MESOP KOMMENTAR : MÖGE ERDOGAN LANGE LEBEN !

Wenn die EU versucht, die Türkei bis 2023 hinzuhalten, dann wird die EU verlieren, zumindest wird sie die Türkei verlieren … (Erdogan)

Soll die Türkei Mitglied der EU werden?

Es geht nicht darum, ob der EU-Beitritt der Türkei Europa, Deutschland oder der Türkei wirtschaftliche Vorteile bringt. Die jetzige Lage der EU lässt diesbezüglich keine Antworten zu. Es geht darum, was für einen Sinn der EU-Beitritt der Türkei hat. Vor noch nicht allzu langer Zeit forderte der US-amerikanische Präsident Obama die Europäer dringend auf, die Türkei in die EU zu integrieren. Er wollte die süd-östliche Grenze der NATO und der EU militärisch sichern und die Türkei demokratisieren.

Die Lage im östlichen Mittelmeer ist seit der Eroberung des Nordens Zyperns durch die Türkei militärisch unsicher, kriegerisch. Eine neue Gefahr bilden reichliche Erdölfunde am Boden des Mittelmeers im Dreieck zwischen Griechenland, Zypern und Israel. Die Türkei hat bereits Ansprüche gestellt und ihre Kriegsmarine gerüstet. Griechenland, Zypern und Israel haben daraufhin Ihre Rechte für viel Geld Gazprom übereignet, in der berechtigten Hoffnung, dass die Russen die Türken zähmen werden. Auf USA, NATO und EU wollten sich die zukünftigen Erdöl-Staaten nicht verlassen: weder das EU-Mitglied Zypern, noch das EU- und NATO-Mitglied Griechenland, noch das mit den USA eng verbündete Israel.

Es ist äußerst fraglich, ob sich die militärische Situation im östlichen Mittelmeer durch den EU-Beitritt der Türkei ändert. Sicher ist hingegen, dass sich die Außengrenzen der EU weit nach Osten verschieben. Die neuen politisch instabilen Nachbarn wären Syrien, Irak und Iran. Sollte die Türkei, um von internen Problemen abzulenken, in Syrien einmarschieren, so wären die Europäer eher verpflichtet, an der Aggression teilnehmen, wen die Türkei zusätzlich zur NATO auch Mitglied der EU wäre.

Eine militärische Stabilisierung sieht anders aus.

Türkei demokratisieren

Die Türkei ist ähnlich lupenrein demokratisch wie Russland. Zum Glück der Europäer hegt Russland nicht den Wunsch, der EU beizutreten. Das EU-Mitglied Türkei würde sich europäischen Vorstellungen nähern wie zu Anfang der Beitrittsgespräche. Eine Annäherung betrifft beide Seiten: Die Türkei würde demokratisiert, Europa orientalisiert werden. Gewisse Menschenrechte müssten preisgegeben werden, wogegen nicht nur Feministinnen protestieren würden.

Das Beispiel der immigrierten Türken in Deutschland vor Augen, läßt erahnen, dass die Demokratisierung der Türkei mindestens ein halbes Jahrhundert in Anspruch nehmen wird, historisch und evolutionär ein vertretbare kurze Zeit. Die große Mehrheit der Immigranten mit türkischen Wurzeln (Neusprech) akzeptiert die Demokratie und den europäischen Lebensstiel. Es ist zweifelhaft, ob europäische Werte, die es hoffentlich noch gibt, von ihnen übernommen werden. Viele Leser wissen aus eigener Anschauung, dass selbst demokratisch und laizistisch eingestellte Immigranten mit türkischen Wurzeln zum großen Teil den Genozid an die Armenier verleugnen, der von Türken vor 100 Jahren begangen wurde.

Der Unterschied zwischen der Leugnung des Holocausts und des Genozids an die Armenier ist, dass in Deutschland Ersteres unter Strafe gestellt ist. Der Sinn der Strafe ist die Abschreckung, die einen erneuten Holocaust im Keim ersticken soll. Sollte die EU die türkische Leugnung des Genozids an die Armenier übernehmen, würde à la longue die Gefährdung europäischer Minoritäten ansteigen.

Wünschen wir Erdogan ein langes Leben, auf daß er sein EU-Ultimatum wahr mache!

Insch`allah