MESOP ANALYSE – AUS : BAHAMAS – „Wir hassen es“ – Über Islamisierung und die fortschreitende Kapitulation

I.

Nach den islamischen Massenmorden von Paris und Brüssel und den obligatorisch darauffolgen-den Warnungen davor, den Islam in direkte Verbindung mit ihnen zu bringen, gab es im Frühjahr 2016 inmitten des üblichen Appeasement auch ein paar islamophobe Zwischentöne in der Öffent-lichkeit, die Grund zur Hoffnung geben, dass noch nicht alle zur frisch-fröhlichen Unterwerfung bereit sind: „Ich habe immer geglaubt, dass ein Modeschöpfer dazu da sei, Frauen schöner zu machen, ihnen Freiheit zu geben, und nicht Komplize dieser Diktatur zu sein, die Frauen dazu zwingt, sich zu verstecken“, sagte der im marokkanischen Rabat lebende ehemalige Lebensge-fährte und Chefdesigner Yves Saint Laurents, Pierre Bergé, im Interview gegenüber dem Sender Europe 1.

Die großen Modeketten, die Linien zur sogenannten islamic fashion ins Programm ge-nommen haben und sich durchs Bunt- und Schönfärben der frauenverachtenden Herrschaftskluft des Islam zu Komplizen der Frauenunterdrückung machen, seien, so Bergé kurz und knapp, „Teil der Versklavung von Frauen.“ (1)

Auch die Ste­war­des­sen der Air Fran­ce mach­ten deut­lich, dass sie ein Pro­blem mit der Ver­skla­vung von Frau­en haben, deren pro­spek­ti­ve Opfer sie sind, indem sie sich der An­wei­sung der Fir­men­lei­tung, auf der ab April 2016 wie­der neu er­öff­ne­ten Linie nach Te­he­ran nach der Lan­dung um­ge­hend den Hijab an­zu­le­gen, nicht nur wi­der­setz­ten, son­dern mit der Kri­tik der für sie vor­ge­se­he­nen is­la­mi­schen Zu­mu­tun­gen an die Öf­fent­lich­keit gin­gen.

An­ders als die ton­an­ge­ben­den Stim­men des po­li­ti­schen Eu­ro­pa, denen ge­gen­über dem immer ag­gres­si­ver auf­tre­ten­den Islam nur noch ab­ge­feim­te Re­spekt­be­kun­dun­gen und hilf­lo­se Dia­log­an­ge­bo­te ein­fal­len, wei­ger­ten sich die im bes­ten Sinne selbst­be­wuss­ten Ste­war­des­sen der Air Fran­ce, den se­xu­el­len Schwe­re­nö­tern einer durch und durch re­spekt­lo­sen Re­li­gi­on den Re­spekt zu zol­len, den ihre Vor­tur­ner bei jeder sich bie­ten­den Ge­le­gen­heit scham­los ein­for­dern. Durch ihren Wi­der­stand gegen den For­de­rungs­ka­ta­log des durch den Iran-Deal neu zu Ehren, Dol­lars und Waf­fen ge­kom­me­nen Mul­lah-Re­gimes zei­gen sie nicht nur Hal­tung, son­dern rufen in Er­in­ne­rung, dass es hier und heute auch an Bord der Air Fran­ce um nicht we­ni­ger als um die Ver­tei­di­gung einer Le­bens­wei­se geht, in der die Ein­zel­nen nicht dem Zu­griff und den Hand­lungs­an­wei­sun­gen is­la­misch ver­stör­ter Frau­en­has­ser aus­ge­lie­fert sind. Die So­li­da­ri­tät der männ­li­chen Kol­le­gen er­folg­te prompt: Die ho­mo­se­xu­el­len Ste­wards der Linie leh­nen die Flug­be­glei­tung aus wohl­ver­stan­de­nem Über­le­bens­in­ter­es­se eben­falls ab.

Wer kritisiert den Alltagsterror?

Dass man es sich in Frank­reich dem Iran ge­gen­über beim Staats­ban­kett auch nicht neh­men ließ, das zu tun, was in Frank­reich zum way of life zählt, näm­lich guten Rot­wein aus­zu­schen­ken, und man zur Ver­tei­di­gung die­ser Selbst­ver­ständ­lich­keit auch noch eine be­lei­dig­te Ab­sa­ge der Gäste in Kauf nahm, wäh­rend man in Rom in vor­aus­ei­len­dem Ge­hor­sam an­ti­ke Nackt-Sta­tu­en über­deck­te, damit die Mul­lahs nicht ner­vös wer­den und be­lei­digt ab­rü­cken, gibt das Span­nungs­feld wie­der, in dem sich die Po­li­tik der Eu­ro­pä­er ge­gen­über dem Islam der­zeit be­wegt: durch­aus sym­pa­thi­sches und me­di­en­wirk­sa­mes, aber meist fol­gen­lo­ses Auf­be­geh­ren in De­tail­fra­gen auf der einen Seite, wür­de­lo­se Demut auf der an­de­ren.

Nicht erst seit dem 11. Sep­tem­ber 2001 ist in die­ser Zeit­schrift ei­ni­ges über die „un­be­grenz­ten Zu­mut­bar­kei­ten“ (U. Son­ne­mann) der Re­li­gi­on des Un­ter­wer­fungs­frie­dens zu­sam­men­ge­tra­gen wor­den. Auch in den Main­stream­me­di­en gab es den einen oder an­de­ren er­hel­len­den Be­richt über die sich ver­fes­ti­gen­den bzw. aus­brei­ten­den is­la­mi­schen No-go-Are­as in Eu­ro­pa.

Die Stim­men, die den Islam aus­nahms­los mit Frie­den iden­ti­fi­zie­ren, sind zwar lei­ser ge­wor­den, das darf al­ler­dings nicht dar­über hin­weg­täu­schen, dass die spär­li­che Kri­tik der is­la­mi­schen Land­nah­me und des damit ein­her­ge­hen­den um sich grei­fen­den All­tags­t­er­rors bis­lang größ­ten­teils auf ein paar athe­is­ti­sche Links-Li­be­ra­le, In­tel­lek­tu­el­le/Künst­ler, mi­gran­ti­sche − oft kom­mu­nis­ti­sche − Ex-Mus­li­me, Ho­mo­se­xu­el­le, fe­mi­nis­ti­sche Frau­en und vor allem Juden be­schränkt bleibt – Per­so­nen­grup­pen, an denen sich der ge­ball­te Hass der Umma, dort, wo sie ihrer hab­haft wird, immer wie­der bru­tal ent­lädt. (2)

Eine öf­fent­lich ver­nehm­ba­re und wirk­sa­me Kri­tik des Islam stellt nach wie vor eine Sel­ten­heit dar. Selbst nach den wei­te­ren Mor­den von Paris im No­vem­ber 2015 und Brüs­sel im März 2016 wird nicht ernst­haft dar­über dis­ku­tiert, wie der po­li­ti­sche Islam in die Schran­ken zu wei­sen ist. Erst recht wer­den keine po­li­ti­schen Kon­se­quen­zen ge­zo­gen, die dar­auf zie­len, den seit Jah­ren regen Zu­lauf ver­zeich­nen­den „Sym­pa­thi­san­ten­sumpf“ tro­cken­zu­le­gen, aus dem die dji­ha­dis­ti­schen Mör­der ihr Per­so­nal re­kru­tie­ren. Diese Gray Zone ist auch in Eu­ro­pa be­reits rie­sig und für die po­li­zei­li­chen Über­wa­chungs­be­hör­den kaum über­schau­bar, wäh­rend sich die Ra­di­ka­li­sie­rung et­li­cher Be­woh­ner in den ab­ge­schot­te­ten is­la­mi­schen En­kla­ven ra­pi­de voll­zieht. (3)

Für Frank­reich, das Land in dem in Eu­ro­pa die meis­ten ara­bi­schen Mos­lems leben, und das auch die meis­ten dji­ha­dis­ti­schen „Ge­fähr­der“ in ab­so­lu­ten Zah­len auf­weist, lässt sich, je nach For­schungs­in­sti­tut, de­mo­gra­phisch fol­gen­des kon­sta­tie­ren: „Dem CSA zu­fol­ge, ein Um­fra­ge­insti­tut, das sich auf re­li­giö­se Um­fra­gen spe­zia­li­siert, iden­ti­fi­zier­ten sich 6 Pro­zent der Bür­ger und Be­woh­ner Frank­reichs im Jahr 2012 mit dem Islam: un­ge­fähr 4 Mil­lio­nen von ins­ge­samt 65 Mil­lio­nen Men­schen. IFOP, ein füh­ren­des na­tio­na­les Um­fra­ge­insti­tut, legte sich auf 7 Pro­zent im Jahr 2011 fest: 4.5 Mil­lio­nen. PEW kam in sei­nem Fazit im Jahr 2010 auf eine Zahl von 7.5 Pro­zent: 4.8 Mil­lio­nen. Das CIA World Fact­book ging von 7 Pro­zent bis 9 Pro­zent im Jahr 2015 aus: zwi­schen 4.6 bis fast 6 Mil­lio­nen von 66 Mil­lio­nen. Das INED be­haup­te­te be­reits im Jahr 2009 eine An­zahl von 8 Pro­zent: 5.1 Mil­lio­nen. Spä­ter, im Jahr 2014, gaben die INED und die fran­zö­si­sche Re­gie­rung 9 Pro­zent aus: 5.8 Mil­lio­nen. Über zwei Jahr­zehn­te soll sich die fran­zö­sisch-mus­li­mi­sche Be­völ­ke­rung den ge­rings­ten Schät­zun­gen zu­fol­ge um 25 Pro­zent, um 50 Pro­zent den mitt­le­ren Schät­zun­gen zu­fol­ge um sogar 100 Pro­zent, wenn man die INED und Re­gie­rungs­schät­zun­gen aus dem Jahr 1997 mit denen aus dem Jahr 2014 ver­gleicht, ver­mehrt haben: von 3 Mil­lio­nen auf fast 6 Mil­lio­nen Per­so­nen.“

Die oft dich­ten Be­schrei­bun­gen des tris­ten, ge­walt­tä­ti­gen All­tags in den is­la­mi­schen Gang­lands von Paris Saint-De­nis, Mont­fer­meil, Mar­seil­le-District 8 über Brüs­sel Mo­len­beek, Lon­don-Lu­ton/Bury Park bis Mal­mö-Ro­sen­gard, die man in­zwi­schen in zahl­rei­chen Bü­chern, Re­por­ta­gen und Do­ku­men­ta­tio­nen (5) nach­le­sen kann, wer­den un­ter­des­sen durch so­li­de, ak­tu­el­le Zah­len aus den So­zi­al­wis­sen­schaf­ten, in der sich bes­ten­falls auch immer All­tags­er­fah­rung re­flek­tiert, un­ter­mau­ert.

