USA / OBAMA : Gespräche mit radikalen Islamisten /Bericht: Westliche Vertreter trafen Kämpfer gegen Assad

arm WASHINGTON, 5. Dezember. Hohe Vertreter der amerikanischen Re­gierung und anderer westlicher Staaten sind in direkte Gespräche mit den Anführern von radikalen Islamistengrup­pen eingetreten, die gegen das Regime des syrischen Staatspräsidenten Baschar al Assad kämpfen.


Beteiligte ha­ben der Zeitung „Wall Street Journal” von einem Geheimtreffen mit Ver­tretern der im Oktober gegründeten „Islamischen Front“ berichtet, zu dem Unterhändler mehrerer westlicher und arabischer Länder im November in die türkische Hauptstadt Ankara gereist seien.

Vor der für Januar geplanten Syrien‑Konferenz in Genf sei es darum ,gegangen, „ob es sich lohnen könnte, diese Leute in den diplomatischen Prozess einzubeziehen”, zitierte die Zeitung einen Vertreter Washingtons. Die in der „Islamischen Front” zusammenge­schlossenen Milizen streben die Grün­dung eines islamischen Staats nach Scharia-Recht an und bekennen sich nicht zur Demokratie. Sie haben die säkulare Opposition, die zwischen den Truppen der Regierung und den Isla­misten zerrieben wird, heftig dafür ge­scholten, dass sie sich an den Genfer Gesprächen beteiligen will. Es beste­hen aber Kontakte  zwischen den Ver­bänden fort deren Milizen sich auf   dem Schlachtfeld bisweilen ad hoc verbünden.

Nach dem Zeitungsbericht ging der Wunsch für ein Treffen von der „Islami­schen Front“ angeblich selbst aus. Vertreter der sogenannten „London 11″, zu denen auch Deutschland zählt, hätten darauf­hin an Gesprächen teilgenommen, die Qatar einfädelte. Gruppen, die  Ameri­kas Außenministerium als Terroristen führt, seien aber nicht beteiligt gewe­sen. Aus westlicher Sicht gilt es zu ver­suchen, die Islamisten der ,,Islamischen Front von den mit Al Qaida verbündeten Gruppen wie der Al-Nusra-Front fernzuhalten, zu deren erklärten Zielen der Kampf gegen den Westen und des­sen arabische Partner zählt.

Saudi-Arabien unterstützt vor allem. die ,,Islamische Armee”, deren Anführer Zahran Allusch auch den militärischen Arm der „Islamischen Front” leitet Der Syrer ist in Saudi-Arabien ausgebildet worden; sein Vater predigt in der den Muslimen heiligen Stadt Medina. Al­lusch verlangt, dass Syrien von einem „islamischen Rat“ regiert wird. Der für die Unterstützung der syrischen Kämpfer zu­ständige saudische Geheimdienstchef Bandar Bin Sultan Al Saud soll einem amerikanischen Regierungsvertreter unlängst versichert haben, Riad werde so­wohl Assad als auch die extremistischen Rebellen töten.  FAZ 5-12-2013