DIE DEUTSCHE „WIDERSTANDSFAMILIE DER GRAFEN VON SPONECK“

In München, zur Großen Friedenskonferenz 2014, war er auch wieder dabei:

Hans-Christof Graf von Sponeck, der nobelste von allen der deutschen Friedensbewegung, gehörte fest ins Programm:

Programm der internationalen Münchner Friedenskonferenz 2014

Trägerkreis NATO-Sicherheitskonferenz

Programm 31. Januar 2014 – Redner:  Prof. Mohssen Massarrat – Clemens Ronnefeldt

Danach: Mouna Sabbagh: Orientalischer Bauch-Tanz

Dann aber zum Hauptthema & Höhepunkt des Friedenspektakels gegen das SIKO Spektakel:

Samstag 1.2.2014, 19.00 Uhr, Aktuelle Runde, DGB-Haus, Schwanthalerstr. 64 Frieden für Syrien

Humanitäre Situation in Syrien Hans-Christof Graf von Sponeck

ehem. UN-Koordinator für den Irak als Beigeordneter Generalsekretär der UN Krisenvernetzung in der Region

Auf ihn  folgen noch eine Christiane Reymann + viele weitere meist Rednerinnen, die sich durchweg in ihrem untrüglichen Friedenswillen für das Regime des Kriegsverbrechers Al Assad aussprechen (wenn auch gerne etwas camoufliert).

www.friedenskonferenz.info / office@friedenskonferenz.info

Für phantasievolle Proteste!

Appell für phantasievolle Proteste gegen die SIKO

Diesmal wollen wir weniger reden, dafür umso mehr zeigen:

Satirische Darstellung der SIKO: Politiker mit Masken, Wirtschaftsbosse mit Zigarre und Geldsäcken, Militärs in Uniform und Orden usw. Eine Frau mit getötetem Kind, die in der Gruppe mit läuft (die Maske und Puppe existieren bereits). Und über ihnen fliegen Kampfdrohnen, die sich leicht herstellen lassen. Die Kriegsprofiteure: Transparent: „Für den Profit der Reichen – geh’n sie über Leichen“. Eine Überdimensionale, blutbeschmierte SIKO-Jubiläumstorte, in der Mitte mit einem als Kampfmaschine hergerichteten NATO-Soldaten ist bereits in Vorbereitung.

Weiteren Ideen und Eurer Fantasie sind keinerlei Grenzen gesetzt!

Wo bei „Bauchtanz“ und der Gruppe „Frieden im Alpen-Adria-Raum“ der „Phantasie keinerlei Grenzen“ gesetzt sind, welche originär wie originell in nie dagewesener Weise  bildlich-sinnlich  in „Wirtschaftsbossen mit Zigarre und Geldsäcken“ auf der Höhe von etwa 1925 sich heute deutlich zu erkennen gibt,  dort wird man auch nach dem Verzehren einer „blutbeschmierten SIKO Jubiläumstorte“ einem weiteren Großmeister der Simulation erste Aufmerksamkeit schenken:

Hans-Christof, dem Grafen von Sponeck!

Wo immer er von sich oder andere von ihm sprachen: da war von einem Sproß aus einer der wenigen genuinen „deutschen Widerstandsfamilien“ die Rede, der selber dies Erbe des Vaters angetreten habe, rein und aufrecht – und wer es wagte, den Von Sponeck junior einmal zu kritisieren, der hatte von IPPNW bis zum Friedensratschlag die Créme der deutschen Friedensbewegung an der Backe, die unsereinem schrieb, man habe das Mitglied einer Familie aus dem „Kreis des 20. Juli“ beleidigt. (Gottstein, IPPNW).

Zwar hatte der alte von Sponeck nicht den geringsten Kontakt zu dieser (oder anderen) Widerstandsgruppierungen, doch war die Bundesrepublik bei Aufbau und Legitimierung der Bundeswehr so knapp an vorzeigbaren Idealgestalten, daß dem Hans von Sponeck  – wie keinem außer ihm sonst – die Rolle des  aufrechten antifaschistischen Demokraten auf den Leib geschrieben wurde.