In sei­ner, in An­be­tracht ihrer bri­san­ten Be­fun­de in der öf­fent­li­chen Dis­kus­si­on sträf­lich ver­nach­läs­sig­ten Stu­die über Fun­da­men­ta­lis­mus und Frem­den­feind­lich­keit. Mus­li­me und Chris­ten im eu­ro­päi­schen Ver­gleich (6) kommt der an der Ber­li­ner Hum­boldt-Uni­ver­si­tät leh­ren­de nie­der­län­di­sche So­zio­lo­ge und Mi­gra­ti­ons­for­scher Ruud Ko­op­mans zu durch­aus alar­mie­ren­den Er­geb­nis­sen. So ver­merkt er in sei­nem Fazit, „dass re­li­giö­ser Fun­da­men­ta­lis­mus in den west­eu­ro­päi­schen mus­li­mi­schen Ge­mein­schaf­ten kein Rand­phä­no­men ist. Fast 60 Pro­zent stim­men der Aus­sa­ge zu, dass Mus­li­me zu den Wur­zeln des Islam zu­rück­keh­ren soll­ten; 75 Pro­zent mei­nen, dass nur eine Aus­le­gung des Ko­rans mög­lich ist, an die sich alle Mus­li­me hal­ten soll­ten; und 65 Pro­zent sagen, dass ihnen re­li­giö­se Re­geln wich­ti­ger sind als die Ge­set­ze des Lan­des, in dem sie leben. Durch­gän­gig fun­da­men­ta­lis­ti­sche Über­zeu­gun­gen mit der Zu­stim­mung zu allen drei Aus­sa­gen fin­den sich bei 44 Pro­zent der be­frag­ten Mus­li­me. Unter sun­ni­ti­schen Mus­li­men mit tür­ki­schem Hin­ter­grund (45 Pro­zent Zu­stim­mung zu allen drei Aus­sa­gen) sind fun­da­men­ta­lis­ti­sche Hal­tun­gen etwas sel­te­ner als unter sol­chen mit ma­rok­ka­ni­schem Hin­ter­grund (50 Pro­zent). Unter Ale­vi­ten […] kom­men fun­da­men­ta­lis­ti­sche Über­zeu­gun­gen viel sel­te­ner vor (15 Pro­zent). Ent­ge­gen der An­nah­me, dass der Fun­da­men­ta­lis­mus eine Re­ak­ti­on auf die Aus­gren­zung durch das Gast­land ist, fin­den wir den nied­rigs­ten Grad an Fun­da­men­ta­lis­mus in Deutsch­land, wo der Islam bis­her nicht gleich­be­rech­tigt mit christ­li­chen Glau­bens­rich­tun­gen als Kör­per­schaft des öf­fent­li­chen Rechts an­er­kannt wurde und Mus­li­me auch an­sons­ten we­ni­ger re­li­giö­se Rech­te ge­nie­ßen als in den an­de­ren fünf Län­dern. Doch selbst unter deut­schen Mus­li­men sind fun­da­men­ta­lis­ti­sche An­sich­ten weit­ver­brei­tet: 30 Pro­zent der Be­frag­ten stim­men allen drei Aus­sa­gen zu“ [Her­vor­he­bun­gen von mir; P.W.].

Statusverluste und Djihad

Dem­ge­gen­über ste­hen – no­to­risch chris­to­pho­ben Hin­ter­welt­lern, wie etwa denen vom Ber­li­ner What the fuck-Bünd­nis, sei es noch ein­mal ex­pli­zit mit­ge­teilt – ganze „4 Pro­zent“ Chris­ten, die als „kon­sis­ten­te Fun­da­men­ta­lis­ten“ be­zeich­net wer­den kön­nen. (7) Weder ist das Phä­no­men des mus­li­mi­schen Fun­da­men­ta­lis­mus durch so­zio-öko­no­mi­sche Be­nach­tei­li­gung oder Dis­kri­mi­nie­rung zu er­klä­ren, noch hat der christ­li­che Fun­da­men­ta­lis­mus, zu­min­dest in West­eu­ro­pa, der­zeit ir­gend­wel­che Zu­kunfts­aus­sich­ten: „Die Er­geb­nis­se der Re­gres­si­ons­ana­ly­se unter Be­rück­sich­ti­gung von Bil­dungs­ni­veau, Ar­beits­markt­sta­tus, Alter, Ge­schlecht und Fa­mi­li­en­stand zei­gen, dass ei­ni­ge die­ser Fak­to­ren Va­ria­tio­nen beim Fun­da­men­ta­lis­mus in­ner­halb der bei­den re­li­giö­sen Grup­pen er­klä­ren; sie er­klä­ren je­doch nicht die Dif­fe­renz zwi­schen Mus­li­men und Chris­ten, ja, sie ver­rin­gern sie nicht ein­mal. Ein Grund zur Sorge ist die Tat­sa­che, dass fun­da­men­ta­lis­ti­sche Hal­tun­gen unter jun­gen Mus­li­men eben­so weit­ver­brei­tet sind wie unter äl­te­ren, wäh­rend sie bei jun­gen Chris­ten sehr viel sel­te­ner an­zu­tref­fen sind als bei äl­te­ren Chris­ten.“

Diese Er­geb­nis­se wer­den durch eine Me­ta­ana­ly­se über an­ti­se­mi­ti­sche Ein­stel­lun­gen von Mos­lems in Eu­ro­pa, die Gün­ther Ji­kely letz­tes Jahr er­stellt hat, be­stä­tigt. (8) Zu­sam­men­fas­send heisst es dort: „Das Aus­maß der Ver­brei­tung an­ti­se­mi­ti­scher Ein­stel­lun­gen unter Mos­lems ist si­gni­fi­kant höher als unter Nicht-Mos­lems, ob­wohl viele eu­ro­päi­schen Mos­lems keine an­ti­se­mi­ti­schen Über­zeu­gun­gen tei­len. Das Aus­maß des An­ti­se­mi­tis­mus nimmt mit dem Aus­maß der Re­li­giö­si­tät und fun­da­men­ta­lis­ti­scher In­ter­pre­ta­tio­nen des Is­lams zu. Be­mer­kens­wer­ter­wei­se kön­nen de­mo­gra­phi­sche und so­zio-öko­no­mi­sche Va­ria­blen – d.h. Bil­dungs­grad, Alter, Ge­schlecht, so­zia­le Be­nach­tei­li­gung, Dis­kri­mi­nie­rung und le­ga­le Re­strik­tio­nen der Aus­le­bung des Glau­bens – den Un­ter­schied zwi­schen Mos­lems und Nicht-Mos­lems nicht er­klä­ren. Dies wie­der­legt die weit­ver­brei­te­te An­nah­me, dass der An­ti­se­mi­tis­mus eine Re­ak­ti­on auf Dis­kri­mi­nie­rung oder Un­ter­drü­ckung ist.“

Die gän­gi­ge An­nah­me, wo­nach sich die Dji­ha­dis­ten größ­ten­teils aus einem gro­ßen Heer von un­ge­bil­de­ten, klein­kri­mi­nel­len, öko­no­misch nicht in­te­grier­ba­ren Über­flüs­si­gen re­kru­tie­ren, wofür die Dins­la­ke­ner Piz­zabo­ten oder Elends­ge­stal­ten wie Deso Dogg und mit ihnen un­ge­fähr ein Vier­tel aller west­li­chen Dji­ha­dis­ten ste­hen, ist nicht ganz trif­tig. Viel­mehr trifft die These, dass öko­no­mi­sche Ängs­te die Ra­di­ka­li­sie­rung be­feu­ern, auf eine an­de­re Art zu, wie die FAZ her­aus­ge­fun­den hat. Der Dji­ha­dis­mus lässt sich bio­gra­phisch durch­aus auch gemäß des Sche­mas der man­geln­den öko­no­mi­schen Auf­stiegs­chan­cen ent­zif­fern, das der US-ame­ri­ka­ni­sche His­to­ri­ker Jef­frey Herf be­reits für den „re­ak­tio­nä­ren Mo­der­nis­mus“ der Füh­rungs­schich­ten des Na­tio­nal­so­zia­lis­mus her­aus­ge­ar­bei­tet hat, unter denen sich über­pro­por­tio­nal viele Ju­ris­ten und Per­so­nen aus den na­tur­wis­sen­schaft­lich-tech­ni­schen Be­ru­fen tum­mel­ten.

Ent­spre­chend kom­men die Au­to­ren Diego Cam­bet­ta und Stef­fen Her­tog in ihrer Stu­die En­gi­neers of Jihad. The Cu­rious Con­nec­tion bet­ween Vio­lent Ex­tre­mism and Edu­ca­ti­on (2016) zu dem Er­geb­nis, dass „von den mehr als zwei­hun­dert ra­di­ka­len Mus­li­men, die [seit dem 11. Sep­tem­ber 2001] an Ter­ror­an­grif­fen teil­ge­nom­men haben, […] 45 Pro­zent In­ge­nieu­re [waren]. Es liegt auf der Hand, dass das nicht nur ver­gli­chen mit der Ge­samt­be­völ­ke­rung sehr viel ist, an der die In­ge­nieu­re in den be­tref­fen­den Län­dern einen An­teil von kaum mehr als einem Pro­zent haben. Auch wenn man nur die Aka­de­mi­ker be­rück­sich­tigt, kommt man für die Län­der, aus denen die Ter­ro­ris­ten stam­men, auf nicht viel mehr als ein Zehn­tel der Be­völ­ke­rung. Davon also, dass die Ter­ro­ris­ten zu denen ge­hö­ren, die nichts als ihre Ket­ten oder ihre Armut zu ver­lie­ren hät­ten, kann keine Rede sein. Unter allen Stu­di­en­fä­chern über­trifft das In­ge­nieur­we­sen alle an­de­ren bei wei­tem, was den An­teil sei­ner Ab­sol­ven­ten am is­la­mi­schen Ra­di­ka­lis­mus an­geht. Das gilt für Sy­ri­en so gut wie für Ägyp­ten und für die Pa­läs­ti­nen­ser. Und selbst unter den knapp fünf­hun­dert ‚west­li­chen‘ Dschi­ha­dis­ten, die 2013 und 2014 nach Sy­ri­en und in den Irak zogen, waren dop­pelt so viele In­ge­nieu­re als sta­tis­tisch zu er­war­ten ge­we­sen wäre.“

