THEO VAN GOGH NEUSTES : WAS NUN ROBERT H. ? – BIDEN STOPPT LIEFERUNGEN / TRUMP WILL LIEFERN !

Biden lässt LNG-Ausbau an US-Küsten stoppen

Die USA legen den Bau neuer Flüssigerdgasterminals vorerst auf Eis. Präsident Joe Biden begründet das mit dem Klimawandel – und setzt sich damit von seinem möglichen Gegner Donald Trump ab.

26.01.2024, 16.15 Uhr DEUTSCHE UMWELTHILFE

Mit Verweis auf den Klimawandel hat US-Präsident Joe Biden den Ausbau der Exportinfrastruktur für Flüssigerdgas (LNG) grundsätzlich infrage gestellt. Er ordnete am Freitag an, die Bauprojekte für neue Terminals an den US-Küsten vorerst auf Eis zu legen. Es gehe darum, die Klimakrise als das anzuerkennen, was sie sei: »eine existenzielle Bedrohung«, sagte der Staatschef.

Die USA hatten die Förderung von Schiefergas in den vergangenen Jahren massiv ausgebaut und sind deshalb heute der weltweit größte Exporteur von LNG. Sieben Exportterminals sind in Betrieb, weitere in Planung, um die Exportkapazitäten weiter auszubauen. Deutschland ist ein bedeutender Kunde.

Der CO₂-Ausstoß bei der Verbrennung von Gas zur Energiegewinnung ist bedeutend geringer als etwa bei Kohle. Dennoch ist Erdgas ein fossiler Brennstoff, bei dessen Verwendung nachhaltig im Erdboden eingelagertes CO₂ freigesetzt wird. Die Bundesregierung sieht Gas vor allem als Übergangsenergiequelle auf dem Weg zur Klimaneutralität.

»Wir müssen die Exportanträge im Lichte der neuesten Analysen in Bezug auf Wirtschaft, Umwelt und nationale Sicherheit prüfen«, sagte Energieministerin Jennifer Granholm. Ziel sei es, »die Bedürfnisse des Marktes, die langfristige Nachfrage und das Angebot sowie die Umweltfaktoren besser zu verstehen«. Bis dahin würden keine neuen Exportlizenzen erteilt.

Direkt betroffen von der Anordnung sind nach Angaben von US-Regierungsvertretern vier Terminalprojekte, für die bereits ein Antrag eingereicht wurde. Für andere bereits laufende Projekte könne vorerst keine Exportlizenz beantragt werden. Bereits erteilte Genehmigungen bleiben bestehen.

Vertreter der US-Energiewirtschaft hatten sich am Donnerstag in einem Schreiben an Ministerin Granholm gewandt. Sie argumentierten mit Arbeitsplätzen, welche die Erdgasindustrie in den USA sichere, sowie mit der Versorgungssicherheit Europas, das seit dem russischen Angriff auf die Ukraine bedeutend weniger Gas aus Russland bezieht.

Moratorium für die Genehmigung neuer LNG-Terminals in den USA: Präsident Biden will vor weiteren Genehmigungen Klimafolgen prüfen lassen

Freitag, 26.01.2024  DEUTSCHE UMWELTHILFE : US-Präsident Joe Biden hat heute angekündigt, die Genehmigung neuer LNG-Exportterminals auszusetzen und zunächst die Auswirkungen auf Klimakrise sowie auf Wirtschaft und nationale Sicherheit untersuchen zu lassen. Durch Bidens Entscheidung wird unter anderem das riesige geplante Calcasieu Pass 2 Terminal des LNG-Konzerns Venture Global in Louisiana auf den Prüfstand gestellt. Mit Venture Global haben die deutschen Energie- und Gaskonzerne EnBW und SEFE (ehemals Gazprom Germania) langfristige Lieferverträge abgeschlossen. Die Deutsche Umwelthilfe (DUH) begrüßt die Entscheidung des US-Präsidenten und fordert auch in Deutschland ein Moratorium für die Genehmigung und den Bau weiterer LNG-Terminals.

 

Dazu DUH-Bundesgeschäftsführer Sascha Müller-Kraenner:

 

„Präsident Bidens Entscheidung macht Hoffnung, dass die Eskalationsspirale beim LNG-Ausbau endlich gestoppt wird. Zum ersten Mal werden die LNG-Exportterminals in den USA sowohl auf ihre Klima- und Umweltauswirkungen als auch auf ihre Menschenrechtsverletzungen hin untersucht. Dies könnte für die bis zu 17 neu geplanten Terminals in den USA das Aus bedeuten. Das gigantische Terminal Calcasieu Pass 2 mit seinen Verbindungen nach Deutschland ist wohl das erste auf der Liste, das die neue Prüfung durchlaufen muss. Die Bundesregierung muss sich diesen Schritt von Präsident Biden zum Vorbild nehmen und die Klima- und Umweltprüfungen für alle noch geplanten Projekte nachholen. Auch Deutschland braucht dringend ein Moratorium für Bau und Genehmigung weiterer LNG-Terminals. Eine kurzsichtige Politik, die trotz sinkenden Gasverbrauchs auf Umweltzerstörung und Fracking-LNG setzt, gefährdet die deutsche Energiesicherheit und unsere Klimaziele. Nur der konsequente Ausbau der Erneuerbaren Energien und eine Steigerung der Energieeffizienz können unsere Energieversorgung langfristig auf sichere Beine stellen.“

Hintergrund:

Das Moratorium auf neue LNG-Exportgenehmigungen bezieht sich auf neue Projekte, nicht auf bereits laufende Exportlizenzen. Das Calcasieu Pass 2 LNG Terminal ist das zweite geplante Terminal von Venture Global LNG. Es ist ein riesiges Projekt, das enorme negative Folgen für die Umwelt und Menschen vor Ort hat, und voraussichtlich ab Ende 2024 LNG exportieren würde. Das Projekt würde laut der US-Umweltschutzbehörde jedes Jahr mehr CO2 ausstoßen als zwei durchschnittliche Kohlekraftwerke. Hinzu kommen weitere Umweltbelastungen wie die Emission von Stickstoffoxiden und flüchtigen organischen Verbindungen. Bereits im Juli 2023 wurde etwa die Hälfte des geplanten Produktionsvolumens verkauft: Unter anderem wurden Lieferverträge mit Energie Baden-Württemberg (EnBW) und dem deutschen staatlichen Konzern Securing Energy for Europa (SEFE, ehemalige Gazprom Germania) abgeschlossen.

Kontakt:

Sascha Müller-Kraenner, Bundesgeschäftsführer

0160 90354509, mueller-kraenner@duh.de