MESOPOTAMIA NEWS „PLANWIRTSCHAFT“: DIE BEABSICHTIGTE GELDENTEIGNUNG ALLER EU BÜRGER / DER GRÖSSTE DIEBSTAHL DER ZEITEN

Hans-Werner Sinn : „Dann wäre es für Deutschland Zeit, den Euro aufzugeben“

11 Febr 2019 – DIE WELT –  Von Olaf Gersemann

Rutscht die Wirtschaft weiter ab, hat die Europäische Zentralbank ein Problem. Denn sie kann nicht mit Zinssenkungen reagieren. IWF-Ökonomen Ruchir Agarwal und Signe Krogstrup schlagen nun eine Lösung vor, die einer Enteignung von Bargeldbesitzern gleichkäme. Deutsche Ökonomen reagieren entsetzt – einer von ihnen ist Hans-Werner Sinn. Der langjährige Präsident des Münchner ifo-Instituts sagte: Wenn sich der Vorschlag durchsetze, „wäre es für Deutschland Zeit, den Euro aufzugeben“. Der Vorschlag soll den Zentralbanken ein Hindernis aus dem Weg räumen: die Tatsache nämlich, dass Bürger ihr Geld nicht nur bei Banken parken. Sondern auch Münzen und Scheine halten können. Daher sind die Möglichkeiten, die Zinsen tief in den roten Bereich zu treiben, begrenzt. Denn: Wenn das Halten von Sicht- und Spareinlagen mit großen Zinsverlusten einhergeht, werden viele Bürger die Geldpolitik unterlaufen, indem sie mehr unverzinstes Bargeld halten.

Agarwal und Krogstrup argumentieren, dass die Geldmenge in zwei Parallelwährungen unterteilt werden könnte. Zwischen der einen Währung (bestehend aus Bargeld) und der anderen (bestehend aus Sicht- und Spareinlagen) würde es einen Umtauschkurs geben. Dieser Umtauschkurs kann dann mit der Zeit verändert werden, damit das Halten von Bargeld jederzeit so attraktiv ist wie Einzahlungen bei der Bank. Unter dem Strich könnten auf diese Weise „stark negative Zinsen eine realisierbare Option werden“. Sinn gibt zu bedenken: Das Modell wäre „die lange befürchtete Währungsreform, bei der die Bargeldbestände entwertet werden“.

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