Es seien daher vor allem die durch die sta­gnie­ren­de öko­no­mi­sche Ent­wick­lung und damit ein­her­ge­hen­de be­grenz­te so­zia­le Auf­wärts­mo­bi­li­tät in den is­la­mi­schen Län­dern, „ent­täusch­te[n] Er­war­tun­gen von An­ge­hö­ri­gen einer pri­vi­le­gier­ten Schicht“, die „his­to­risch den Weg zum Ter­ror [bahn­ten]. […] Die Pro­duk­ti­on un­zu­frie­de­ner Aka­de­mi­ker, die von den Ar­beits­märk­ten nicht ab­sor­biert wer­den konn­ten, [be­güns­tig­te] den Auf­stieg des ra­di­ka­len Islam. […] Die am meis­ten is­la­mi­sier­ten Be­rufs­grup­pen im Nahen Osten, so Eli­sa­beth Lon­guen­es­se von der Uni­ver­si­tät Ver­sailles, sind die Ärzte und die In­ge­nieu­re, weil deren Sta­tus­ver­lus­te im ver­gan­ge­nen hal­ben Jahr­hun­dert am größ­ten seien.“ (9)

Der Dji­had ist mit­nich­ten der glo­ba­le Auf­stand der ver­elen­de­ten Hoff­nungs­lo­sen, die man mit ein biss­chen So­zi­al­für­sor­ge und An­er­ken­nungs­päd­ago­gik wie­der auf den rich­ti­gen Weg bringt, son­dern in ers­ter Linie ein ideo­lo­gi­sches Pro­jekt von nar­ziss­tisch be­schä­dig­ten Über­zeu­gungs­tä­tern aus dem Klein­bür­ger­tum, deren Le­bens­si­tua­ti­on durch Ab­stiegs­ängs­te bzw. man­geln­de Auf­stiegs­chan­cen ge­kenn­zeich­net ist und die ihre ent­täusch­ten Er­war­tun­gen in den blan­ken Hass gegen die Zu­mu­tun­gen einer als feind­lich er­leb­ten Au­ßen­welt ver­wan­deln.

II.

Die Be­harr­lich­keit, mit der wider alle Evi­denz daran fest­ge­hal­ten wird, dass es die ras­sis­ti­sche, im­pe­ria­lis­ti­sche und is­la­mo­pho­be Un­ter­drü­ckung und Dis­kri­mi­nie­rung oder die an­geb­li­chen Krie­ge der USA gegen den Islam seien, die den Dji­had als un­ver­meid­ba­re Not­wehr­re­ak­ti­on her­vor­bräch­ten, ge­wis­ser­ma­ßen der Ever­green schlech­ter So­zio­lo­gie, bil­det die ste­reo­ty­pe Grund­la­ge aller (nicht nur der lin­ken) Ra­tio­na­li­sie­run­gen des is­la­mi­schen Ter­rors, die in ihrem ko­gni­ti­ven Ego­zen­tris­mus die (pro­spek­ti­ven) eu­ro­päi­schen und jü­di­schen Opfer noch zu Tä­tern ma­chen und sie damit un­wi­der­spro­chen ver­höh­nen. Denn – so die nos­tra culpa Leier der zi­vi­li­sa­ti­ons- und d.h. le­bens­mü­den Re­prä­sen­tan­ten des „Nir­wa­na­prin­zips“ (Freud) (10) – was haben wir den Mos­lems bloß alles an­ge­tan: die Kreuz­zü­ge, die Skla­ve­rei, die Auf­klä­rung, den Ko­lo­nia­lis­mus, den Im­pe­ria­lis­mus, die Welt­krie­ge und, na­tür­lich nicht zu ver­ges­sen, den Ho­lo­caust, des­sen ver­ges­se­ne Opfer in die­ser Nar­ren­lo­gik schließ­lich die Mos­lems selbst seien, da sie das alles unter der Fuch­tel is­rae­li­scher Be­sat­zung aus­zu­ba­den hät­ten.

Die von allen Sei­ten vor­ge­tra­ge­ne Klage über is­la­mo­pho­be Dis­kri­mi­nie­rung, die ja an­geb­lich stets eine ge­nu­in ras­sis­ti­sche sei − als gäbe es nicht immer dring­li­cher wer­den­de Grün­de, die Aus­brei­tung die­ses lust- und geist­feind­li­chen, und vor allem le­bens­be­droh­li­chen To­des­kul­tes zu fürch­ten und noch wich­ti­ger: zu ver­hin­dern − ist selbst sys­te­ma­ti­scher Be­stand­teil einer is­la­mi­schen Ti­cket­ment­a­li­tät, die die be­klag­te Ghet­toi­sie­rung und Ra­di­ka­li­sie­rung ja ge­ra­de erst be­för­dert, wobei den Mos­lems vor allem die eu­ro­päi­schen Lin­ken seit Jah­ren mas­siv unter die Arme grei­fen.

Antisemitismus und Islamophilie

Für Groß­bri­tan­ni­en, wo ab den spä­ten 1970er Jah­ren das Schnitt­mus­ter für die linke, mul­ti­kul­tu­ra­lis­ti­sche Des­in­te­gra­ti­ons­po­li­tik Eu­ro­pas fe­der­füh­rend eta­bliert wurde, skiz­ziert Kenan Malik in sei­nem hoch­ak­tu­el­len Buch From Fatwa to Jihad. The Rush­die Af­fair and its Le­ga­cy (2009) meh­re­re Be­din­gun­gen, die diese Ent­wick­lung er­mög­lich­ten. Zum einen macht er auf die in Folge der gro­ßen Nach­kriegs­re­zes­si­on ab Mitte der 1970er Jahre auf­kom­men­de Mas­sen­ar­beits­lo­sig­keit auf­merk­sam, die vor allem die aus Pa­kis­tan, Ban­gla­desch und den West-In­dies ein­ge­wan­der­ten un­ge­lern­ten Ar­bei­ter ge­trof­fen habe, und die sich mit der spät­ka­pi­ta­lis­ti­schen De­indus­tria­li­sie­rung nach und nach ver­fes­tig­te. Mit der öko­no­mi­schen Krise gin­gen ein ras­sis­ti­scher Back­lash der bri­ti­schen Ge­sell­schaft sowie mas­sen­haf­te, ge­walt­sa­me, mi­gran­ti­sche Auf­stän­de in den gro­ßen in­dus­tri­el­len Bal­lungs­zen­tren (Hull, Man­ches­ter, Bir­ming­ham, Brad­ford, Li­ver­pool etc.) ein­her, deren Aus­gangs­punkt der ver­hee­ren­de Riot in Lon­don-Brix­ton im Jahr 1981 war.

Die linke La­bour­par­tei und die Ge­werk­schaf­ten ver­lo­ren be­kannt­lich alle gro­ßen Streiks und Ar­beits­kämp­fe und die Linke wurde schließ­lich durch Mar­g­ret That­cher 1979 aus dem na­tio­na­len Par­la­ment ge­drängt. Dar­auf­hin ver­such­te sie mit aller Macht ihren po­li­ti­schen Ein­fluss auf re­gio­na­ler Ebene, in den sog. local oder city coun­cils wie bspw. dem na­tio­na­le Ge­schich­te schrei­ben­den Grea­ter Lon­don Coun­cil (GLC) unter der Re­gent­schaft des spä­te­ren lin­ken Lon­do­ner Bür­ger­meis­ters Ken Li­vings­to­ne, zu kon­so­li­die­ren und neue Wäh­ler­schich­ten zu er­schlie­ßen. Das war die Ge­burts­stun­de für das kom­mu­ni­ta­ris­ti­sche Bünd­nis der Lin­ken mit dem po­li­ti­schen Islam, durch das sich die Linke eine is­la­misch-mi­gran­ti­sche Wäh­ler­schaft (teil­wei­se bis heute er­folg­reich) er­ober­te. (11) Den ira­ni­schen, pa­kis­ta­ni­schen und/oder sau­di­schen Stif­tun­gen, Kul­tur­ver­ei­nen und Mo­sche­en über­ließ man das öf­fent­li­che Ter­rain, ge­neh­mig­te frei­zü­gig ihre Bau­ten, be­zu­schuss­te diese, wo es nur ging und er­hielt dafür im Ge­gen­zug von Sei­ten der bär­ti­gen Ge­set­zes­treu­en, also den is­la­mi­schen Ima­men, Com­mu­ni­ty-, Fa­mi­li­en- und Ban­den­chefs, Ruhe vor der ran­da­lie­ren­den Ju­gend auf der Stra­ße (12) − zu­min­dest vor­erst. So konn­te man sich in der bri­ti­schen Ge­sell­schaft eine ganze Weile als er­folg­rei­cher Ga­rant so­zia­ler Sta­bi­li­tät und Si­cher­heit und eines har­mo­ni­schen mul­ti­kul­tu­rel­len Mit­ein­an­ders in­sze­nie­ren, wäh­rend man ge­mein­sam mit den Mos­lems dem an­ti­im­pe­ria­lis­ti­schen Hass auf den Wes­ten und vor allem Is­ra­el ze­le­brier­te. (13)

Da­durch aber wur­den die Mos­lems unter dem Ban­ner des Mul­ti­kul­tu­ra­lis­mus rest­los in ihre „Com­mu­nities“ ein­ze­men­tiert und die po­li­ti­sche Pro­pa­gan­da bzw. In­dok­tri­na­ti­on konn­te so lange gären, bis sie dann in den Mas­sen­pro­tes­ten gegen die Ver­öf­fent­li­chung der Sa­ta­ni­schen Verse bzw. der ira­ni­schen To­des­fat­wa gegen Sal­man Rush­die 1989 his­to­risch zum ers­ten Mal äu­ßerst ge­walt­sam ekla­tier­te. (14) Es sind die glei­chen fa­ta­len Ver­hält­nis­se und so­zia­len Dy­na­mi­ken, die heute in Mo­len­beek und den zahl­rei­chen an­de­ren Mi­nika­li­fa­ten den Bür­gern, die aus Man­gel an Al­ter­na­ti­ven dort ver­wei­len müs­sen, das Leben zur Hölle ma­chen. Die Rush­die-Af­fä­re war bloß der An­lass, an dem der west­li­chen Welt­öf­fent­lich­keit ge­nau­so schlag­ar­tig wie schmerz­lich zu Be­wusst­sein ge­bracht wurde, wel­ches Aus­maß das Pro­blem des Is­lams bzw. der Is­la­mi­sie­rung nicht nur im ver­ei­nig­ten Kö­nig­reich, son­dern auch welt­weit an­ge­nom­men hat und mit wel­cher selbst­be­wuss­ten Ag­gres­si­vi­tät und Bru­ta­li­tät die­ser be­reit ist, sei­nen Herr­schafts­an­spruch durch­zu­set­zen.

