MESOP MIDEAST WATCH: HIZBULLAH POSTMODERN! – Militärshow in Libanon : Die Hizbullah simuliert einen Krieg, den sie nicht führen will

Hizbullah-Kämpfer während einer inszenierten Militärübung in einem Lager im südlibanesischen Dorf Aramta am 21. Mai – Die Hizbullah lädt zur Kriegsshow in Südlibanon – und will mit simulierten Angriffen ein Zeichen der Stärke setzen. Doch sie inszeniert einen Waffengang mit Israel, den sie eigentlich vermeiden will.

Das Blasorchester spielt schmissige, mit Dissonanzen gesprenkelte Marschmusik. Die Menschenmenge setzt sich in Bewegung, kommt aber nur schwer voran. Die Leute durchqueren dicht gedrängt und in Trippelschritten ein mit Tarnnetzen verhängtes Eingangstor. Hunderte Gäste hat die libanesische Hizbullah, die schwer bewaffnete, mit Iran alliierte Schiitenorganisation, am Sonntag in ihr Reich in Südlibanon eingeladen, das sie eigentlich lieber vor der Öffentlichkeit abschirmt.

Aber an diesem Tag werden Getreue, heimische und ausländische Journalisten in Bussen zu einer echten Militärbasis gebracht. Vor 23 Jahren war die Gegend unter israelischer Besatzung, am 24. Mai 2000 war der Rückzug der Truppen aus dem südlichen Nachbarland abgeschlossen. Aus der Sicht der Hizbullah ein Tag des Triumphes. Sie will zum Jahrestag ein Zeichen der Stärke setzen und ihren Feinden die Botschaft überbringen, dass weder die Standhaftigkeit noch der Wille, Israel zu vernichten, nachgelassen haben.

Daher hat die Organisation eine militärische Darbietung organisiert, wie es sie viele Jahre nicht gegeben hat und, so heißt es zumindest, auch viele Jahre nicht mehr geben werde.

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