MESOP NEWS EUROPA KULTUR : MACRON I. – DER HYMNISCHE EDLE GÖTTERFUNKEN & DANY LE ROUGE

Ein Tag in Frankfurt:  mit dem Roi de France,   seinem  Berater  Daniel Cohn Bendit + der  Zukunftsfrage Israel  sowie mit Gilles Keppel

Sandra Kegel  (FAZ) :  „Der Mann, der wie ein König im Reich des Geistes nun auch mit großem Gefolge nach Frankfurt angereist ist, stellt sich bewusst und für alle sichtbar in eine literarische, geistesgeschichtliche Tradition. Deshalb war es auch diesmal kein Zufall, daß Macron, noch ehe er am Dienstag gemeinsam mit der deutschen Kanzlerin die Frankfurter Buchmesse eröffnet hat, zuvor einen Zwischenstopp an der Frankfurter Goethe-Universität einlegte.“

…. Wobei der hymnisierenden Kegel nicht entgangen sein dürfte, daß Macron I. noch im Wahlkampf ausdrücklich verkündete ,es gebe „keine Französische Kultur“,  nur eine globale, weswegen von „geistesgeschichtlicher Tradition“ keine Rede sein kann.

Doch weiß, wer französische Romane kennt, auch Filme im Besonderen, daß da stets nimmermüde mächtig gestrunzt wird, wenns am allerwenigsten stimmt:

Kegel: „Die Großmutter habe ihm „die Tore zum Wissen und zum Schönen geöffnet“, so wird Macron nicht müde zu erzählen – eine sehr französische Geschichte.“

„Er glaube fest an die soziale Mobilität durch die Kultur, sagte Macron, der mit Flaubert und Boris Vian und den Fabeln von La Fontaine dafür warb, dass alle junge Menschen Zugang zur Literatur bekommen, ohne die Schwellen künstlich zu senken. Das ist es, was er unter „Emanzipation durch Exzellenz“ versteht.“

……. Was immer auch die „soziale Mobilität durch Kultur“ sein mag, so ist es doch ein excellenter Anspruch, den Jungen mit Flaubert + den ihnen durchweg unbekannten  contes des La Fontaine zukommen, erst recht mit dem ihnen noch viel unbekannteren Boris Vian, der heute ganz oben auf der  wanted list der feministischen LBGTQ-Polizei stünde.

Kegel : „Daniel Cohn-Bendit, der realistische Visionär, der im europäischen Bundesstaat die Nationalstaaten überwinden will, konfrontierte den Präsidenten mit Helmut Schmidt: Wer Visionen habe, solle zum Arzt gehen. Macron rief: „Ich will keinen Arzt, ich will Visionen!“

……. Arg bescheiden hingegen die materiellen Zugeständnisse des großen Idealisten:

„Zukünftig wolle Frankreich  10.000 der 50.000 Flüchtlinge aufnehmen, die durch die EU verteilt werden sollen.“

……  Der König von France kennt niedrigste Obergrenzen , Basta!

 

Macron zu Gast an der Goethe-Uni

Erst kommt er zu spät. Dann ist, nach einem kurzen Wortwechsel mit dem Soziologen Gilles Kepel und Daniel Cohn-Bendit, der Emmanuel Macron duzen darf, am Ende der knappen Stünde nur für genau drei Fragen der Studenten Zeit. Fast lässt der Auftritt des französischen Staatspräsidenten in der Goethe-Universität an das Gastspiel des Dalai Lama denken, der sich vor ein paar Wochen in Frankfurt in der Kunst geübt hatte, einem Dialog mit der Jugend auszuweichen. Macrons Bekenntnis zur Hymne dür­fen sich die vom Frankfurter Bankenkapital finanzierten Vertreter von „Pulse of Europe” auf ihre Fahne schreiben: Sie ha­ben vor dem Casino zur Begrüßung dem Präsidenten Beethovens „Ode an die Freu­de” entgegengeschmettert. Was Macron noch rasch twittert, bevor er, eine gute Stunde zu spät, den Saal betritt.

Nach Macrons Abgang eine weitere Kurze heftige Debatte zwischen Keppel + Cohn Bendit, die sich nicht leiden  können. Wie schon gesagt duzt CB den König Macron und arbeitet dauerhaft als dessen fester Berater,  – dies weniger in der Deutschland- als in der Israel/Palästina-Frage. Auch diesem zentralen Dilemma will Macron sich später global inszeniert widmen: um „Trump auch hier ganz den Wind aus den Segeln zu nehmen“.  Wie soll das aber gehen ?

„Nichts ist  spruchreif, aber aus taktischen Gründen wird er grob zwei Konzepte vorschlagen. Eins mit binationaler Tendenz (Einstaatenlösung) , wo es vorschlagsweise darum geht,  Araber aus den verschiedenen  Zonen A aber auch C + B verstärkt als vollanerkannten Staatsbürger in Israel einzugliedern (Judäa, Samaria etc.)  – oder, wenn das abgelehnt wird, eben zwei souveräne Staaten.  Beides könnte nach Wahl über einen längeren Zeitraum in Stufen verwirklicht werden, unterstützt durch erhebliches Geld der Weltbank und der Europäer. Was auch den Iranern den Wind aus den Segeln nehmen würde. „

Wenn die Botschaft des Königs ankommt !   –  www.mesop.de