DIE ÄLTESTE MOSCHEESTRASSE IN DEUTSCHLAND – Eine Historie

–              Die erste deutsche Djihad Zeitung –

MESOP 3 Dez 2017 – Es gibt in Deutschland etwa 2500 Moscheen, aber nur eine Straße, die den Namen Moscheestraße trägt. Sie liegt in Wünsdorf, etwa fünfzig Kilometer südlich von Berlin. Man fährt durch einen kleinen Stadtkern mit Bäcker, Supermarkt und Friseur, dann fransen die Häuserreihen aus, der Asphalt wird zu Kopfsteinpflaster, und bald ist rechts und links der Straße nur noch Wald.

Die Vergangenheit von Wünsdorf ist vor allem militärisch gewesen. Während der Weimarer Republik stand dort die Reichswehr unter Waffen, im Nationalsozialismus die Wehrmacht, und nach dem Zweiten Weltkriegs zogen Soldaten der Roten Armee in die Kasernen ein. Wünsdorf wurde zu einer verbotenen Stadt, einer streng be-wachten Sperrzone, in der bis zum Ende des Kalten Krieges bis zu 75 000 sowjetische Militärs mit ihren Familien lebten – mit eigener Schule, Kino, Theater und Militärakademie. Danach blieben die Gebäude ungenutzt, und die Natur eroberte das riesige Areal zurück Es entstand eine gespenstisch anmutende Landschaft des historischen Zerfalls, die heute gern von Fotografen durchwandert wird. Die Moscheestraße liegt mittendrin. Sie ist eher ein kaputter Schotterweg und endet in einer buschbewachsenen Brache. Auf ihr stand einmal eine Moschee.

Sie war die erste, die jemals in Deutschland errichtet wurde. Erbaut 1915 aus Holz, hatte sie eine Kuppel, ein 25 Meter hohes Minarett, ein Badehaus und einen Raum für die rituelle Waschung von Toten. Die Moschee gehörte zum „Halbmondlager”, einem Kriegsgefangenenlager, in dem während des Ersten Weltkriegs etwa 4000

Kriegsgefangene überwiegend muslimischen Glaubens lebten – Soldaten aus französischen und britischen Kolonien; muslimischeInder, Nord- und Westafrikaner, aber auch Hindus und Sikhs.

Die Lebensbedingungen in der Gefangenschaft waren vergleichsweise gut. Sie bekamen ausreichend Kleidung, und in der Lagerküche wurde nach islamischen Essensvorschriften gekocht. Mit diesen Privilegien und dem Bau der Moschee verfolgte das Kaiserreich ein Ziel: Die Männer sollten zum Überlaufen bewegt und dazu gebracht werden, in einen Heiligen Krieg gegen ihre Kolonialmächte zu ziehen. So wollte man die Kriegsgegner England und Frankreich schwächen.

Mit der Lagerzeitung „Der Dschihad” und mit Vorträgen islamischer Gelehrter versuchte man, die Gefangenen ideologisch zu indoktrinieren. Der Plan ging nicht auf, nur etwas mehr als ein Viertel der Soldaten soll ins deutsche Lager übergewechselt sein. Aus dem Dschihad wurde nichts, Deutschland verlor den Krieg. Die Moschee war bald so baufällig, dass sie abgerissen wurde.

Direkt neben dem Areal, auf dem sie einst stand, ist 2015 eine Erstaufnahmestelle für Geflüchtete eingerichtet worden. Die Baracken ähneln jenen auf den vergilbten Fotos vom Halbmondlager, die man heute irr. Garnisonsmuseum Wünsdorf anschauen kann. Es leben vor allem Muslime in der Erstaufnahmestelle.

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