THE ANATOMY OF A KILLER – ÖMER GUNEY

Der furchtbare Ömer Guney wird nach dem letzten Stand der Dinge (24.1.2013) von Leuten, die ihn seit 2 oder mehr Jahren kennen,  – laut Presseberichten (AFP, Hürriyet, Zaman, Le Monde und BIANET) – geschildert als ein Mann von höchst auffälligen “peculiar habits” – also von „ungewöhnlichen Eigenschaften“:

So habe er einen Hirntumor, neige zu öffentlichen epileptischen Anfällen, trage in seinen Taschen bis 24 Handys und verfüge über genau 46 Trainingshosen („track suits“.)  

Bedingt durch seinen Hirntumor habe er jedes Ereignis nach einer Stunde bereits schon wieder vergessen. Was natürlich für einen Killer auch von Nachteil sein kann, wenn er die Mordopfer vergißt, von Vorteil, wenn es später um die rechtliche Würdigung der Mordtat geht.

Allerdings war wohl nicht allein er gedächtnisschwach: auch allen, die dies heute so farbig zu schildern wissen, ist seinerzeit das alles überhaupt nicht aufgefallen.

Im Übrigen sei der Mörder des Öfteren (10 x) in die Türkei gereist. Meist nach Ankara. Wer nämlich politische Morde vorbereitet, der reist – je nach Auftraggeber – immer und allein zu diesem Zweck in die Hauptstadt, sei es jeweils Berlin, Washington oder eben Ankara.

„Ankara“ – das suggeriert für Menschen mit rigidem hierarchischen Denken natürlich  „Befehle von ganz oben“.

Professionell wäre das allerdings gerade eben nicht: jede Flugbuchung hinterläßt Spuren, jeder Grenzübertritt wird dokumentiert mit Pässen und Papieren.

Weit einfacher, bequemer und sicherer wären instruktive Treffen mit seinen eventuellen Auftraggebern – nun etwa in Paris oder drumherum gewesen. Der MIT hat auch in Europa seine Dächer überm Kopf.

Das wäre auch gegangen, aber längst nicht so spannend.

Diese Tragödie, dieses furchtbare Massaker bedarf unbedingt der restlosen Aufklärung, die auch kommen wird.

Dazu gehört als beste Voraussetzung Nüchternheit und Würde, die nur jenseits von spekulativen verschwörungstheoretischen Erwägungen und propagandistischen Bedürfnissen aller Seiten zu finden ist.

(MESOP)