

Gleichwohl trauen viele dem russischen Präsidenten damit noch mehr als dem amerikanischen Präsidenten Donald Trump. In Deutschland liegt Putin demnach 14 Prozentpunkte vor Trump (11 Prozent), in Griechenland und dem Libanon sogar 31 Prozentpunkte. In Israel ist das Bild umgekehrt: Dort rangiert Trump 28 Prozentpunkte vor Putin. Auch in Polen bringen die Befragten Trump 19 Prozentpunkte mehr Vertrauen entgegen als Putin.Die Amerikaner haben unterdessen deutlich weniger Vertrauen in Putin als die Russen in Trump: 23 Prozent der Amerikaner gaben in der Umfrage an, Putin zu trauen – aber 53 Prozent der Russen sagten das in einer parallelen Umfrage über Trump.

Auch abseits von Putin ist das Russland-Bild in vielen Ländern der Welt aber schlecht. Insgesamt sehen demnach nur 34 Prozent der Befragten Russland in einem positiven Licht, 40 Prozent bewerten das Land als negativ. Besonders schlecht wird Russland in Jordanien (93 Prozent) und in den Niederlanden (82 Prozent) bewertet. Auch in Deutschland haben 67 Prozent der Befragten ein schlechtes Bild von Russland, in Schweden sogar 78 Prozent – und damit mehr als in den Vereinigten Staaten (63 Prozent) und Kanada (59 Prozent). Am positivsten wird Russland demnach in Vietnam (83 Prozent), Griechenland (64 Prozent) und den Philippinen (55 Prozent) gesehen.

Trotz dieses geringen Vertrauens betrachten aber nur 31 Prozent der weltweit Befragten Russland als maßgebliche Bedrohung für ihr Land – genauso viele wie bei China und ähnlich viele wie bei den Vereinigten Staaten (35 Prozent). Am bedrohlichsten wird Russland demnach in Polen (65 Prozent) und der Türkei bewertet (54 Prozent), am ungefährlichsten in Vietnam (11 Prozent) und dem Senegal (16 Prozent). In den Vereinigten Staaten sehen 47 Prozent Russland als große Bedrohung an, in Deutschland gaben das 33 Prozent der Befragten an, in Europa 41 Prozent. Trotzdem wird Russland von den meisten als deutlich geringere Bedrohung eingestuft als etwa die Terrormiliz „Islamischer Staat“ (62 Prozent) oder der Klimawandel (61 Prozent).

Interessant ist, dass die amerikanischen Demokraten sich durch Russland deutlich mehr bedroht fühlen als die Republikaner. Bei den Demokraten gaben 61 Prozent der Befragten an, Russland stelle eine wesentliche Bedrohung für Amerika dar, bei den Republikanern waren es nur 36 Prozent. Als Grund für das negative Bild Russlands in vielen Ländern sieht die Studie vor allem den Umgang Moskaus mit den persönlichen Freiheitsrechten seiner Bürger. Demnach glauben nur 30 Prozent der Befragten, dass Russland die Freiheitsrechte seines Volkes respektiert. In Deutschland, den Vereinigten Staaten und Europa gaben das sogar nur 14 Prozent an, in Afrika im Schnitt hingegen 51 Prozent.

Für die Umfrage wurden vom 16. Februar bis zum 8. Mai insgesamt 40.951 Menschen in 37 Ländern befragt. Faz

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