Straßen wurden nun nach ihm benannt und Kasernen an mehreren Orten, Würdigungen veranstaltet und Publikationen erstellt.

Meist mit tatkräftiger Hilfe des jungen Hans-Christof von Sponeck, dem der Hinweis auf den angeblich antinazistischen Vater bei seinem Aufstieg bis zur UN-Karriere ganz sicher nicht geschadet hat: “The German Resistance Count!”

Keine Publikation von ihm und keine über ihn, keine Veranstaltung mit und über ihn, die ihm nicht den vollen Strauß der glanzvollen Aura vom Sohn eines todesmutigen Antifaschisten als Kompliment überreichte, das dieser dankend gern und zustimmend entgegennahm.

Hans-Christof von Sponeck, ideell die nobelste Gestalt der deutschen Friedensbewegung, war dabei selber keineswegs unflexibel oder einseitig in seinen Kontakten.

Wohl  gegen alles U.S.-amerikanische und israelische, besonders wenn es um Waffen ging, war er neben seinen rastlosen Friedens-Veranstaltungsverpflichtungen zugleich auch Beiratsmitglied jener Möllemann DAG (Deutsch Arabische Gesellschaft), die so gar nichts gegen Waffenlieferungen in den Nahen Osten hatte.  http://d-a-g.dienstleistungen.ws/index.php?option=com_content&task=view&id=1295&Itemid=143

Deren Generalsekretär Bock („Möllemann war kein Antisemit sondern einer der mutigsten deutschen Politiker“) (1) und seinem lobbyistischen Verein stand von Sponeck mit Kontakten und Reden als festes Beiratsmitglied zur gefälligen Verfügung.

Kritischer noch wird es angesichts der neuerlichen Frage nach dem tatsächlichen Wesen und Wirken des geehrten Vaters in dessen von der ganzen Sponeck Familie simulierten und protegierten antifaschistischem Glanz.

 

EINE BLITZ-SAUBERE FAMILIE

DIE DEUTSCHE „WIDERSTANDSFAMILIE DER GRAFEN VON SPONECK“

Hans von Sponeck „ordnete persönlich“ an:

Befehl zur Übergabe von Juden an die SS + den SD. Auf der Krim befahl er für das Einsatzgebiet XXXXII.  Armeekorps, alle Juden, also auch Frauen und wohl auch Kinder, „mit Davidstern auf Brust und Rücken kenntlich zu machen” und zur Zwangsarbeit heranzuziehen.

„So befahl das Divisionskommando, gefangene jüdische Rotarmisten zu erfassen und an SD und Sicherheitspolizei „abzusondern”. In dem Befehl ist von „ostischer Mentalität’ die Rede; Dolmetscher sollten „als Herrenmensch auftreten”. Eine „Ohrfeige usw.” könnte „Wunder wirken”. Anfang Oktober 1941 ordnete Sponeck persönlich an; verdächtige Zivilisten an SD und Sicherheitspolizei zu übergeben.“

 

Hans Graf von Sponeck  Hitler-Gegner?

Historiker beschuldigen  den General des Kriegsverbrechens.

DER SPIEGEL 52 / 2013

Unter den gut 3000 Generälen und Admirälen in Hitlers Wehrmacht gab es nicht viele, die das Zeug zum Helden hatten. Hans Graf von Sponeck war einer von ihnen; im Ersten Weltkrieg hochdekoriert, seit 1940 Ritterkreuzträger.

Sponeck wurde später von Hitler ermordet – nicht ohne daß der Graf  quasi testamentarisch kurz vor der bereits verkündeten Hinrichtung 1944 niederschrieb: er jedenfalls habe „niemals weder gegen den Führer noch gegen den Staat irgendetwas unternommen, was ihnen zum Schaden gereicht oder abträglich ist”.

Die Bundeswehr präsentiert den aus Düsseldorf stammenden General gar als Verkörperung ihres Ideals des selbständig handelnden und seinem Gewissen verpflichteten Offiziers. Bis heute taucht Sponeck auf diese Weise in Publikationen des Verteidigungsministeriums auf. 1966 wurde sogar die Kaserne in Germersheim nach ihm benannt.

