MESOP MIDEAST WATCH : Syrien – Menschen in Rebellengebieten protestieren an Jahrestag gegen Assad
Die Niederschlagung der Antiregierungsproteste löste 2011 den Bürgerkrieg in Syrien aus. Am zwölften Jahrestag gingen erneut Protestierende auf die Straße.
Aktualisiert am 15. März 2023, 20:29 Uhr DIE ZEIT & AFP 0.5x 0.75x 1x 1.25x 1.5x 2x
Am 15. März 2011 war es in Syrien im Zuge des arabischen Frühlings erstmals zu Protesten gegen das Assad-Regime gekommen. Die brutale Niederschlagung der Proteste löste den Bürgerkrieg in Syrien aus.
Vor dem Hintergrund des zwölften Jahrestags der regierungskritischen Proteste in Syrien sind in dem Land Tausende Menschen gegen das Regime von Machthaber Baschar al-Assad auf die Straßen gegangen. In Idlib im Nordwesten des Landes schwenkten Demonstrierende Fahnen der Opposition und hielten Plakate mit der Aufschrift “Das Volk fordert den Sturz des Regimes” und “Freiheit und Würde für alle Syrer” hoch. Die Provinz Idlib ist das letzte größere Gebiet in Syrien, das überwiegend von islamistischen Regierungsgegnern bewohnt wird.
“Wir sind hier, um den Jahrestag der Revolution zu feiern – diese große Erinnerung im Herzen eines jeden freien Syrers”, sagte ein Demonstrant der Nachrichtenagentur AFP. “Wir sind stolz auf den Tag, an dem es uns gelang, die Barriere der Angst zu durchbrechen und gegen das verbrecherische Regime zu demonstrieren.”
Die Proteste richteten sich auch gegen eine “Normalisierung” der Beziehungen zwischen Syrien und anderen Ländern in der Region. Nach dem verheerenden Erdbeben Anfang Februar haben mehrere arabische Länder Hilfsgüter geliefert und Annäherungsversuche an die lange isolierte Regierung Assad unternommen. “Selbst wenn alle Länder der Welt ihre Beziehungen zum Regime normalisieren, werden wir weitermachen und die Revolution fortsetzen”, sagte eine andere Demonstrantin der AFP.
Zwölf Jahre Bürgerkrieg in Syrien
Am 15. März 2011 war es in Syrien im Zuge des arabischen Frühlings erstmals zu Protesten gegen Assads Regime gekommen. Die brutale Niederschlagung der Proteste löste einen blutigen Bürgerkrieg mit mehr als 500.000 Toten und Millionen Vertrieben aus und führte zu einer wirtschaftlichen und humanitären Krise.
In den Rebellengebieten im Norden und Nordwesten, die durch islamistische Gruppen und durch von der Türkei unterstützte Kämpfer kontrolliert werden, leben mehr als vier Millionen Menschen. Mehr als die Hälfte von ihnen wurde aus anderen Teilen des Landes vertrieben.
Assad traf sich an diesem Mittwoch mit dem russischen Präsidenten Wladimir Putin in Moskau. Die militärische Unterstützung Russlands hatte ab 2015 den Verlauf des Bürgerkriegs zugunsten des syrischen Regimes beeinflusst. Durch diese Hilfe sowie die Unterstützung durch den Iran konnte Assad einen Großteil des zuvor verlorenen Gebiets zurückgewinnen. Video
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