In­zwi­schen ist der Ter­ror in Eu­ro­pa bei wei­tem nicht mehr auf die ur­ba­nen, is­la­mi­schen Gang­lands be­schränkt. Er nimmt ten­den­zi­ell alle über­all ins Vi­sier, vor allem aber die Juden, die schon in Mas­sen aus Frank­reich oder Schwe­den (15) nach Nord­ame­ri­ka/Ka­na­da oder Is­ra­el ge­flo­hen sind bzw. flie­hen muss­ten. Die für Eng­land ge­schil­der­te Ent­wick­lung ist je­doch nichts für die Insel Spe­zi­fi­sches, son­dern trifft eben­so für den be­rüch­tig­ten Stadt­teil Brüs­sel Mo­len­beek-Saint-Jean zu, aus dem welt­weit die meis­ten nach Sy­ri­en in den Is­la­mi­schen Staat ge­reis­ten Dji­ha­dis­ten stam­men, wie Ste­fan Frank in einem Ar­ti­kel (16), der den Cha­rak­ter die­ser eu­ro­päi­schen Is­la­mi­sie­rung (lin­ker Po­li­tik) auf den Punkt bringt, her­aus­ge­fun­den hat: „Die Ver­ant­wor­tung dafür [dass Mo­len­beek zu einem Stadteil der Angst ge­wor­den ist; P.W.] trägt Phil­ip­pe Mou­reaux, Mit­glied der Parti So­cia­lis­te und von 1992 bis 2012 Bür­ger­meis­ter von Mo­len­beek. […] Man muss nicht lange su­chen, um fest­zu­stel­len, dass Mou­reaux – auf des­sen In­itia­ti­ve Bel­gi­en 1981 ein ‚An­ti-Ras­sis­mus-Ge­setz‘ ver­ab­schie­det hat – ein An­ti­se­mit ist, wie er selbst in Bel­gi­en nicht ganz häu­fig ist. […] 2008 be­rich­te­te das flä­mi­sche Ma­ga­zin Dag Al­le­maal dar­über, wie ‚Ju­gend­li­che‘ in den Stra­ßen Mo­len­beeks rufen: ‚Die Juden sind un­se­re schlimms­ten Fein­de‘. Ent­lang der Rue du Prado und der Chaussée de Gand in Mo­len­beek hatte es frü­her viele von Juden ge­führ­te Ge­schäf­te ge­ge­ben, doch 2008 waren sie, mit Aus­nah­me eines Mö­bel­ge­schäfts, alle ver­schwun­den. Und nie­man­den stör­te das, ganz be­stimmt nicht Bür­ger­meis­ter Mou­reaux. Aus Angst vor Rache woll­te kei­ner der Juden mit dem Jour­na­lis­ten spre­chen, mit Aus­nah­me eines Man­nes, den die Zei­tung ‚René‘ nann­te. René be­trieb über 30 Jahre lang ein Fri­seur­ge­schäft in der Chaussée de Gand. Dann kam es zu einer Reihe von Ge­walt­ta­ten. Es be­gann mit Schmie­re­rei­en an sei­nem Schau­fens­ter: ‚Sale you­pin‘ (‚Drecks­ju­de‘) und an­de­ren an­ti­se­mi­ti­schen Slo­gans. Spä­ter stürm­ten sechs ju­gend­li­che Mus­li­me in sei­nen Laden, zer­bra­chen die Ein­rich­tung und schlu­gen René ins Ge­sicht. Er rief die Po­li­zei. Eine Stun­de spä­ter kamen die Täter zu­rück, um ihn zu ‚be­stra­fen‘. Sie zer­bra­chen alle Spie­gel. In 35 Jah­ren hatte sich René eine große loya­le Kund­schaft auf­ge­baut, doch nach die­sem Vor­fall trau­ten sich die meis­ten nicht mehr in sein Ge­schäft. Er hatte keine an­de­re Wahl, als es zu schlie­ßen. Wie re­agier­te Mou­reaux? Indem er den bel­gi­schen Juden vor­warf, sie woll­ten den Mus­li­men das ‚Recht auf Ab­wei­chung‘ ver­wei­gern. ‚Mit 20‘, sagte er, sei er Mar­xist ge­we­sen und habe nie­man­dem ein Recht auf Ab­wei­chung zu­ge­stan­den; doch er habe sich ‚wei­ter­ent­wi­ckelt‘: ‚Was mich um­ge­stimmt hat, das waren genau die Ge­sprä­che mit Ver­tre­tern der jü­di­schen Ge­mein­de. Es macht mich heute trau­rig zu sehen, wie sie den Mus­li­men das Recht auf Ab­wei­chung ver­wei­gern.’“ Nach den Er­mor­dun­gen der zwölf Re­dak­ti­ons­mit­glie­der von Char­lie Hebdo sowie der vier Juden im Hy­per­Cacher-Markt im Ja­nu­ar 2015 in Paris äu­ßer­te sich Mou­reaux ge­gen­über Ma­ghreb TV, „einem über das In­ter­net über­tra­ge­nen Fern­seh­sen­der“, wie folgt: „Ei­ni­ge haben ein In­ter­es­se daran, uns zu spal­ten. […] Diese Leute fin­det man lei­der vie­ler­orts. Es gibt eine An­ste­ckung der Pro­ble­me im Mitt­le­ren Osten, im Nahen Osten, des is­rae­lisch-pa­läs­ti­nen­si­schen Pro­blems, wel­ches dazu führt, dass ei­ni­ge ein In­ter­es­se daran haben, die hie­si­gen Strei­tig­kei­ten an­zu­fa­chen, wie eine Art von Re­flex auf das, was dort pas­siert. […] Man wird sagen, das komme von bei­den Sei­ten. Aber es ist of­fen­sicht­lich, dass hier im Wes­ten vor allem ver­sucht wird, Hass auf Ara­ber zu schü­ren, um die Po­li­tik des Staa­tes Is­ra­el zu recht­fer­ti­gen, eine Po­li­tik, die mir in­ak­zep­ta­bel er­scheint.“

Aber nicht nur der is­la­mi­sche Ent­ris­mus, das An­bie­dern an die städ­ti­schen is­la­mi­schen Wäh­ler­mas­sen und deren Auf­het­zung ma­chen das Pro­blem der Is­la­mi­sie­rung lin­ker Po­li­tik aus. Auch der ori­gi­när ideo­lo­gi­sche Bei­trag dazu, jede Kri­tik des Islam als ras­sis­ti­sche Bös­ar­tig­keit zu dis­kre­di­tie­ren, der Ge­sell­schaft mit­hin auf die­sem Weg sys­te­ma­tisch die letz­ten Ab­wehr­kräf­te aus­zu­trei­ben, ist Teil des Pro­blems. Noch nach jeder is­la­mi­schen At­ta­cke hat man in den letz­ten Jahr­zehn­ten auf Sei­ten der Lin­ken vor einem is­la­mo­pho­ben Rück­fall ins Fa­schis­ti­sche ge­warnt, den man sich immer nur als Wie­der­ho­lung, nie­mals als is­la­mi­sche Va­ri­an­te vor­zu­stel­len ver­mag. Be­son­ders er­folg­reich war die Linke in der Ent­wick­lung eines in­ter­sek­tio­nel­len an­ti­ras­sis­ti­schen Jar­gons, den in­zwi­schen be­reits große Teile der geis­ti­gen-po­li­ti­schen Elite bis in die Re­gie­rung flie­ßend spre­chen. (17)

Empathie in der Integrationsforschung

Die­ser Or­well’sche Neu­sprech ist er­folg­reich, leicht zu er­ler­nen und nur zu ent­lar­ven, wenn man auch dazu be­reit ist, mit­tels des ei­ge­nen Ur­teils ein re­la­tiv ein­fluss­rei­ches juste mi­lieu zu „ver­let­zen“. Wer die­sen Jar­gon be­herrscht, fin­det An­schluss an den glo­ba­len Main­stream. Wie die­ser rea­li­täts­ver­leug­nen­de Main­stream funk­tio­niert, kann man sich an einem fik­ti­ven Is­la­mo­pho­bie­test vor Augen füh­ren: Man stür­me in eine Ki­no­vor­stel­lung und schreie „Al­la­hu Akbar“. Jeder, der sich zu Boden wirft, hat sich der Frem­den­feind­schaft schul­dig ge­macht und wird des Ras­sis­mus ge­zie­hen. Dass das Ge­dan­ken­ex­pe­ri­ment kei­nes­wegs weit ab­seits der Wirk­lich­keit liegt, zeigt sich bspw. daran, dass das Weiße Haus die Hol­lan­de`sche Rede vom „is­la­mis­ti­schen Ter­ro­ris­mus“ me­di­al ein­fach zen­siert hat, da die Oba­ma-Ad­mi­nis­tra­ti­on – und hier hat der ver­wal­tungs­tech­ni­sche Be­griff seine volle Be­rech­ti­gung – die kaf­ka­es­ke Order her­aus­ge­ge­ben hat, dass der Ter­ro­ris­mus nichts mit dem an sich fried­li­chen Islam zu tun hat. (18)

Die Kri­tik des Is­lams ver­langt da­ge­gen ein ei­ni­ger­ma­ßen un­re­gle­men­tier­tes Den­ken, das sich nicht schon im Vor­hin­ein von der immer un­ver­schäm­ter ein­ge­for­der­ten Ver­pflich­tung auf kul­tu­rel­le Sen­si­bi­li­tät und po­li­tisch kor­rek­te Sprach­re­ge­lun­gen ver­blö­den lässt. Es be­deu­tet da­durch eben auch die Ein­bu­ße von Be­rufs- und Markt­chan­cen bzw. ein schlech­te­res Stan­ding in Netz­wer­ken auf­grund des zwei­fel­haf­ten Rufes, den sich der­je­ni­ge ein­han­delt, dem die Ge­füh­le be­lei­dig­ter Mos­lems und ihrer Für­spre­cher ziem­lich gleich­gül­tig sind.

