MESOPOTAMIA NEWS „NUR NICHT VERSCHWÖRUNG“ DENKEN / 2,5 Millionen an die „unabhängige Presse“!  Daran hängen Journalisten-Jobs !

Gates-Stiftung: 2,5 Millionen Dollar für den Spiegel

Das Medium SPIEGEL wird mit insgesamt 2.537.294 US-Dollar von der Bill and Melinda Gates Foundation gefördert ,  – dies  dürfte für das Wachstum neuer Verschwörungstheorien der ideale Dünger sein. Diese im Dezember 2018 erfolgte Zahlung ist im Geschäftsbericht der Gates-Foundation unter der Überschrift „How we work“ als „Grant“ (Stipendium; Zuschuss) ausgewiesen und soll folgendem Zweck dienen: „to report on social divides around the world and to convey an understanding of how to overcome them“. Der Spiegel legt diese Tatsache am Ende seines Artikels mit wenigen dürren Worten offen, ohne freilich Zahlen zu nennen. Dort heißt es:

„Die Gates-Stiftung finanziert weltweit auch journalistische Arbeiten. Beim Spiegel unterstützt sie das Projekt ‚Globale Gesellschaft‘, das über soziale Ungerechtigkeit vor dem Hintergrund der Globalisierung berichtet. Die redaktionellen Inhalte entstehen ohne jeden Einfluss der Stiftung.“

Ein Unterschied zu unkonditionierten Hilfen

Das Gegenteil ergibt sich aus der Zweckbestimmung: Über soziale Unterschiede auf der ganzen Welt zu berichten und ein Verständnis dafür zu vermitteln, wie sie überwunden werden können. Beim Spiegel lassen sich online neun Berichte ausmachen, die dem Projekt „Globale Gesellschaft“ zugeordnet werden können und allesamt erst Ende April/Anfang Mai 2020 ins Netz gestellt wurden. (Gott sei Dank sind diese Berichte aus verschiedenen Ländern, überwiegend aus der Dritten Welt, fast gleichzeitig fertig geworden – so als hätte gegenüber dem Auftraggeber eine Deadline eingehalten werden müssen.)

Selbst wenn damit ein anerkennenswertes humanitäres Anliegen verfolgt wird: Hier lässt sich das Nachrichtenmagazin ein Themenprojekt vorschreiben. Der Sündenfall besteht darin, dass mit der Zuwendung eine redaktionelle Mission verfolgt wird. Das unterscheidet sie von unkonditionierten Hilfen (die es auch bei anderen Medien gelegentlich geben wird).

Kein Anlass für kritische Fragen

Die neun kleinen Reportagen aus den letzten drei Wochen dürften den stattlichen Etat von 2,5 Millionen Dollar bislang nur minimal beansprucht haben. Das Misstrauen, dass über diese große Zahlung auch sonst redaktionelle Inhalte zumindest mittelbar beeinflusst werden, schwelt deshalb fort bei der Betrachtung des aktuell im Spiegel und bei Spiegel online veröffentlichten Artikels.

Ausführlich referiert der Beitrag denn auch die Verschwörungstheorien zu Bill Gates, wobei besonders die zirkulierenden Übertreibungen hervorgehoben werden, was offenbar die Absurdität jeglicher Kritik zusätzlich unterstreichen soll. Die Frage, welche Qualifikation Gates als Virenexperten ausweist, sucht man im Artikel vergebens. Auch die Tatsache, dass die (vorerst) auf Eis gelegte Idee eines verpflichtenden Immunitätsausweises ursprünglich nicht von Jens Spahn stammte, sondern durch Bill Gates in die Welt gesetzt wurde, ist dem Spiegel kein Anlass für kritische Fragen.

Gates und die WHO

Der Besuch des Softwaremilliardärs beim deutschen Gesundheitsminister schon im Jahre 2018 bleibt ebenso unhinterfragt wie Gates‘ Aussage, den zu entwickelnden Corona-Impfstoff nach einer extrem verkürzten Entwicklungszeit „letztendlich sieben Milliarden Menschen verabreichen“ zu wollen. Wie dies ohne Impfzwang funktionieren sollte, sagte Gates in den über neun Minuten, welche die Tagesthemen ihm für sein Statement einräumten, leider nicht. Eine weitere Frage ist der Einfluss von Gates auf die Weltgesundheitsorganisation (WHO), zu welcher seine Stiftung finanziell mehr als zwölf Prozent des Gesamtbudgets beiträgt.

Einem guten Spiegel-Journalisten hätte sich die Frage aufgedrängt, was Gates bei diesem Engagement umtreibt, obwohl seine Stiftung bei Coca-Cola, McDonalds und Walmart riesige Aktien-Pakete hält. Die aktuellsten Zahlen vom 31. März 2020 zu diesen Beteiligungen hätten die Reporter den Veröffentlichungen der US-amerikanischen Aufsichtsbehörde SEC entnehmen können. Die dort hergestellten oder vertriebenen Produkte tragen mitnichten zur Weltgesundheit bei.

Das sind Fragen, die sich jeder denkende und vernunftbegabte Bürger stellen darf und muss, ohne sogleich als „Verschwörungstheoretiker“ ausgeknipst zu werden. Das gilt für Journalisten nicht minder.

https://www.cicero.de/innenpolitik/spiegel-magazin-foerderung-bill-gates-duenger-verschwoerungstheorien-corona-proteste