Si vis pacem para bellum – MESOP KOMMENTAR FRIEDENSKONFERENZ SYRIEN

 

Wenn man eine Friedenskonferenz plant, wie die deutsche Peace-Linke sie auch von Russland erwartet – dann bewegt man zwecks Förderung des edlen Gedankens als erstes eine Hezbollah-Armee zu einer Fremdinvasion in Syrien, liefert strategische S-300 Raketen, welche auf einen Schlag die gesamte fragile Sicherheitslage der Region bedrohen, verspricht obendrein die Lieferung neuer moderner MIG-Kampfjets und ermuntert seinen Schützling al Assad, mit „strategischen Reaktionen“ gegen Israel zu drohen und sowieso „die Front am Golan neu zu eröffnen“.

Derart hat man sich dann wirklich die größte Mühe gegeben, um alles zu verhindern, was je zu einer erfolgreichen Verhandlung führen könnte.

Um die geht es auch gar nicht, sondern darum, daß Lavrov Obama am Nasenring vorführt. Wohl wissend, daß Kerry auf seinem Genf-Konzept sitzen bleiben wird wie auf einer Ladung sauren Bieres, weil Obama nicht handelt, Moskau und Tehran aber schon.

Darum liefern eben die „antimperialistischen Kräfte“ Putin / Ahmadinjead Munition in Tonnen und zusätzlich neuerdings (Moskau) avancierteste, teuerste Waffen in ein vollkommen verarmtes Land, das nur noch aus Wunden besteht.

Kritik trifft sie dabei nicht: kein Aufruf der westlichen Friedensbewegung gegen sie, keine einzige Demo vor einer russischen Einrichtung in Deutschland – einverständiges Schweigen. Sollte es auch zehntausende Tote mehr geben durch MIG’s und Raketen – Schuld hat immer nur der Westen !

Insgeheim hoffen dessen Gutmenschen, daß die niederkartätschten Armen Syriens endlich mürbe werden und der Diktator militärisch siegt, um dann auch politisch die Macht wieder zu übernehmen. Zurücktreten wird er nämlich nicht.

Der könnte dann in Syrien ja wieder für „Ruhe und Ordnung sorgen“, wie damals als die polnische Jüdin rief : „Ordnung in Berlin, ihr blutigen Schergen!“

Rosa Luxemburg meinte Revolution, den entscheidenden Eingriff in die Geschichte, nicht das ewige ums eigene Überleben besorgte Bündnis der stalinistischen Traditions- und Friedenslinken mit dieser ganzen Serie von elenden Diktatoren ab Stalin bis Al Assad.

Die Rechnung der verlogenen Friedensbewegung geht aber nicht auf. Im Gegenteil, die Einschläge rücken nur näher:

Aus Tatenlosigkeit und Verrat verliert man die syrischen Bevölkerung an den Salafismus.  Und selbst wenn Assad übrig bliebe: er wäre nur eine gescheiterte Figur in einem neuen failed state in den niemand zum Wiederaufbau investieren wird. Rund um den gesamten Mittelmeerbogen schließt sich der Ring enger gegen den Norden.

Europa, wo willst du dich noch verstecken ?  (MESOP)