Der be­reits er­wähn­te Ruud Ko­op­mans weiß ei­ni­ges über den Um­gang sol­cher pc-Ra­ckets mit miss­lie­bi­gen For­schun­gen bzw. For­schungs­er­geb­nis­sen zu be­rich­ten: „Er macht mit sei­nem Team höchst auf­wen­di­ge em­pi­ri­sche Stu­di­en, er pu­bli­ziert sie in re­nom­mier­ten in­ter­na­tio­na­len Jour­nals, die Re­sul­ta­te wer­den bis in die USA hef­tig dis­ku­tiert. Ein ge­frag­ter Mann also, würde man mei­nen. Doch nicht im deutsch­spra­chi­gen Eu­ro­pa. Hier wird Ko­op­mans Ar­beit fast schon tot­ge­schwie­gen. ‚Von einer ‚Lü­gen­pres­se‘ in Deutsch­land würde ich nicht reden, aber ein se­lek­ti­ves Schwei­gen gibt es nach mei­ner Er­fah­rung durch­aus‘, sagt Ko­op­mans im Ge­spräch mit der NZZ. Es gibt For­scher, die seine Mails nicht mehr be­ant­wor­ten und ihrem aka­de­mi­schen Nach­wuchs von einem Kon­takt mit Ko­op­mans ab­ra­ten, weil sie ihn für einen ver­kapp­ten Ras­sis­ten hal­ten. ‚Ich stel­le eine ex­tre­me In­to­le­ranz in der In­te­gra­ti­ons­for­schung ge­gen­über ab­wei­chen­den Mei­nun­gen fest und, schlim­mer noch, ein to­ta­les Des­in­ter­es­se an For­schungs­be­fun­den, die nicht ins ei­ge­ne Denk­sche­ma pas­sen‘, sagt Ko­op­mans dazu. Er en­ga­gier­te sich einst bei den nie­der­län­di­schen Grü­nen, bis ihr ma­rok­ka­nisch­stäm­mi­ger Frak­ti­ons­chef Sal­man Rush­dies Sa­ta­ni­sche Verse ver­bie­ten woll­te. Und er ver­steht sich noch heute ‚als Lin­ker, der manch­mal die Linke nicht mehr ver­steht‘. Zum Bei­spiel dann, wenn diese ‚die Mus­li­me ein­sei­tig nur als Opfer sieht‘.“ (19)

Die von Ko­op­mans be­schrie­be­ne an­ti­ras­sis­ti­sche Aus­gren­zungs­pra­xis im For­schungs­mi­lieu kor­re­spon­diert mit einer spe­zi­fisch links­deut­schen po­li­ti­schen Pra­xis, die dem mi­li­tan­ten Islam − mal mehr und mal we­ni­ger be­wusst − den Weg ebnet. Ge­trie­ben von der Pa­ra­noia vor dem „to­ta­len Über­wa­chungs­staat“, die unter Leu­ten be­son­ders groß ist, die der Über­zeu­gung sind, dass es in ihrem lang­wei­li­gen Leben ir­gend­et­was zu ver­ber­gen gäbe, er­leich­tert man dem kamp­fes­wil­li­gen Teil der is­la­mi­schen Szene das Ge­schäft, indem man sich an der dji­ha­dis­ti­schen Ge­fahr nicht nur des­in­ter­es­siert zeigt, son­dern sie durch For­de­run­gen wie die, na­tio­na­le Gren­zen, Über­wa­chungs­be­hör­den oder die Nato ab­zu­schaf­fen, re­gel­recht be­feu­ert.

III.

Die in den ab­ge­schot­te­ten bzw. sich selbst iso­lie­ren­den is­la­mi­schen Com­mu­nities, Mo­sche­en und Kul­tur­ver­ei­nen ver­brei­te­te, ge­för­der­te und vor allem prak­ti­zier­te All­tags­kul­tur läuft nicht sel­ten auf eine is­la­mi­sche Her­ren­men­schen­ideo­lo­gie hin­aus, die auf die sys­te­ma­ti­sche Un­ter­wer­fung, in letz­ter Kon­se­quenz Er­mor­dung aller un­rei­nen (christ­li­chen) Kuf­f­ars, vor allem aber der Juden, Ho­mo­se­xu­el­len und Frau­en und somit auf den Bür­ger­krieg ab­zielt. Die tat­säch­li­che so­zia­le und räum­li­che Se­pa­rie­rung gan­zer is­la­mi­sier­ter Stadt­tei­le ist vor dem Hin­ter­grund des be­reits Aus­ge­führ­ten dabei kei­nes­wegs, wie es das gän­gi­ge linke Nar­ra­tiv will, als Re­sul­tat is­la­mo­pho­ber Dis­kri­mi­nie­rung sei­tens der nicht-is­la­mi­schen Mehr­heits­be­völ­ke­rung zu be­grei­fen, son­dern eben genau an­ders­rum als Er­geb­nis ge­walt­tä­ti­ger is­la­mi­scher Land­nah­me, als Selbst­ghet­toi­sie­rung bzw. Selbst­dis­kri­mi­nie­rung, die von zu­meist lin­ken eu­ro­päi­schen Po­li­ti­kern re­gel­mä­ßig pro­te­giert und vor­an­ge­trie­ben wird. Der in den USA le­ben­de, nie­der­län­di­sche Schrift­stel­ler Leon de Win­ter, eine der we­ni­gen Stim­men, die nicht in den Chor der ra­tio­na­li­sie­ren­den Is­lam­ver­ste­her ein­stimmt, spricht aus, wovon sich der Wes­ten ver­ab­schie­den muss, wenn er die­ser is­la­mi­schen Kampf­an­sa­ge ernst­haft etwas ent­ge­gen­set­zen will: „Die Vor­stel­lung, das aus Ma­rok­ko kom­men­de Bel­gi­er [und das gilt ce­te­ris pa­ri­bus für alle is­la­mi­schen Ein­wan­de­r­er­grup­pen im Wes­ten] unter all­ge­gen­wär­ti­ger Aus­gren­zung, Dis­kri­mi­nie­rung und Un­ter­drü­ckung lei­den, ist lä­cher­lich — und nicht­des­to­trotz voll­kom­men ak­zep­ta­bel für die po­li­tisch-kor­rek­te Szene. Das Leben in Bel­gi­en ist au­ßer­or­dent­lich gut und si­cher für Ein­wan­de­rer — wenn sie wil­lens sind, sich in ihre neue kul­tu­rel­le Um­ge­bung ein­zu­fin­den, wenn sie wil­lens sind, als In­di­vi­du­en zu han­deln, mit Ge­duld und Of­fen­heit zu stu­die­ren und das sä­ku­la­re Sys­tem des Wes­tens zu ak­zep­tie­ren.“ (20)

Die is­la­misch-sub­kul­tu­rel­le Kom­bi­na­ti­on aus Ter­ror- und Herr­schafts­ver­herr­li­chung, of­fe­ner an­ti­se­mi­ti­scher Pro­pa­gan­da, sys­te­ma­ti­scher Ent­wer­tung und Ver­höh­nung von allem Nicht-Is­la­mi­schen, die­ser ag­gres­si­ve Her­kunfts­stolz also, den man im Falle rech­ter Ein­hei­mi­scher wild be­feh­det, aber den Mos­lems nach­sieht, schlägt sich in Ge­stalt von Drang­sa­lie­run­gen, Be­lei­di­gun­gen und phy­si­schen Ge­walt­ak­ten ge­gen­über Schwä­che­ren, meist Frau­en, Homo-/Trans­se­xu­el­len oder Juden, auch hier­zu­lan­de zu­neh­mend im öf­fent­li­chen Raum nie­der., Ob­wohl die Mel­dun­gen über die An­zei­chen der al­lein in Ber­lin-Neu­kölln sich voll­zie­hen­den Is­la­mi­sie­rung nicht erst seit den Er­eig­nis­sen der Syl­ves­ter­nacht in Köln in aller Deut­lich­keit wahr­zu­neh­men sind, wird ihr, ab­ge­se­hen von ein biss­chen Sym­bol­po­li­tik – etwa durch den ehe­ma­li­gen Neu­köll­ner Bür­ger­meis­ter Heinz Busch­kow­sky, der das Pro­blem im­mer­hin rück­sichts­los be­nann­te – nichts ent­schie­den ent­ge­gen­ge­setzt wird.

Gegen den Trä­ger­ver­ein der sala­fis­ti­schen Al-Nur Mo­schee, die be­reits mehr­fach wegen ihrer Hass­pre­dig­ten in den Me­di­en war, prüft die Ber­li­ner Se­nats­ver­wal­tung in­zwi­schen seit mehr als einem Jahr den Ver­bots­an­trag. An­fang des Jah­res be­rich­te­te u.a. die Ber­li­ner Mor­gen­post, dass eine Bande von drei­ßig mus­li­mi­schen Ju­gend­li­chen und jun­gen Er­wach­se­nen einem kur­di­schen Ki­osk­be­sit­zer im U-Bahn­hof Lip­schitz­al­lee in Ber­lin-Ru­dow be­reits seit einer gan­zen Weile das Leben schwer macht, weil die­ser in sei­nem Laden Al­ko­hol ver­kauft. Im Ja­nu­ar 2016 grif­fen sie ihn, sei­nen Sohn und einen Be­kann­ten schließ­lich ge­walt­sam an. (21) Von Über­grif­fen auf Ki­pa-tra­gen­de Juden durch ara­bi­sche Ju­gend­li­che auf der U-Bahn­li­nie 8 zwi­schen Alex­an­der­platz und Her­mann­stras­se liest man zu­neh­mend. (22) Über den Imam der schii­ti­schen al-Mus­ta­fa-Mo­schee in der Karl-Marx-Stras­se 58 in Neu­kölln, Sheikh Has­san Shah­rour, hatte MEMRI vor kur­zem in Er­fah­rung ge­bracht, dass die­ser einen in Is­ra­el be­reits zu vier­fach le­bens­lan­ger Frei­heits­stra­fe ver­ur­teil­ten Kin­der­mör­der und PFLP-Ter­ro­ris­ten, Samir Kun­tar, als „Füh­rer und Mär­ty­rer“ ge­fei­ert hatte. Im Jahr 2008 war Kun­tar durch einen Ge­fan­ge­nen­aus­tausch mit der Hiz­bol­lah in Frei­heit ge­kom­men, wurde dar­auf­hin im Li­ba­non als Volks­held fre­ne­tisch ge­fei­ert, aber im De­zem­ber 2015 durch einen ge­ziel­ten Luft­schlag der IDF in Da­mas­kus eli­mi­niert, was Shah­rour zu sei­nem post­hu­men Lob ver­an­lass­te. (23)

