MESOP : MULLAH KREKARS TORTE – KURDISCHER ISLAMISTENFÜHRER IN NORWEGEN

Wie reagiert ein kleiner norwegischer Ort, wenn ein international bekannter Islamistenführer dorthin ziehen soll? Erstmal gar nicht.

1 Feb 20115 – MESOP – Erfreut war der Bürgermeister der 2500-Einwohner-Gemeinde Kyrkszterora aber nicht, als er hörte, wen er und seine Bürger aufnehmen sollten: Mullah Krekar. Der Fall des Islamisten beschäftigt Norwegen schon seit Jahren. 1991 floh der frühere Leiter der islamischen Bewegung Ansar al Islam aus Kurdistan dorthin. Ihm und seiner Familie wurde Asvl gewährt. Wegen krimineller Machenschaften sollte Krekar 2007 in den Irak abgeschoben werden. Aber weil ihm dort die Todesstrafe droht, durfte er bleiben. Er nutzte die Chance, um diversen Norwegern mit dem Tode zu drohen, unter anderem der späteren Ministerpräsidentin Erna Solberg. 2012 wurde er zu knapp drei Jahren Gefängnis verurteilt. Nun kam er frei. In einem Schnellverfahren wurde beschlossen, ihn zwangsumzusiedeln -eben von Oslo nach Kyrkszterora. Und die Leute dort? Blieben ruhig.

Zur Belohnung schickte ihnen ein ehemaliger Mitbürger ein besonderes Geschenk. Als sich die Rathaus-Angestellten vor ein paar Tagen zur Mittagspause trafen, staunten sie nicht schlecht. Mullah Krekar blickte sie an! Allerdings nicht der aus Fleisch und Blut, sondern einer aus Marzipan. Auf dem Tisch stand eine entsprechend verzierte Torte. „Wir mussten lachen”, erinnert sich der Bürgermeister. „Das ist doch eine nette Geste unseres ehemaligen Mitbürgers.” Die Torte soll sehr gut gewesen sein. Und sie hat Glück gebracht. Mullah Krekars Anwalt hat Einspruch gegen die Zwangsumsiedlung eingelegt. Vorerst bleibt Krekar in Oslo. Jetzt wird neu verhandelt „Ich bin nicht traurig, wenn er so lange in Oslo bleiben darf. Wir kommen hier prima ohne ihn klar”, meint der Bürgermeister. Ohne ihn sind aber weitere Mullah Torten willkommen.