MESOPOTAMIA NES : DIE VOLKSREPUBLIK ROT CHINA BESTMMT DEN INHALT DEUTSCHER KINDERBÜCHER !

Ausgestoßene der Woche: Xi bläst Halali. Carlsen Verlag fällt um. – von Kolja Zydatiss 13. März 2021


Der erste Ausgestoßene der Woche ist der Carlsen Verlag. Das Hamburger Unternehmen hatte vergangenes Jahr das Bilderbuch „Ein Corona-Regenbogen für Anna und Moritz“ herausgebracht das Kindern ab drei Jahren „die wichtigsten Tipps für Kita und Grundschule zum richtigen Verhalten in der Corona-Zeit leicht verständlich“ nahebringen will. So weit, so pädagogisch wertvoll.

Allerdings findet sich in dem Buch auch der Satz „Das Virus kommt aus China und hat sich von dort aus auf der ganzen Welt ausgebreitet.“ Das entspricht dem heutigen Wissensstand, erwies sich für den Verlag aber als Tritt ins Hornissennest. Wie Die Welt berichtet, veröffentlichte das chinesische Generalkonsulat in Hamburg Anfang März eine Mitteilung in chinesischer Sprache, in der es vor dem „latenten Sicherheitsrisiko“ warnte, das von einer „unsachgemäßen Darstellung“ in „einem Kinderbuch“ ausgehe. Das Konsulat behauptete, einen „strengen Einspruch“ an den Verlag geschickt zu haben.

Der chinesische Staat will Äußerungen zum mutmaßlich chinesischen Ursprung des Virus nicht hören und arbeitet seit Monaten daran, Alternativerklärungen (etwa dass Covid-19 über Tiefkühlprodukte oder das US-Militär ins Land gelangt sein könnte) zu streuen.

  Am 5. März veröffentlichte der Carlsen Verlag dann auf seiner Homepage eine Entschuldigung. „Die Aussage, die im Buch ein Kind zur Herkunft des Virus traf, entsprach dem damaligen Stand der Berichterstattung, wir würden sie heute so nicht mehr formulieren“, heißt es dort. Die Auslieferung des Buches sei mit sofortiger Wirkung gestoppt worden. Noch vorhandene Exemplare würden vernichtet, die Korrektur der Nachauflage sei bereits veranlasst.

Man könnte zu dem Schluss gelangen, der Verlag habe auf Druck des Konsulats eingelenkt. Doch laut Welt ist es nicht so einfach. Carlsen habe gegenüber der Zeitung angegeben, keine „direkte Mitteilung“ des Generalkonsulats „wahrgenommen“ zu haben. Stattessen habe man auf „zahlreiche Zuschriften“, scheinbar von Privatpersonen, reagiert, auf zahlreiche negative Amazon-Rezensionen sowie auf einen Artikel in der Global Times, der behauptet habe, die chinesische Community in Deutschland sei über das Buch verärgert. 

Eine koordinierte Aktion der chinesischen Propaganda?

Allerdings ist die Global Times ein von der chinesischen KP gesteuertes Propagandamedium. Laut Welt wurde in dem Global-Times-Artikel über das Kinderbuch keiner der zitierten Kritiker namentlich genannt. Auch bei den negativen Amazon-Bewertungen lässt sich nicht überprüfen, ob diese von echten Menschen stammen. Hat der deutsche Verlag in diesem Fall eine koordinierte Aktion der chinesischen Propaganda als Graswurzel-Empörung über vermeintlichen Rassismus fehlgedeutet? Vieles deutet darauf hin.

Allerdings gab es in Deutschland auch Kritiker des Buches, die wohl nichts mit dem chinesischen Staat zu tun haben. Marius Meinhof, Soziologe an der Universität Bielefeld, schrieb auf Twitter, dass es klar sei, dass deutsche Kinder ihren Frust über so einen Satz an chinesischen Kindern auslassen würden. Die Politikwissenschaftlerin Liya Yu warf dem Kinderbuch wegen des betreffenden Satzes sogar „Entmenschlichung“ vor. Die Agenda der westlichen „Generation Woke“, die überall nichts als Rassismus sieht, scheint hier also im Einklang mit den Zielen der chinesischen Staatspropaganda gestanden und deren Effekt verstärkt zu haben.