MESOPOTAMIA NEWS : PUTINLAND TÜRKEI /  Türkei: Erdogan will gemeinsam mit Russland S-500-Raketen bauen

MERKUR de – 19 Mai 2019 – Der türkische Präsident Erdogan will mit Russland Waffen bauen. Donald Trump schwächt die amerikanischen Sanktionen für Importe aus dem Land des Nato-Verbündeten ab.

Update vom 19. Mai, 14.50 Uhr: Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan hat im Streit mit den Nato-Partnern um den Kauf russischer Luftabwehrraketen nachgelegt. Erdogan kündigte am Samstag in Istanbul an, die Türkei werde nicht nur wie geplant die S-400-Raketen kaufen, sondern anschließend gemeinsam mit Russland die S-500-Reihe bauen. Die Pläne der Türkei, das Luftabwehrsystem zu kaufen, sorgen schon länger für Spannungen insbesondere mit den USA.

Bei einer Debatte mit Jugendlichen sagte Erdogan, ein Rückzug vom Kauf der S-400 komme “absolut nicht in Frage”. Der Vertrag sei eine “beschlossene Sache”, fügte der Präsident hinzu. Danach werde sein Land gemeinsam mit Russland S-500-Raketen bauen, kündigte Erdogan an.

Die Pläne zum Kauf russischer Luftabwehrraketen führen seit langem zu Spannungen zwischen der Türkei und der Nato. Die USA und andere Mitgliedstaaten fürchten, Russland könnte über das S-400-System Informationen zu Nato-Flugzeugen erlangen.

Washington hat aus Protest das gemeinsame F-35-Kampfjet-Programm mit der Türkei auf Eis gelegt und mit weiteren Wirtschaftssanktionen gedroht. Dennoch sagte Erdogan nun, die Türkei werde die F-35-Jets früher oder später bekommen. Als Termin für eine Lieferung der S-400-Raketen nannte er Juli. “Das könnte aber noch vorgezogen werden”, fügte Erdogan hinzu.

Update vom 17. Mai, 15.02 Uhr: US-Präsident Donald Trump hats stahl-Importe von dem Nato-Verbündeten Türkei von einem Teil der 2018 erlassenen Strafzölle entbunden. Die Türkei war mit einem Sonderzoll von 50 Prozent härter als die meisten anderen Länder getroffen werden. Vom 21. Mai an werde der Zoll auf 25 Prozent zurückgefahren, heißt es in einer Proklamation Trumps, die am Donnerstag (Ortszeit) bekannt wurde. Am Freitag oder Samstag wird auch eine Äußerung Trumps zu möglichen Zöllen auf Autoeinfuhren, unter anderem aus der EU erwartet. Die Abgaben auf türkischen Stahl und auch Aluminium wurden im vergangenen Jahr erhoben, um den in der Türkei festgehaltenen amerikanischen Pastor Andrew Brunson freizubekommen. Schon im Oktober war dies dann auch geschehen.