NEUESTES ALTES AUS DÜSSELDORF / DIE KUNST AUF LINIE BRINGEN !

TEV-ÇAND defined role of artists in new phase

The Mesopotamian Movement for Democratic Culture and Art in Europe (TEV-ÇAND) released the final resolution of its fourth conference which took place in the German city of Düsseldorf on 11-12 May.

 “Our leader & our martyrs, thanks to whom the Kurdish people have come to these days, are what we need to put the primary emphasis on”. (..) It noted that “in the conference, all artists have been called on to take place in the councils for culture and art and to refuse to stand by other artists who have no relation and connection with the public and fail to fulfill their responsibilities for the people”.

In derselben Weise, wortwörtlich, waren im 20. Jahrhundert bereits mehrfach verheerend  “Kultur” und die “Aufgaben” sogenannter “Kulturschaffender” definiert worden, die es dann ebenso wortwörtlich auch in der stalinistischen DDR gab.

Die Kunst ist hier gebunden an die Anweisungen des  „Führers und der Märtytrer“. Da die letzteren bereits sämtlich verschieden sind, bleibt rechnerisch immer nur einer übrig.

Die erteilte Direktive, nicht etwa nur seine ideologisch korrekten Kulturprodukte dem „Volke zu widmen“, sondern sich zugleich  von allen anderen „Künstlern zu trennen, die keine Verbindung zum Volk“ haben, reklamiert in rigidem Stumpfsinn souverän den Ungeist von Jahrtausenden.

Wo waren denn die Verbindungen Beethovens, Michelangelos, die von Hafiz, diejenigen von Mozart oder Dante oder Tizian oder Rubens oder Goethes, die des Hasan-e Ferdousi oder die jener, welche die Ghazelen verfaßten oder das hethitisch-sumerische Gilgamesch-Epos – wo und wann hätten alle diese und Tausende mehr je sich verstanden als reine Lieferanten im Auftrag der jeweils empirischen Bewußtseinslage eines Volkes ?

Um dieses geht es auch gar nicht, sondern um das alte totalitäre Spiel: die strikte & disziplinäre Subsumierung von Artistik + Ästhetik unter dem Diktat einer Parteilinie.

Hier bestimmen dann Kulturfunktionäre darüber, was würdig oder unwürdig ist; so wie Hager in der DDR, der unterschied zwischen “progressiven” Künstlern (die Privilegien hatten) und  “negativen Kulturschaffenden”, die darauf verzichten mußten.

Im Geiste einer solchen Kulturauffassung, die einer gängelnden Parteilinie entspricht, gerät Franz Kafka immer ins Gefängnis. „Der Prozeß“ ist niemals volksnahe Folklore!

Was aber den kulturellen Erfolg der Parteilinie angeht, so gilt ihr ein unausweichliches Schicksal:  immer & zu aller Zeit  haben am Ende stets  alle  die „negativen Kulturschaffenden“ gesiegt, während man sich über den mediokren Kram der andern heute nur noch lustig macht. Siehe die DDR !

Wenn man aber also mit einer normierenden „Kulturauffassung“ historisch nur verlieren kann, wieso stellt sich dann die PKK heute als letzte und damit auch einzige noch der tradierten Befreiungsbewegungen ohne jede Not in den Dienst des wortwörtlich abgeschriebenen Schrotts aus dem Fundus der III. Internationale?

Die „Herausforderung der kapitalistischen Moderne“ durch Demokratie geht anders: sie kennt & anerkennt künstlerische Freiheit als ihr erstes Prinzip.

MESOP