WAS DER VERSAGER KARL MARX NIE SCHAFFTE GELINGT DEM VIRUS DER KOMMUNISTISCHEN PARTEI DER VR CHINA :„DIE ENDLICH SOLIDARISCHE GESELLSCHAFT!“

Es gibt eine neue politische Bewegung in Deutschland. Sie nennt sich ZeroCovid und hat binnen kurzem eine erstaunlich breite Anhängerschaft hinter sich versammelt.

Christian Drosten hat seine Sympathie erklärt, die Klimaaktivistin Luisa Neubauer gehört dazu, aber auch auch die Jugendorganisation der Linkspartei und Teile der Gewerkschaftsbewegung sind dabei. Wie man lesen konnte, ist ZeroCovid im Attac-Umfeld entstanden, so hat es jedenfalls der Bremer Globalisierungskritiker Rudolf Hickel berichtet.

Nach Attac lesen sich auch die Vorschläge: Das Ziel der ZeroCovid-Leute ist es nicht nur, das Virus vollständig aus Deutschland zu vertreiben, sondern dabei endlich zu einer solidarischen, gerechteren und gleicheren Gesellschaft zu kommen. Mit der Inzidenz auch die Profitlogik und die Herrschaft des Eigentums brechen: Das ist das Versprechen.

Linke Bewegungen kommen und gehen. Bemerkenswert ist in diesem Fall die Sympathie, die das Bündnis genießt und die bis ins Kanzleramt reicht. Eine der Mitbegründerinnen, die Virologin Melanie Brinkmann, war Anfang der Woche von der Kanzlerin persönlich nach Berlin eingeladen, um ihre Vorstellungen eines großen Gesellschaftsumbaus vorzutragen.

Sie ahnen es, ich bin skeptisch was jede Form von Weltbeglückungsplänen angeht. Ich glaube weder, dass es uns gelingen wird, die Zahl der Infizierten auf Null zu drücken, noch, endlich den Sozialismus auf deutschem Boden zu etablieren. Beziehungsweise: Beides ist natürlich möglich, nur sind wir dann im Erfolgsfall keine offene, liberale Gesellschaft mehr, sondern eine, gegen die selbst die DDR im Rückblick wie eine relativ freiheitliche Veranstaltung aussieht.

Jan Fleischhauer