Ob die jungen Männer sich den Namen Sponeck noch lange werden merken müssen, ist allerdings zweifelhaft. Der US-Historiker Erik Grimmer-Solem veröffentlicht in der neuesten Ausgabe der „Militärgeschichtlichen Zeitschrift” einen Aufsatz, der Sponecks Vorbildfunktion in Frage stellt: Der General habe Hitlers Weltanschauungskrieg gegen die Sowjetunion gebilligt und trage für zahlreiche Verbrechen die „Mitverantwortung”. Daran bestehe „kaum Zweifel”.

Mit Grimmer-Solems Aufsatz erreicht eine überfällige Debatte die Öffentlichkeit. Der Amerikaner ist nämlich nicht der Erste, der Sponecks Geschichte verfolgt hat. Nach Recherchen des SPIEGEL hat ein Major der Luftwaffe die belastenden Dokumente im Freiburger Militärarchiv bereits vor knapp zehn Jahren eingesehen. Sein Urteil fiel noch eindeutiger aus als das von Grimmer-Solem. Der Major schrieb dem damaligen Chef des Luftwaffenamts, Sponecks „Mitwisserschaft/Beteiligung an Kriegsverbrechen” stünde „außer Frage”. Eine Umbenennung der Kaserne sei unvermeidbar. Doch der Vorstoß verpuffte, der Vorgang blieb geheim.

Es geht um die Monate zwischen dem Überfall auf die Sowjetunion im Juni 1941 und dem Prozess gegen Sponeck Anfang 1942. Bislang nahmen Historiker an, Sponeck sei in dieser Zeit krank ausgefallen. In der Tat litt der Adelige an Ischiasbeschwerden, auch sein Darm quälte ihn. Doch er fehlte nur einige Wochen.

Sponeck unterstand zunächst die 22. Infanterie-Division, die durch die Ukraine auf die Krim vorstieß. Wie überall an der Ostfront ging der Vormarsch mit unzähligen Verbrechen einher. Jüdische Familien wurden erschossen, Kommissare der Roten Armee ermordet, Zivilisten als Geiseln gegen Partisanenangriffe genommen — und umgebracht.

Nun waren die Mörder zumeist nicht Soldaten, sondern kamen aus den Kommandos der Sicherheitspolizei und des sogenannten Sicherheitsdienstes (SD; der SS. Doch Sponeck und Untergebene arbeiteten ihnen zu. So befahl das Divisionskommando, gefangene jüdische Rotarmisten zu erfassen und an SD und Sicherheitspolizei „abzusondern”. In dem Befehl ist von „ostischer Mentalität” die Rede; Dolmetscher sollten „als Herrenmensch auftreten”. Eine „Ohrfeige usw.” könnte „Wunder wirken”. Anfang Oktober 1941 ordnete Sponeck persönlich an; verdächtige Zivilisten an SD und Sicherheitspolizei zu übergeben.

Auf der Krim befahl er für das Einsatzgebiet XXXXII.  Armeekorps, alle Juden, also auch Frauen und wohl auch Kinder, „mit Davidstern auf Brust und Rücken kenntlich zu machen” und zur Zwangsarbeit heranzuziehen. Aufgegriffene Rotarmisten oder Partisanen sollten ohne Prozess erschossen werden. Mindestens einen Kommissar ermordeten Soldaten der Division auch selbst.

Zwar handelte Sponeck vielfach in Übereinstimmung mit Befehlen übergeordneter Stellen – doch deren völkerrechtswidriger Charakter war offenkundig. Vor allem aber spricht Sponecks unbestrittene Heldentat von der Halbinsel Kertsch gegen ihn. Er hatte den Mut, sich gegen Hitler aufzulehnen, aber die Verbrechen im Osten waren ihm offenbar nicht wichtig genug um auch dagegen zu protestieren; billigte er sie sogar?

Ein offenbar wahrhaftiger Satz.

