MESOPOTAMIA NEWS : DER FRANKFURTER SKANDAL : OB FELDMANN (SPD) DER PATE DER ARBEITERWOHLFAHRT  /“Nicht mal der Dienstwagen meiner Frau ist mir aufgefallen!“

Forderung des Bundesverbands : Frankfurter Awo-Führung soll Ämter ruhen lassen

  • Aktualisiert am 29.11.2019-16:12  – FAZ – Schwere Vorwürfe gegen die Frankfurter Awo: Der Bundesverband erwartet eine vollständige Aufklärung. Nach Negativ-Schlagzeilen um den Frankfurter Awo-Kreisverband hat sich nun der Bundesverband der Arbeiterwohlfahrt zu Wort gemeldet. Er sorgt sich um den Ruf des Verbands und fordert Aufklärung.

Nach den Vorwürfen gegen die Frankfurter Arbeiterwohlfahrt (Awo) hat der Bundesverband in Berlin Konsequenzen gefordert. „Der Awo-Bundesverband fordert den Kreisverband Frankfurt auf, kurzfristig eine außerordentliche Kreiskonferenz einzuberufen“, teilte Vorstandsvorsitzender Wolfgang Stadler am Freitag mit. „Die beteiligten Mandatsträger des Kreisverbandes müssen ihre Ämter ruhen lassen, damit eine unbeeinflusste Aufklärung erfolgt.“

„Der Awo-Bundesverband wird nicht zulassen, dass die gute Arbeit der vielen Ehrenamtlichen in den Ortsvereinen der Awo in Frankfurt gefährdet wird und die Awo insgesamt in Verruf gerät“, teilte Stadler weiter mit. „Wir erwarten eine vollständige Aufklärung aller öffentlich gewordener Vorwürfe gegenüber den Ortsvereinen und der Öffentlichkeit“, heißt es weiter.

Vom Frankfurter Kreisverband gab es zunächst keine Stellungnahme auf die Forderungen des Bundesverbands.

Die Frankfurter Staatsanwaltschaft ermittelt gegen Verantwortliche des Awo-Kreisverbands Frankfurt wegen des Verdachts des Betruges und der Untreue mit Geldern der Stadt. Zudem sind sowohl die Awo als auch Frankfurts Oberbürgermeister Peter Feldmann (SPD) in der Kritik nach Medienberichten über Gehaltszahlungen für bestimmte Mitarbeiter.

Kontroverse um Feldmanns Ehefrau

So soll Feldmanns damalige Lebensgefährtin und heutige Ehefrau als Leiterin einer Awo-Kindertagesstätte einen Dienstwagen und ein Gehalt bezogen haben soll, das deutlich über dem von Kollegen in vergleichbaren Positionen lag. Der Hessische Rundfunk berichtete zudem über zwei weitere Awo-Mitarbeiter, die ohne große Berufserfahrung als studentische Hilfskraft sehr schnell in Leitungsfunktionen aufstiegen.

Feldmann hatte am Mittwoch erklärt, er habe keinen Einfluss auf das Gehalt seiner heutigen Ehefrau genommen. „Auf die Gestaltung der Arbeitsverträge bei der Awo, auch des Vertrags meiner Frau, einschließlich Bezahlung und Dienstwagenregelung, habe ich keinen Einfluss genommen“, hieß es in der schriftlichen Stellungnahme. „Gehaltszettel oder Verträge meiner Frau habe ich nicht kontrolliert.“

Der Awo-Kreisverband hatte die Vorwürfe ebenfalls zurückgewiesen. Es seien „weder Vorteile noch Privilegien“ gewährt worden. Zudem kündigte der Verband eine „Transparenzoffensive“ an, um den Vorwürfen zu begegnen.