Syrien: 70 Oppositionsgruppen verweigern Nationaler Koalition ihr Vertrauen / BOYKOTT GEGEN GENF

18/10/2013 – DUBAI, 17. Oktober (RIA Novosti). – Rund 70 bewaffnete Gruppen, die im syrischen Süden aktiv sind, haben der oppositionellen Nationalen Koalition das Vertrauen verweigert und die Bildung ihres eigenen Revolutionsrates angekündigt, berichtet die Zeitung „Ash-Shark al-Awsat“ am Donnerstag.

„Wir Kommandeure von Militär- und Revolutionseinheiten in den südlichen Provinzen geben die Bildung des Rates des Revolutionskommandos im Süden bekannt und ziehen unsere Anerkennung sämtlicher anderen politischen Strukturen zurück“, so der Sprecher einer der Gruppen in einem Internetvideo, in dem er alle 70 Gruppen namentlich aufzählte, die diese Erklärung signiert hätten.

Sie seien der Auffassung, dass die vom Westen unterstützte Nationale Koalition die ihr erteilten Aufgaben nicht erfüllen konnte. Zuvor hatten mehr als zehn größere Gruppen der Regimegegner im Norden des Landes der Nationalen Koalition die Anerkennung verweigert. Sie schlugen vor, einen islamistischen Rat zu bilden, der verschiedene Formationen, darunter die Al-Qaida-nahe Al-Nusra-Front, vereinen würde. Die Spaltung der Gegner des syrischen Präsidenten Baschar al-Assad hatte sich während der Vorbereitung der für Ende November anberaumten „Genf 2“- Friedenskonferenz vertieft. Neben den bewaffneten Gruppierungen verweigerte eine Reihe politischer Strukturen der syrischen Opposition der Nationalen Koalition ihr Vertrauen. Die Nationale Koalition der Opposition und der Revolutionskräfte Syriens war im November 2012 in Doha (Hauptstadt von Katar) gebildet worden. Ziel war ein Zusammenschluss der untereinander gespaltenen Oppositionsgruppen, die den Sturz des Assad-Regimes anstreben.