Nur Betroffene können verstehen

Pu­bli­zis­tisch ver­nimmt man seit den Mor­den von Paris im Ja­nu­ar 2015 zwar durch­aus zu­neh­mend is­lam­kri­ti­sche Zwi­schen­tö­ne in deut­schen Zei­tun­gen. Allen voran dür­fen bspw. Ahmed Man­sour oder Hamed Ab­del-Sa­mad, als ge­wis­ser­ma­ßen au­then­ti­sche Stim­men, über die re­li­giö­se Angst­päd­ago­gik im Islam auf­klä­ren oder die is­la­mi­schen Se­xu­alta­bus und die mit ihnen zu­sam­men­hän­gen­de Mi­so­gy­nie und Ho­mo­pho­bie kri­ti­sie­ren. Eben­so ver­wei­sen sie re­gel­mä­ßig dar­auf, dass es im Islam keine ernst­zu­neh­men­den theo­lo­gi­schen De­bat­ten gibt, die ja eine im Islam bis­lang in­exis­ten­te his­to­risch-kri­ti­sche Les­art von Koran und Sunna vor­aus­set­zen, was das Ende der Ido­la­trie Mo­ham­meds be­deu­ten würde. Ein ge­wich­ti­ger Grund dafür, dass sol­che (in­ne­ris­la­mi­schen) Neue­run­gen auch in Zu­kunft kaum zu er­war­ten sein wer­den, ist, dass von der deut­schen Po­li­tik eher noch die ge­gen­tei­li­gen Ten­den­zen ge­stärkt wer­den. So wurde Ende letz­ten Jah­res von der Bun­des­re­gie­rung der Vor­schlag ins Spiel ge­bracht, die von ihr mit­tels Is­lam­dia­log ge­för­der­ten Is­lam­ver­bän­de (in denen zahl­rei­che Is­la­mis­ten der DITIB, ZMD, Is­lam­rat, IGD etc. sit­zen und die nicht ein­mal 15 Pro­zent der Mos­lems in Deutsch­land re­prä­sen­tie­ren) als Lot­sen mit der In­te­gra­ti­on der mus­li­mi­schen Flücht­lin­ge zu be­auf­tra­gen. (24)

Wie das Bun­des­ver­fas­sungs­ge­richt, das in­zwi­schen das Kopf­tuch­t­ra­gen in der Schu­le of­fi­zi­ell be­grüßt, wird diese Po­li­tik, nach der aus­ge­rech­net die teil­wei­se vom VS be­ob­ach­te­ten (25) re­ak­tio­nä­ren Is­lam­ver­bän­de in Zu­kunft dafür Sorge tra­gen, dass die In­te­gra­ti­on der Mos­lems in die Ge­sell­schaft ge­lingt – und zwar als In­di­vi­du­en, und das hieße: durch As­si­mi­la­ti­on – dafür sor­gen, dass die In­te­gra­ti­on in Wirk­lich­keit sa­bo­tiert und statt­des­sen das oben skiz­zier­te, aus Groß­bri­tan­ni­en im­por­tier­te kul­tu­ra­lis­ti­sche „Er­folgs­mo­dell“ Ban­lieue mit den ent­spre­chen­den Kon­se­quen­zen im­ple­men­tiert wird. Da­ge­gen schreibt sich zwar seit einem hal­ben Jahr ein Per­so­nen­kreis von we­ni­gen Per­so­nen, u.a. Ahmed Man­sour, Hamed Ab­del-Sa­mad, Ali Ertan To­prak, Ralph Ghad­ban oder auch Cem Öz­de­mir, die Fin­ger wund, je­doch folgt dar­aus: nichts. Be­mer­kens­wert daran ist zudem, dass in Deutsch­land keine nicht-mus­li­mi­schen bzw. keine ex-mus­li­mi­schen Per­so­nen an vor­ders­ter Front in der De­bat­te mit­mi­schen. Hier greift be­reits der kul­tu­ra­lis­ti­sche, iden­ti­tä­re Re­flex, wo­nach nur eben die aus­schließ­lich von Ge­burt bzw. Kul­tur aus davon Be­trof­fe­nen dazu be­rech­tigt seien, dazu Stel­lung zu be­zie­hen. Als sei das Ganze eine dif­fi­zi­le in­ner-mus­li­mi­sche De­bat­te, in die man als nicht-mus­li­mi­scher Au­ßen­ste­hen­der oh­ne­hin kei­nen zu­rei­chen­den Ein­blick ge­win­nen könn­te. (26)

IV.

Es sind kei­nes­wegs aus­schließ­lich oder gar pri­mär die ge­walt­tä­ti­gen Über­grif­fe durch dau­er­be­lei­dig­te mos­le­mi­sche Halb­star­ke oder die be­kannt­ge­wor­de­nen Hass­pre­dig­ten in zahl­rei­chen Mo­sche­en (27), die Dji­ha­drei­sen­den und/oder die ter­ro­ris­ti­sche Ge­fahr, die von den Sy­ri­en-Rück­keh­rern oder auch von sog. lone wol­ves aus­geht, die ein Klima der Angst er­zeu­gen, das mit dem Be­griff der Is­la­mi­sie­rung hier nur un­zu­rei­chend um­ris­sen wurde. Das ist alles nur die be­rühm­te Spit­ze des Eis­bergs. Es sind viel­mehr, wie die Re­dak­ti­on des Char­lie Hebdo in einem scharf­sin­ni­gen Edi­to­ri­al (28) kürz­lich ver­merk­te, die vie­len ver­streu­ten, in ihrer Ein­zel­heit viel­leicht un­be­deu­ten­den Puz­zle­tei­le, aber nichts­des­to­trotz all­täg­li­chen Er­fah­run­gen der so un­schein­ba­ren wie un­heim­li­chen le­ga­len Is­la­mi­sie­rung, die wo­mög­lich erst am Ende einer lan­gen Ent­wick­lung ihr be­droh­li­ches, de­struk­tiv-ni­hi­lis­ti­sches Po­ten­zi­al ent­fal­tet. Diese Ent­wick­lung kann sich in aller Ruhe in aller Öf­fent­lich­keit aber nur des­halb voll­zie­hen, weil ihr kein Wi­der­stand ent­ge­gen­setzt wird, weil „die Angst vor dem Wi­der­spruch oder dem Ein­spruch. Die Aver­si­on davor eine Kon­tro­ver­se vom Zaun zu bre­chen“ be­reits so en­de­misch ge­wor­den ist: „Die Angst als Is­la­mo­pho­ber be­han­delt oder als Ras­sist be­zeich­net zu wer­den.“

Es ist also die dem of­fe­nen is­la­mi­schen Ter­ro­ris­mus „vor­her­ge­hen­de At­mo­sphä­re der schwei­gen­den und ge­ne­rel­len Angst“, die er­klärt, how we ended up here. Man muss sich zu­min­dest in Deutsch­land aber noch nicht als jun­ger Groß­stadt­be­woh­ner und vor allem auch nicht als Groß­stadt­be­woh­ne­rin von ma­chis­ti­schen Lo­sern in der Schu­le stän­dig aufs Ohr drü­cken las­sen, dass der vor­ehe­li­che Se­xu­al­ver­kehr, den der junge männ­li­che Mos­lem mit den un­rei­nen, un­gläu­bi­gen Frau­en für sich selbst­re­dend in An­spruch nimmt, bei den is­la­mi­schen „Schwes­tern“ eine Ver­let­zung nicht nur sei­ner, son­dern sogar der kol­lek­ti­ven Ehre der Fa­mi­lie dar­stellt, die be­kannt­lich nicht sel­ten töd­lich ge­ahn­det wird. (29) Man muss auch nicht still­schwei­gend hin­neh­men, wenn davon schwa­dro­niert wird, dass die Juden Wirt­schaft, Me­di­en und Staa­ten kon­trol­lie­ren. Man muss auch nicht ab­ni­cken, dass die An­schlä­ge vom 11. Sep­tem­ber nicht von Mus­li­men aus­ge­übt wur­den (30), son­dern vom Wes­ten und/oder von Juden ge­plant wur­den, oder schwei­gend über­ge­hen, wenn Is­ra­el als Satan dä­mo­ni­siert wird, der selbst noch für den IS ver­ant­wort­lich zeich­ne, was Sym­pa­thie­be­kun­dun­gen für letz­te­ren wie­der­um kei­nes­wegs aus­schließt. Es gibt in der − auch mus­li­mi­schen − Be­völ­ke­rung auf re­gio­na­ler Ebene durch­aus noch weit­ver­brei­te­te Vor­be­hal­te gegen die Is­la­mi­sie­rung der Schu­len (31), etwa in Form von Kopf­tuch tra­gen­den Leh­re­rin­nen. Es be­steht durch­aus die Mög­lich­keit zum Wi­der­spruch und es ist gar nicht mal un­wahr­schein­lich, dass man damit zu­wei­len auf Zu­spruch stößt. Wei­ter­hin exis­tie­ren gegen un­ver­bes­ser­li­che Mos­lems im Pro­pa­gan­da­mo­dus auch recht­li­che Spiel­räu­me, die teils of­fen­siv ge­nutzt wer­den (32) und auf die im Zwei­fels­fall zu­rück­zu­grei­fen ist.

Dass die pro­spek­ti­ven, west­li­chen Dhim­mis wei­ter­hin re­la­tiv kampf­los ka­pi­tu­lie­ren wer­den, ist zwar sehr wahr­schein­lich. Der als is­lam­feind­lich be­feh­de­te, in Wirk­lich­keit aber is­lam­nei­di­sche Rechts­ruck könn­te aber sehr wohl auch dazu füh­ren, dass die selbst­be­wuss­ten Stim­men wie etwa die der ein­gangs er­wähn­ten fran­zö­si­schen Ste­war­des­sen lau­ter wer­den.

Deren klare Aus­sa­ge „Wir has­sen es“ (33) trifft näm­lich jen­seits der kul­tur­sen­si­blen po­li­ti­schen und aka­de­mi­schen Eli­ten durch­aus das po­li­ti­sche und äs­the­ti­sche Emp­fin­den der Be­völ­ke­rung hin­sicht­lich der all­täg­li­chen Zu­mu­tun­gen, die der Islam all sei­nen Mit­bür­gern auf­nö­tigt. Ob dar­aus aber auch ein kon­sis­ten­ter, ko­or­di­nier­ter po­li­ti­scher, recht­li­cher und pu­bli­zis­ti­scher Wi­der­stand fol­gen wird, der selbst­be­wusst die hier­zu­lan­de er­kämpf­ten Frei­hei­ten des In­di­vi­du­ums zu ver­tei­di­gen be­reit ist, ist zwar kei­nes­wegs aus­ge­macht, aber, schenkt man den gän­gi­gen Aus­sa­gen im Be­kann­ten- und Kol­le­gen­kreis Glau­ben, auch nicht voll­ends aus­zu­schlie­ßen.

