MESOP CULTUR „ FEMO-JAKOBINISMUS“: SEX EINVERSTÄNDNIS AM BESTEN SCHRIFTLICH / AUCH DAS KANN ABER SPÄTER WIEDERRUFEN WERDEN

Schweden treibt die sexuelle Korrektheit auf die Spitze

19 Dec 2017 – N24 – Die Regierung in Stockholm will die Gesetze für Sexualstraftaten radikal verschärfen. Wird vor dem Sex keine ausdrückliche Erlaubnis eingeholt, droht eine Anklage wegen Vergewaltigung. Auslöser war die Metoo-Kampagne. Quelle: N24

Wer in Schweden künftig Sex mit jemanden möchte, muss die ausdrückliche Erlaubnis einholen – gern auch schriftlich. Sonst droht eine Verurteilung wegen Vergewaltigung. Debatte? Die scheint derzeit kaum möglich. Schweden ist jetzt das unromantischste Land der Welt, gleich hinter Saudi-Arabien und dem Iran, aber vielleicht ist das den Machern des neuen Gesetzes nicht mal bewusst: Die rot-grüne Regierung in Stockholm, die von sich behauptet, feministisch zu sein, will die Gesetze für Sexualstraftaten radikal verschärfen.

Wer Sex will, muss den Plänen zufolge zwar nicht die Familie um Einwilligung bitten und die Person zuvor heiraten, wie es die Scharia vorsieht. Erforderlich ist aber ein für beide Seiten deutliches Ja zum Geschlechtsakt. Damit ist die Regel umgekehrt, die bisher galt.

Ein Nein oder eine nonverbale Zurückweisung war bisher erforderlich, um dem Vorwurf der Vergewaltigung zu entgehen. Von nun an wird derjenige, der den Sexualkontakt wünscht, zuvor um Erlaubnis fragen müssen. Wenn nicht, droht eine Verurteilung wegen Vergewaltigung. Was das Zustimmungsprozedere anbelangt, so scheint es so zu sein, dass eine mündliche Genehmigung ausreichen soll. Wer sichergehen will, dass gegebenenfalls vor Gericht nicht Wort gegen Wort steht, sollte sich aber etwas Schriftliches geben lassen, wird derzeit in schwedischen Internetforen gemutmaßt.

Das neue Gesetz trägt den Namen „Einverständnis-Gesetz“. Es soll am 1. Juli 2018 in Kraft treten und ist das erste seiner Art weltweit.

Aufhebung der Unschuldsvermutung

Die Einverständnisregel soll für jede Form der Sexualität gelten: Für Paare, die sich gerade erst kennengelernt haben, genauso wie für langjährige Beziehungen, für gleichgeschlechtliche Beziehungen und für Gruppensex.

„Die Botschaft ist einfach. Du musst dich bei der Person, mit der du Sex haben willst, erkundigen, ob sie es will. Wenn du dir unsicher bist, musst du es lassen. Sex muss freiwillig sein“, verkündete der sozialdemokratische Ministerpräsident Stefan Löfven am Sonntag in einer Weihnachtsrede. Mit dem neuen Gesetz sollen mehr sexuelle Handlungen als bisher als Vergewaltigung eingestuft werden, sagte der Premier.

Es werden zwei neue Tatbestände eingeführt. Die „unachtsame Vergewaltigung“ und der „unachtsame sexuelle Übergriff“. Bereits jetzt ist die Gesetzgebung in Schweden scharf. So wurde etwa nach dem Wikileaks-Gründer Julian Assange wegen Verdachts auf „weniger grobe Vergewaltigung“ gefahndet.

Sein Vergehen: Er benutzte kein Kondom beim ansonsten von den Frauen als einvernehmlich beschriebenen Sex. Nach dem einvernehmlichen Geschlechtsverkehr waren die Frauen weiter mit Assange befreundet. Dennoch wurde ein internationaler Haftbefehl ausgestellt.

Grund für die weltweit einmaligen neuen Sexualregeln ist die sogenannte #Metoo-Kampagne, die auf Übergriffsvorwürfe des US-amerikanischen Filmproduzenten Harvey Weinstein folgte. Schwedische (wie auch deutsche) Frauen berichten derzeit täglich in sozialen Medien darüber, wie sie sexuelle Übergriffe durch Männer erleben.

Hexenjagd in Schweden

Sie berichten davon, im Schlaf oder betrunkenen Zustand vergewaltigt worden zu sein und nicht Nein gesagt haben zu können. Sie beschreiben, dass sie zwar wach, aber psychisch „eingefroren“ waren. Wieder andere, wie eine Politikerin der Grünen, erklären, dass ihnen erst Tage oder Wochen nach dem Übergriff bewusst geworden wäre, dass sie eigentlich vergewaltigt worden seien.

Seitdem herrscht in Schweden eine Art Hexenjagd: Zahlreiche Männer wurden gefeuert, nachdem führende Zeitungen sie namentlich in Artikeln der Vergewaltigung bezichtigt hatten und sich dabei auf Vorwürfe beriefen, die von anonymen Frauen gemacht wurden. Teilweise lagen die vermeintlichen Übergriffe Jahrzehnte zurück. www.mesop.de