S.P.O.N. – Der Schwarze Kanal: Was erlaubt sich der Türke?

MESOP : SAHRA WAGENKNECHT – NICHT ZU ERDOGAN REISEN – ABER ZU PUTIN – DER MENSCHENRECHTE WEGEN

Eine Kolumne von Jan Fleischhauer  – 15 Juni 2016 –   Guter Despot, böser Despot: Während Wladimir Putin in Deutschland Respekt genießt, hat Recep Tayyip Erdogan hierzulande nicht einen Fürsprecher. Liegt es daran, dass die Türken nie mit dem Panzer im deutschen Wohnzimmer standen?

Auch die Linkspartei ist für die Einhaltung von Menschenrechten. “Mal wieder reist Kanzlerin Merkel in die Türkei und will sich dort mit dem Despoten Erdogan treffen”, schrieb die Fraktionsvorsitzende Sahra Wagenknecht vor Kurzem auf ihrer Facebook-Seite. Die Kanzlerin sollte das Gespräch lieber zu Oppositionspolitikern suchen, die für Demokratie und Frieden stünden, “statt für Terrorpatenschaft, Ausgrenzung und Abbau von Grundrechten.”

Terrorpatenschaft, Abbau von Grundrechten? Keine Frage, dass da eine gepfefferte Antwort nötig ist. Wenn es um die Verteidigung der Freiheit geht, darf man als Demokrat nicht zurückweichen. Nur, wer hätte gedacht, dass ausgerechnet Sahra Wagenknecht in der ersten Reihe stehen würde. Kann man sich vorstellen, dass sie so auch über einen Besuch der Kanzlerin in Moskau schreiben würde? Wohl eher nicht. Man muss nur dort, wo der Name Erdogan steht, den Namen Putin einsetzen, um zu erkennen, dass Despot offenbar nicht gleich Despot ist. Volltext http://www.spiegel.de/politik/deutschland/recep-tayyip-erdogan-was-erlaubt-sich-der-tuerke-kolumne-a-1097304.html