Phil­ip­pe Witz­mann (Ba­ha­mas 73/2016)

Dank an Mark Fel­ton für Hin­wei­se und An­mer­kun­gen

Anmerkungen:
  1. www.spiegel.de/panorama/leute/pierre-berge-kritisiert-mode-fuer-muslimische-frauen-a-1084 831.html
  2. Der be­tref­fen­de Per­so­nen­kreis ist welt­weit re­la­tiv über­schau­bar, u.a. auch des­halb, weil nicht we­ni­ge zum Teil be­reits er­mor­det wur­den. Im is­la­mi­schen Herr­schafts­be­reich sind auch die nicht-staat­li­chen Morde an Is­lam-Kri­ti­kern an der Ta­ges­ord­nung, wie die Mobs aus Ban­gla­desch be­wei­sen, die einen li­be­ra­len (athe­is­ti­schen) Blog­ger nach dem an­de­ren bes­tia­lisch mas­sa­krie­ren und fast nie be­straft wer­den.
  3. Zur (sta­tis­ti­schen) Ein­schät­zung des Um­fangs die­ser Gray Zone trägt man i.d.R. ver­schie­de­ne Um­fra­ge­er­geb­nis­se zu­sam­men, z.B. fol­gen­de: „Ac­cor­ding to a Com­Res re­port com­mis­sio­ned by the BBC, 27% of Bri­tish Mus­lims have sym­pa­thy for the ter­ro­rists who at­ta­cked the Char­lie Hebdo of­fice in Paris (12 kil­led). An ICM poll, re­leased by News­week, re­vea­led that 16% of French Mus­lims sup­port ISIS. The num­ber rises to 27% per­cent for those aged 18-24. … Among young Eu­ro­pean Mus­lims, sup­port for sui­ci­de bom­bings range from 22% in Ger­ma­ny to 29% in Spain, 35% in Bri­tain and 42% in Fran­ce, ac­cor­ding to a Pew poll.“ www.gatestoneinstitute.org/7764/isis-europe
  4. www.meforum.org/5909/quarter-of-french-teenagers- are-muslim Dass in dem Land eine klei­ne Armee von über 10.000 is­la­mis­ti­schen Ge­fähr­dern, also je­der­zeit ak­ti­vier­ba­ren Dji­had-Sol­da­ten lebt, wird von der FAZ igno­riert, dort lehnt man sich re­la­xed zu­rück und mo­kiert sich nach den ver­hee­ren­den An­schlä­gen im Jahr 2015 über die „ein biß­chen hys­te­risch“ wir­ken­den Re­ak­tio­nen der Fran­zo­sen auf­grund der in ihrem Land statt­fin­den­den – kein Witz – „schlei­chen­den Is­la­mi­sie­rung“. www.faz.net/aktuell/feuilleton/debatten/frankreich-der-sieg- der-salafisten-14166175.html
  5. Siehe hier­zu aus­führ­lich: Me­la­nie Phil­lips: Lon­do­nis­tan. How Bri­tain is crea­ting a ter­ror state wi­t­hin, 2004; Kenan Malik: From Fatwa to Jihad. The Rush­die Af­fair and its Le­ga­cy; Jo­chen Buch­stei­ner: Der Koran­händ­ler von Bury Park, 2009; FAZ vom 17.12.2015 www.faz.net/aktuell/politik/ausland/europa/parallelgesells chaft-in-england-der-koranhaendler-von-bury-park-13968140. html oder auch den her­vor­ra­gen­den Do­ku­men­tar­film Der Jung­frau­en­wahn der Ber­li­ner So­zi­al­ar­bei­te­rin, Jour­na­lis­tin und Au­to­rin Güner Yas­emin Balci, die be­reits über den Neu­köll­ner Roll­berg­kiez, eine Hiz­bol­lah­hoch­burg, die al­ler­dings auch die Afri­ka­ni­sche Mo­schee in der Ley­ke­stras­se, einen sun­ni­tisch-dji­ha­dis­ti­schen Hot­spot, be­her­bergt, das breit re­zi­pier­te Buch Arab­boy. Eine Ju­gend in Deutsch­land oder das kurze Leben des Ra­shid A. ge­schrie­ben hat. Oder auch die mehr­tei­li­ge Re­por­ta­ge über den Zu­stand der eu­ro­päi­schen Mos­lems Allah Islam: Fol­lo­wing the take­over of Islam in Eu­ro­pe der is­rae­li­schen Re­gis­seu­re Zwi Ye­hez­ke­li und David Deri, die – Trig­g­er­war­nung – durch­aus Pho­bi­en in­du­zie­ren kann und auch auf youtube zu sehen ist: https://www.youtube.com/watch?v=B2eqdgSBEkI
  6. Die Stu­die wurde im Jahr 2008 vom Wis­sen­schafts­zen­trum Ber­lin (WZB) unter dem Titel: SCI­ICS-Stu­die (Six Coun­try Im­mi­grant In­te­gra­ti­on Com­pa­ra­ti­ve Sur­vey) durch­ge­führt. In Deutsch­land, Frank­reich, Nie­der­lan­de, Ös­ter­reich, Schwe­den und Bel­gi­en wur­den 9.000 Per­so­nen mit tür­ki­schem oder ma­rok­ka­ni­schem Mi­gra­ti­ons­hin­ter­grund und eine ein­hei­mi­sche Ver­gleichs­grup­pe be­fragt. www.wzb.eu/sites/default/files/u252/s21-25_koopmans.pdf
  7. Ab­sur­der­wei­se lau­tet eines der drei Items, mit denen die christ­li­che Fremd­grup­pen­feind­lich­keit er­ho­ben wurde: „Die Mus­li­me wol­len die west­li­che Kul­tur zer­stö­ren.“ Eine Aus­sa­ge, die durch die Be­fun­de der Stu­die – 65 Pro­zent der be­frag­ten Mos­lems stel­len die re­li­giö­sen Re­geln über die Ge­set­ze des Lan­des – ja ge­ra­de ge­stützt wird. Die west­eu­ro­päi­schen Mos­lems stel­len die (nicht nur christ­li­chen) Ein­hei­mi­schen auch hin­sicht­lich der Fremd­grup­pen­feind­lich­keit (Ho­mo­se­xu­el­le, Juden, der Wes­ten/Islam) „weit in den Schat­ten“.
  8. http://isgap.org/wp-content/uploads/2015/05/Jikeli_ Antisemitic_Attitudes_among_Muslims_in_Europe1.pdf Diese um­fas­sen­de Me­ta­ana­ly­se ist „based on the re­view of sur­veys from nine coun­tries with more than 40,000 par­ti­ci­pants, in­clu­ding al­most 13,000 Mus­lims al­to­ge­ther.“
  9. www.faz.net/aktuell/feuilleton/viele-terroristen-sind-scheinbar-ingenieure-14148612.html
  10. Dass Freud mit sei­ner Kon­zep­ti­on des To­des­triebs in Jen­seits des Lust­prin­zips, 1920, ein or­ga­nis­mi­sches Be­stre­ben – und d.h. kei­nes des Ich – zu fas­sen krie­gen ver­such­te, das einen Zu­stand der an­or­ga­ni­schen Span­nungs­lo­sig­keit an­strebt, trifft einen ent­schei­den­den Punkt. Der eu­ro­päi­sche De­fä­tis­mus, die man­geln­de Be­reit­schaft dem Islam, auch nur dort, wo er sein häss­li­ches Haupt noch ver­gleichs­wei­se harm­los in der Öf­fent­lich­keit zeigt – dem is­la­mi­schen Phal­lo­zen­tris­mus in den ei­ge­nen vier Wän­den an die Eier zu gehen, er­weist sich recht­lich als ziem­lich dif­fi­zil – kon­se­quent den Kampf an­zu­sa­gen, ver­weist auf die fa­ta­le Geis­tes­hal­tung, dass wenn man schon selbst bloß nicht mehr in Ka­te­go­ri­en wie „Feind“ denke, die­ser nun­meh­ri­ge „An­de­re“ sich auch so zahn­los dia­lo­gisch ent­pup­pen werde, wie man selbst be­reits ist. Die­ses Wunsch­den­ken bla­miert sich na­tür­lich re­gel­mä­ßig an der blu­ti­gen Wirk­lich­keit: den Geg­nern jeder Zi­vi­li­sa­ti­on, jedes Ar­gu­ments, jeder To­le­ranz und Hu­ma­ni­tät im­po­niert näm­lich nur die (staat­li­che) Ge­walt, die Au­to­ri­tät mit dem Schwert. Die ei­ge­nen Wunsch­pro­duk­tio­nen mit der Wirk­lich­keit zu ver­wech­seln, kann nur Leu­ten pas­sie­ren, die jeg­li­che Rede von is­la­mi­schen Scham­kul­tu­ren, ekla­tan­tem Frau­en- und Ho­mo­se­xu­el­len­hass, mör­de­ri­schem An­ti­se­mi­tis­mus, psy­cho­ana­ly­tisch aus­ge­drückt: ge­schei­ter­ter (Prä-)Ödi­pa­li­tät, la­ten­ter Ho­mo­se­xua­li­tät und nar­ziss­ti­scher Über­kom­pen­sie­rung im Islam für üblen Ori­en­ta­lis­mus hal­ten. Aus­führ­lich hier­zu: Char­lier, M.: Ge­schlechts­spe­zi­fi­sche Ent­wick­lung in pa­tri­ar­cha­lisch-is­la­mi­schen Ge­sell­schaf­ten und deren Aus­wir­kung auf den Mi­gra­ti­ons­pro­zeß, in Psy­che (2/2006), 97–117, Dies.: Re­li­giö­se Tra­di­ti­on und die So­zia­li­sa­ti­on des mus­li­mi­schen Man­nes, in Psy­che 11/2007, 1116–1132 sowie Jiko, J.: Die Idea­li­sie­rung des se­xu­el­len Trie­bes im Islam, in Psy­che (11/2007), 1132–1154
  11. An­ti­se­mi­ti­sche Fi­gu­ren wie den ge­nann­ten Li­vings­to­ne, aber auch Ge­or­ge Gal­lo­way, Je­re­my Cor­byn und au­ßer­halb Eng­lands Phil­ip­pe Mou­reaux (s.u.) gilt es als die di­rek­ten Lang­zeit­re­sul­ta­te einer der­ar­ti­gen Is­la­mi­sie­rung der Po­li­tik zu be­trach­ten.
  12. „One re­a­son why so many new mos­ques began sprou­ting up in the eigh­ties was the gro­wing self-con­fi­dence of Mus­lim com­mu­nities. But that is only half the story. For what the pat­tern of mos­que buil­ding re­veals is that it was not the piety of first-ge­ne­ra­ti­on Mus­lims that led to the Is­la­miza­t­i­on of the town. It was, ra­ther, the power, in­flu­ence and money that ac­crued to re­li­gious lea­ders in the 1980s as a re­sult of Brad­ford City Coun­cil`s mul­ti­cul­tu­ral po­li­cies. Mul­ti­cul­tu­ra­lism hel­ped paint Brad­ford Mus­lim green.“ (Malik: 2009, 47)
