MESOP „PKK SELBSTKRITIK“ : NACH DER ABSOLUT GESCHEITERTEN GUERILLA-AKTION IN DEN KURDISCHEN STÄDTEN – NUN EINE NEUE OFFENSIVE „AUS DEN BERGEN“

 Murat Karayılan: Historischer Frühlingsprozess hat begonnen ( Nûçe Nr. 766 – 22. April 2016)

Der Oberkommandierende der kurdischen Volksverteidigungskräfte (HPG – Hêzên Parastina Gel), Murat Karayılan verlass am 30. Todestag von Mahsum Korkmaz, Kampfname Egîd, eine Botschaft an alle Guerillas. Die Botschaft erreichte per Funk sowohl die Guerillakräfte in Başûr (Südkurdistan), als auch in Bakûr (Nordkurdistan).

Karayılan betonte die außerordentlich wichtige Rolle von Mahsum Korkmaz für die kurdische Freiheitsbewegung. Zudem ging er auf den Widerstand in den kurdischen Städten und die anhaltende menschenverachtende Politik der AKP ein. Er erklärte, dass die kurdischen Guerillakräfte den kommenden historischen Frühlingsprozess nutzen und dass die Völker Kurdistans letztlich siegen werden. Karayılan machte noch einmal deutlich, dass es in den kommenden Monaten zu einer Offensive der Guerilla kommen wird:

“Als die türkische Armee gegen die städtischen Selbstverteidigungen vorging, warnten wir sie, dass wir intervenieren würden, wenn sie den Krieg in die Städten brächten. Sie setzten Panzer ein und zerstörten Städte, als sie die Jugendlichen angriffen, während diese ihre Viertel lediglich mit Schrottflinten und Kalashnikovs verteidigten. Ihr wahres Ziel war die Zerstörung der kurdischen Städte und die Niederschlagung der Bevölkerung und der Jugend durch ihre brutalen Angriffe.

Trotz alledem war der Widerstand in Sûr und Cizîr gegen die kolonialistischen Angriffe ein historischer. Wir haben Gefallene, aber sie starben nicht umsonst, sondern für den Sieg. Dies ist der Geist unserer Zeit. Mit diesem Geist ist es möglich zu siegen, lernen wir aus der Vergangenheit und versuchen wir Neues.Der Frühling ist nun da und somit wird von nun an die HPG in das Geschehen aktiv eingreifen. Die Offensive der Guerilla wird dabei nicht in den Städten stattfinden, sondern von den Bergen aus, die Selbstverteidigung der kurdischen Jugend in Form der YPS (Yekîneyên Parastina Sivîl – Zivilen Verteidigungseinheiten) unterstützen. Die Aktion der HPG auf den Militärposten in Mermer zeigt einen erfolgreichen Schritt in diese Richtung.

Hätte die türkische Armee die Städte nicht angegriffen, dann müsste die Guerilla nun nicht intervenieren. Aber wir müssen jetzt eingreifen, der türkische Staat zwingt uns dazu. Es gab keinen Grund für diesen Krieg. Die Gräben und Barrikaden hätten friedlich beseitigt werden können, wenn der Staat anders auf die Probleme reagiert hätte.

Die Forderung der Menschen nach Autonomie ist ein universelles Recht. Verschiedene Kulturen und Sprachen existieren friedlich und respektvoll nebeneinander auf die Welt unter der Bedingung der Autonomie. Die Forderung der Völker Kurdistan nach Autonomie ist legitim und der Widerstand gegen die Angriffe auf diese Forderung, ist der Widerstand der Demokratie und der Freiheit. Der Kampf um die Autonomie Kurdistans demokratisiert die Türkei, aber nun wird die Guerilla vor allem den Widerstand gegen den türkischen Staat unterstützen, der die Autonomiebestrebungen mit Panzern und Artillerie vernichten will.

Türkische Abgeordnete sollten wissen, dass sie diesen Krieg nicht gewinnen können. Städte, Berge, Täler, der Widerstand ist überall. Sie müssen der Realität ins Auge blicken. Das Erdoğan Regime darf keinen Jugendlichen mehr töten, egal ob kurdisch oder türkisch, es muss einer Lösung zustimmen. Die Freiheit des Vorsitzenden Abdullah Öcalan und die Autonomie der Völker Kurdistans ist der einzige Weg der Lösung. Es gibt keine Alternative. (…)”        (ANF, 29.3., ISKU)

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