MESOPOTAMIA NEWS : Streit um Raketenprogramm – Erdogan stellt Boeing-Bestellung in Höhe von 10 Milliarden US-Dollar infrage
Dienstag, 30.07.2019, 19:54 FOCUS – Der türkische Präsident Erdogan will den Ausschluss der Türkei aus dem F-35-Programm mit den USA offenbar nicht tatenlos hinnehmen. Er drohte mit der Stornierung von Boeing-Aufträgen in Milliardenhöhe.
Folgt jetzt die nächste Spitze in der Auseinandersetzung zwischen der Türkei und den USA? Im vergangenen Sommer kam es zwischen den Nato-Partnern zur diplomatischen Krise aufgrund der Verhaftung des US-Pastors Andrew Brunson. US-Präsident Trump verhängte daraufhin Sanktionen, die die Türkei in eine tiefe Krise samt Währungsverfall und anschließender Wirtschaftskrise stürzten.
S-400-Krise zieht immer weitere Kreise: Auf F-35-Ausschluss droht Erdogan Boeing-Boykott an
Aktuell sind beide Länder erneut im Clinch, dieses Mal wegen eines Waffendeals der Türkei: Ende 2017 einigten sich Russland und die Türkei auf den Kauf des russischen S-400 Raketenabwehrsystems anstelle des amerikanischer Patriot-Systems. Die USA befürchtet nun, dass Russland so Zugriff auf Informationen zu F-35-Kampfjets bekommt. Die USA schlossen die Türkei daher aus dem Programm aus.
Die Türkei will das nicht so einfach hinnehmen – und droht mit der Stornierung einer großen Boeing-Order. „Wir sind gute Kunden“, sagte der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan bei einem Treffen seiner Partei mit Blick auf den geplanten Kauf neuer Boeing -Flugzeuge, wie das US-Nachrichtenportal „Bloomberg“ berichtet. “Aber wenn es so weitergeht, müssen wir darüber nochmals nachdenken.”