MESOP NEWS : NORD KOREA CHINAS PROXY / STEVE BANNON GEGEN „ETHNONATIONALISMUS“ / CHARLOTTESVILLE “CLOWNS” WERDEN „ZERMALMT“

Bannon hält Nordkorea nur für „Nebenschauplatz“

Trumps Chefstratege Steve Bannon widerspricht seinem Boss. Er sieht Amerikas eigentlichen Gegner woanders. Und lästert im selben Interview über weiße Nationalisten.

17.08.2017  – FAZ  – Der Chefstratege von Amerikas Präsident Donald Trump, Steve Bannon, hat seinem Boss im Zusammenhang mit Nordkorea widersprochen. Es gebe „keine militärische Lösung“ des Atomkonflikts mit Pjöngjang, zitierte die Internetseite „American Prospect“ Bannon am Mittwoch (Ortszeit). Trump hatte Nordkorea zuvor mit einem militärischen Eingreifen gedroht.

Die Konfrontation mit Nordkorea sei „nur ein Nebenschauplatz“, sagte der Stratege dem linksgerichteten Online-Medium demnach. In Wahrheit drehe sich alles um den Handelskonflikt mit Peking. „Der Wirtschaftskrieg mit China ist alles. Und wir müssen uns wahnsinnig darauf konzentrieren“, zitierte „American Prospect“ Bannon. Ansonsten würden die Vereinigten Staaten in spätestens zehn Jahren deutlich gegenüber Peking an Einfluss verlieren.

Abfällig äußerte sich Bannon in dem Interview auch über weiße Nationalisten, die er früher als Chef des rechtsgerichteten Internet-Portals Breitbart unterstützt hatte. Sie seien „Loser“ und eine „Ansammlung von Clowns“, sagte er.

Selbst im Sender Fox News erntete Trump vereinzelt Kritik für seine Äußerungen. Trumps Chefstratege Steve Bannon, dem Linke eine Nähe zur radikalen „Alt-Right”-Bewegung unterstellen, bezeichnete Anhänger eines „Ethnonationalismus” derweil als „Verlierer”, „Randfiguren” und „Clowns”, die von den Medien groß gemacht würden, aber „zermalmt” werden sollten. Zugleich behauptete Bannon, dass die politische Debatte nach „Charlottesville” den Republikanern helfen werde. Er hoffe, dass die Demokraten fortführen, jeden Tag über Rassismus zu reden. „Wenn sich die Linke auf Rasse und Identität konzentriert, während wir auf Wirtschaftsnationalismus setzen”, sagte Bannon einem Herausgeber der linken Zeitschrift „American Prospect”, „dann können wir die Demokraten in die Ecke stellen.” (Siehe Seite 8 sowie Wirtschaft, Seite 17.) FAZ