KLAUS WIEGREFING  / Der Spiegel 52 / 2013

 

Watch also : Grimmer-Solem, Erik – Associate Professor of History – History Department – 860.685.2397 – Public Affairs Center 414

http://www.wesleyan.edu/templates/dept/hist/skeleton_faculty.htt?function=f1&department=HIST&faculty=egrimmer

 

PORTRAIT EINER DEUTSCHEN WIDERSTANDSFAMILIE – DIE GRAFEN VON SPONECK

HEROISCHER UN RÜCKTRITT & KOMMERZIELLE  LIEFERUNG VON MILCHPULVER

In einem Interview der taz betont Hans-Christof von Sponeck, daß er nach seinem Rücktritt von der Firma Bauer unterstützt worden sei

und es der Firma Bauer um die Lieferung von Milchpulver, also einen ganz legitimen Teil des „Öl-für-Nahrungsmittel“-Programms in Irak

gegangen sei.

Hans Emil Otto Graf von Sponeck war deutscher Offizier, zuletzt Generalleutnant der Wehrmacht im Zweiten Weltkrieg. Er ist der Vater des langjährigen UN-Diplomaten und Buchautors Hans-Christof von Sponeck. – Im Irak hatte Sponeck unter anderem die Verantwortung für das UN-Programm „Oil for food“ („Öl für Nahrungsmittel“).

Neben Beiträgen in Zeitungen und Büchern verfasste er gemeinsam mit dem Genfer Journalisten Andreas Zumach das Sachbuch „Irak – Chronik eines gewollten Krieges“, das 2003 erschien. Im gleichen Jahr würdigte ihn die Bremer Stiftung „Die Schwelle“ mit dem „Bremer Friedenspreis“. Neben weiteren Auszeichnungen erhielt er im Jahr 2000 den Coventry-Friedenspreis der englischen Kirche.

Im Juni des Jahres 2005 nahm von Sponeck als Fachkundiger an dem in der Tradition der Russell-Tribunale stehenden „Welt-Tribunal über den Irakkrieg“ teil. Das 58-köpfige Gremium aus Juristen und Kriegszeugen, dem er angehörte, sammelte mit Arundhati Roy als Sprecherin der Jury in Fortsetzung der Sitzungen in Brüssel und New York am Tagungsort Istanbul drei Tage lang Aussagen und Analysen zur Zeitgeschichte des letzten Irakkriegs. Sprecher betonten, es gehe nicht darum, Schuldige zu benennen, sondern Aufklärung voranzubringen. Seit 2006 ist von Sponeck Lehrbeauftragter am Zentrum für Konfliktforschung der Universität Marburg.

Hans von Sponeck ist Ratsmitglied des von Jakob von Uexküll gegründeten World Future Councils.

Fazit

Niemand darf und kann dem jungen Sponeck die Taten des Vaters vorwerfen. Fragen lassen aber muß sich dieser, warum er wie seine gesamte Familie  die Fama vom genuinen väterlichen Widerstandskämpfer hegte und pflegte, eines Mannes, der zuvor in „persönlicher Anordnung“ das „Tragen des Judensterns für Kinder und Frauen auch auf dem Rücken“ anordnete und der selbst in seinen letzten Lebenstagen noch erklärt, niemals etwas “gegen den Führer unternommen” haben zu wollen. 

Der Ritterkreuzträger von Sponeck hatte aus seinen Taten nie ein Geheimnis gemacht, dessen Moral und Anschauungen der Familie wohlbekannt waren.

Hans von Sponeck war schon hochdekorierter Ritterkreuzträger im Ersten Weltkrieg, der offenbar große persönliche Lust daran hatte, sein Morden auch noch im Hitlerschen Krieg auf der Krim grausam fortzusetzen.

Die simulierte deutsche Widerstandsfamlie von Sponeck ist auch das Stigma der deutschen Friedensbewegung.  Die Erkenntnis eines forschenden Bundeswehr-Majors, der keinen Antifaschisten, sondern einen Kriegsverbrecher Von Sponeck identifiziert hatte, ließ sich bis vor kurzem unter den Tisch kehren.

Länger wird das kaum möglich sein. – Es ist die Frage an die Friedensbewegung, ob sie bereit ist, mit den Sponecks reinen Tisch zu machen, einer Familie, die zum Stigma der deutschen Friedensbewegung geworden ist.

(1)  Carolin Emcke  – http://www.spiegel.de/politik/deutschland/deutsch-arabische-gesellschaft-moellemann-war-kein-antisemit-a-251704.html