  13. Seit den im­men­sen De­mons­tra­tio­nen gegen den Irak-Krieg im Jahr 2003 in Groß­bri­tan­ni­en und der da­mals von der So­cia­list Workers` Party (SWP) ins Leben ge­ru­fe­nen Stop the War Co­ali­ti­on (SWC), steht das feste Bünd­nis mit dem Is­lam­fa­schis­mus. Seit­dem wird u.a. ge­mein­sam mit Al-Quai­da-An­hän­gern in Or­ga­ni­sa­tio­nen wie United against Fa­scism gegen die EDL de­mons­triert. Wer star­ke Ner­ven hat, kann sich dar­über einen aus­führ­li­chen Ein­blick ver­schaf­fen: www.onelawforall.org.uk/siding-with-the-oppressor-t he-pro-is­la­mist-left/ oder: https://www.youtube.com/watch?v=d7fpI8RCNBI
  14. Eine her­vor­ra­gen­de BBC Do­ku­men­ta­ti­on über die „Fatwa gegen Rush­die. Die sa­ta­ni­schen Verse“ gibt es hier zu sehen: https://www.youtube.com/watch?v=tEHcaqcr-uM
  15. Zur ganz ana­lo­gen Dar­stel­lung der an­ti­se­mi­ti­schen Is­la­mi­sie­rung in Schwe­den, siehe den Ar­ti­kel von Mar­tin Stob­be: Ein ab­schre­cken­des Bei­spiel in der letz­ten Aus­ga­be Ba­ha­mas.
  16. www.audiatur-online.ch/2015/11/24/molenbeeks-buergermeister-ein-pate-des-dschihad/
  17. Die Or­ga­ni­sa­to­rin­nen wie Un­ter­stüt­zer der im Ge­fol­ge der (se­xu­el­len) Über­grif­fe an Syl­ves­ter in Köln ins Leben ge­ru­fe­nen Hash­tag In­itia­ti­ve #aus­nahms­los ste­hen dafür ex­em­pla­risch: http://ausnahmslos.org/
  18. ttp://nypost.com/2016/04/02/white-house-doctors- video-to-remove-islamic-terrorism-quote/ Hier­in un­ter­schei­det sich Obama auch in nichts von einem is­la­mis­ti­schen Ideo­lo­gen wie Tariq Ra­ma­dan, des­sen plum­pe Ma­sche es immer ist, einen rei­nen tran­szen­den­ten Islam zu be­haup­ten, den es raum-zeit­lich nicht gibt, und dass daher alle „im Namen des Is­lams“ be­gan­ge­nen Ver­bre­chen den je­wei­li­gen kul­tu­rel­len In­ter­pre­ta­tio­nen an­zu­las­ten seien. Aus­führ­lich zu den is­la­mis­ti­schen Ver­stri­ckun­gen Ra­ma­dans, sei­nen immer glei­chen, er­mü­den­den Is­la­mo­pho­bie­an­kla­gen sowie sei­ner Ar­ma­da an ideo­lo­gi­schen Un­ter­stüt­zern, siehe das äu­ßerst in­struk­ti­ve Buch von Paul Ber­man: The Flight of the In­tel­lec­tu­als. The Con­tro­ver­sy over Is­la­mism and the Press, 2011.
  19. www.nzz.ch/feuilleton/gespraech-mit-dem-soziologen-ruud-koopmans-assimilation-funktioniert-ld.13975
  20. www.politico.eu/article/brussels-attacks-terrorism-europe-muslims-brussels-attacks-airport-metro/
  21. www.morgenpost.de/berlin/polizeibericht/article 206992615/Jugendgang-will-Kioskbesitzer-wegen-Alkoholverk auf-bestrafen.html
  22. www.welt.de/vermischtes/article150332515/Wenn-du- Angst-hast-dann-geh-zur-Polizei.html oder den Ein­trag der DIG Hoch­schul­grup­pe vom 2. April 2016 https://www.facebook.com/DIGHochschulgruppeBerlin
  23. Dem Ta­ges­spie­gel war das Ganze noch eine Mel­dung wert: www.tagesspiegel.de/berlin/polizei-justiz/al-mustafa-moschee- in-neukoelln-prediger-in-berlin-feiert-libanesischen- terroristen/12802060.html
  24. https://www.bayernkurier.de/inland/7704-der-bock-als-integrations-gaertner
  25. „Ein ak­ti­ves Mit­glied des ZMD ist die IGD (Is­la­mi­sche Ge­sell­schaft in Deutsch­land), die laut dem bay­ri­schen Ver­fas­sungs­schutz ein Tarn­ver­ein der is­la­mis­ti­schen, an­ti­de­mo­kra­ti­schen und an­ti­se­mi­ti­schen Mus­lim­bru­der­schaft dar­stellt. So heisst es im bay­ri­schen Ver­fas­sungs­schutz­be­richt 2014: „Die Mus­lim­bru­der­schaft (MB) tritt zwar in Deutsch­land nicht offen in Er­schei­nung, wird je­doch durch die Is­la­mi­sche Ge­mein­schaft in Deutsch­land e. V. (IGD) und die FIOE als Teil einer welt­wei­ten „Is­la­mi­schen Be­we­gung“ ver­tre­ten und ist somit auch in Deutsch­land aktiv. Dies er­gibt sich u. a. aus Do­ku­men­ten, die im De­zem­ber 2009 im Rah­men eines po­li­zei­li­chen Er­mitt­lungs­ver­fah­rens si­cher­ge­stellt wer­den konn­ten. Eines der si­cher­ge­stell­ten Do­ku­men­te ist ein in ara­bi­scher Spra­che ab­ge­fass­ter Vier­jah­res-Plan der MB. Die darin vor­ge­se­he­nen Maß­nah­men ba­sie­ren auf einer Dop­pel­stra­te­gie: Nach außen gibt sich die MB offen, to­le­rant und dia­log­be­reit und strebt eine Zu­sam­men­ar­beit mit po­li­ti­schen In­sti­tu­tio­nen und Ent­schei­dungs­trä­gern an, um so Ein­fluss im öf­fent­li­chen Leben zu ge­win­nen. Ihr Ziel bleibt aber die Er­rich­tung einer auf der Scha­ria ba­sie­ren­den ge­sell­schaft­li­chen und po­li­ti­schen Ord­nung, wobei die MB für sich die Füh­rungs­rol­le für alle Mus­li­me be­an­sprucht. Der Plan zeigt eine deut­li­che Ab­gren­zung ge­gen­über den USA, Is­ra­el, dem jü­di­schen Volk und An­ders­gläu­bi­gen. Die IGD ver­sucht durch po­li­ti­sches En­ga­ge­ment in Deutsch­land ihre von der Ideo­lo­gie der Mus­lim­bru­der­schaft (MB) ge­präg­ten Ziele zu er­rei­chen. Die An­hän­ger der IGD sind be­müht, ihre Ver­bin­dung zur MB in öf­fent­li­chen Ver­laut­ba­run­gen nicht zum Aus­druck zu brin­gen. Die Be­stre­bun­gen der IGD rich­ten sich gegen die frei­heit­li­che de­mo­kra­ti­sche Grund­ord­nung der Bun­des­re­pu­blik Deutsch­land.“ www.ruhrbarone.de/nrw-sollen-die-konservativen-verbaende- muslimische-generationen-praegen/116981
  26. Ein Trep­pen­witz die­ser Ge­schich­te bzw. die­ses Dis­kur­ses ist nun aber, dass Ab­del-Sa­mad in sei­nem Mo­ham­med­buch wie­der­um Tho­mas Maul als Is­lamex­per­ten ins ar­gu­men­ta­ti­ve Feld führt, ein Autor, der jen­seits an­ti­deut­scher und is­lam­kri­ti­scher Krei­se sehr wahr­schein­lich als ganz übler Ras­sist ge­han­delt wird.
  27. Aus­sa­gen der Psy­cho­lo­gin Sevil Yil­di­rim zu­fol­ge, die im Mäd­chen­treff Ma­don­na im be­reits ge­nann­ten Roll­berg­vier­tel ar­bei­tet, sind „die Hälf­te der 16 Mo­sche­en in Nord-Neu­kölln“ nicht „sau­ber“. „Das sind keine Ter­ror-Mo­sche­en, aber die sind nicht in der Lage un­se­re west­li­chen, de­mo­kra­ti­schen Werte zu ver­mit­teln.“ Den Ju­gend­li­chen werde ein­ge­trich­tert: Die Deut­schen seien ver­dor­ben und könn­ten Mus­li­me nicht lei­den; mus­li­mi­sche Ju­gend­li­che wür­den dis­kri­mi­niert, be­kä­men kei­nen Aus­bil­dungs­platz, da­ge­gen müsse man kämp­fen. Der Kampf be­ste­he aber nicht in Haus­auf­ga­ben­hil­fe, son­dern indem man betet, sich ab­schot­tet und sich für Ge­bets­räu­me an Schu­len en­ga­giert. „Nicht ge­ra­de för­der­lich fürs Zu­sam­men­le­ben“, sagt Yil­di­rim.“ www.tagesspiegel.de/berlin/rollbergviertel-in-berlin- muslime-aus-neukoelln-im-visier-von-salafisten/10764738.html
  28. https://charliehebdo.fr/en/edito/how-did-we-end-up-here/
  29. Of­fi­zi­el­le Zah­len über die in Deutsch­land be­gan­ge­nen Eh­ren­mor­de sind rar. Das Max Plack-In­sti­tut für aus­län­di­sches und in­ter­na­tio­na­les Straf­recht in Frei­burg im Breis­gau be­zif­fer­te die An­zahl der jähr­li­chen Opfer von Eh­ren­mor­den in Deutsch­land für den Zeit­raum 1996–2005 in einer Stu­die aus dem Jahr 2011 auf 12. Al­lein für den Zeit­raum von der Wende 1990 bis heute könn­te die tat­säch­li­che Zahl der Opfer durch Eh­ren­mor­de die der durch Nazis ras­sis­tisch Er­mor­de­ten um ein Viel­fa­ches über­stei­gen. Ein wei­te­rer Hin­weis dar­auf, wie wenig man sich von an­ti­fa­schis­ti­scher Seite für die Opfer der Is­la­mi­sie­rung in­ter­es­siert.
  30. Eine Stu­die vom PEW Re­se­arch Cen­ter er­mit­tel­te im Jahr 2006, dass diese Auf­fas­sung etwa die Hälf­te der Mos­lems in Deutsch­land, Frank­reich und Groß­bri­tan­ni­en tei­len.
  31. www.tagesspiegel.de/berlin/neutralitaetsgesetz- in-berliner-spd-zeichnet-sich-mehrheit-fuer-kopftuchverbot- ab/12480850.html
  32. www.faz.net/aktuell/politik/inland/berliner-lehrerin-wird-wegen-kopftuch-abgelehnt-14178781.html
  33. www.faz.net/aktuell/gesellschaft/air-france-flugbegleiter-gegen-kopftuch-bei-iran-fluegen-14160148.html