MESOP : DEUTSCHE NPD & RECHTSEXTREME EUROPAS PLANEN EU ALLIANZ IN ST. PETERSBURG

Die russische faschistische Partei Rodina (Heimat), die vom gegenwärtigen russischen Stellvertretende Ministerpräsidenten Dmitri Rogosin gegründet wurde, organisiert eine große Konferenz mit dem Titel “Internationales Russisches Konservatives Forum” (IRCF), die am am 22. März 2015 in St. Petersburg stattfinden soll.Der Journalist Grigori Tumanov berichtet im Kommersant, dass die folgenden europäischen Organisationen, die an der Konferenz werden:

  1. Ataka, Bulgarien.
  2. Freiheitliche Partei Österreichs (FPÖ), Österreich.
  3. Serbische Radikale Partei (Srpska radikalna stranka – SRS), Serbien.
  4. Allianz für Frieden und Freiheit (APF).

Die APF ist eine neu gegründete Dachorganisation, die am 4. Februar 2015 in Rom gegründet wurde und in der folgende Parteien vertreten sind:

  1. Forza Nuova, Italien.
  2. Nationaldemokratische Partei Deutschland (NPD), Deutschland.
  3. Partei der Schweden (Svenskarnas parti), Schweden.
  4. Goldene Morgenröte (Chrysi Avgi), Griechenland.
  5. Nationale Demokratie (Democracia Nacional), Spanien.
  6. Nation, Belgien.
  7. Partei der Dänen (Parti Danskernes), Dänemark.

Der erste Kongress der APF unter dem Vorsitzen von Nick Griffin (ehemaliger Führer der British National Party) fand am  4. Februar 2015 in Rom statt.

 

(Ich nahm bereits im September 2013 an, dass Fiore mit der Bildung einer Dachorganisation beschäftigt war, die diejenigen politischen Parteien und Bewegungen vereinigen würde, die in der Regel noch rechtsextremer sind als die Allianz der Europäischen nationalen Bewegungen. Im Februar 2015 bewies sich mit der Gründung der AFP meine Vermutung als richtig.)

Die genaue Zusammensetzung der AFP-Delegation bei der IRCF ist im Moment noch nicht bekannt, aber die folgenden Vertreter scheinen dazu zu gehören: Nick Griffin, Roberto Fiore von der Forza Nuova, Udo Voigt von der NPD, Eleftherios Sinadinos und George Epitidios von der Goldenen Morgenröte.

Die Geschichte der IRCF ist jetzt fast ein Jahr alt. Zunächst war geplant, sie solle am 15. März 2014 unter dem Namen “Russisches Nationalforum” stattfinden, aber aufgrund der Annexion der Krim und des Beginns der russischen Invasion der Ukraine beschlossen die Organisatoren, die Konferenz auf den 3.-4. Oktober und dann auf 7.-9. November 2014 zu verschieben. Schließlich gaben die Veranstalter das endgültige Datum bekannt: der 22. März 2015, also nur einen Tag anstelle von 2-3 Tagen, wie es für Oktober und November noch geplant war – diese Veränderung zeigt, dass es den Organisatoren offenbar nicht gelungen ist, so viele Teilnehmer einzuladen, wie sie ursprünglich vorhatten.

Die voraussichtliche Beteiligung der FPÖ an der Konferenz lässt Verwunderung entstehen. Die FPÖ ist eindeutig auf der rechten Seite angesiedelt – sie ist eine rechtsradikale Partei – aber alle anderen Teilnehmer an der IRCF, einschließlich der russischen Veranstalter Rodina, sind explizit Faschisten und Neonazis. Darüber hinaus hat sich eine Reihe von europäischen Parteien letztlich geweigert, an dieser russischen faschistischen Veranstaltung teilzunehmen, insbesondere die Schweizerische Volkspartei (Schweiz), die Schottische National Party (Großbritannien), der Bloc Identitaire (Frankreich), der Front National (Frankreich) und Jobbik (Ungarn). Keine dieser Parteien wollte sich mit den europäischen und russischen Faschisten verbrüdern.

Was steckt hinter der ideologischen Promiskuität der FPÖ? Ich glaube, die Antwort ist klar: Die FPÖ kämpft darum, die “Erfolgsgeschichte” der französischen Front National zu wiederholen, die sich im Jahr 2014 ein Multimillionen-Darlehen von einer russischen Bank gesichert hat. Um die Leser daran erinnern: Nach den vorliegenden Informationen waren es ehemalige Anführer der Partei Rodina – insbesondere Alexander Babakow und Dmitri Rogosin -, die eine wichtige Rolle bei der Unterstützung des Front National von Marine Le Pen gespielt hatten, den Kredit über mehrere Millionen zu bekommen. Wenn also die FPÖ das gleiche will, nun, dann muss sie halt ein gehorsamer Handlanger der Rodina-Partei und des Kreml werden. Große Worte über die Souveränität? Offensichtlich nicht, wenn Geld im Spiel ist!

Nachträgliche Aktualisierungen:

1.

Laut einem Bericht von ORF hat die FPÖ beschlossen, nicht an der IRCF-Konferenz teilzunehmen. Jurij Lyubomirskij von der Rodina sagt, er habe am Montag (9. März) eine E-Mail von Johann Gudenus von der FPÖ erhalten, in der er seine Teilnahme an der Konferenz abgesagt habe. Gudenus argumentiert zur gleichen Zeit, er habe nicht vorgehabt, an der Konferenz überhaupt teilzunehmen, aber das scheint sehr unwahrscheinlich. Die Organisatoren wollten die FPÖ bereits im Januar 2014 einladen, und Lyubomirskij bestätigte die Beteiligung der FPÖ an der Konferenz im Dezember 2014. Dies ist der einzige Grund, warum die Organisatoren der IRCF die Partei in die Liste der teilnehmenden Organisationen am 4. März 2015 erwähnten:

Liste der eingeladenen Parteien

 

2.

Weitere Beweise kamen im Laufe des Dienstag (10. März), die stark darauf hinweisen, dass  Johann Gudenus von der FPÖ sehr wohl geplant hatte, an der IRCF-Konferenz teilzunehmen. Alexander Fanta, ein Journalist der österreichischen Presseagentur APA, veröffentlichte einen Screenshot des Briefs von Gudenus, in dem dieser sich für die Einladung zur IRCF bedankte und sagte, er “freue sich, an der Konferenz teilzunehmen”, und darum bat, ihn auf die Teilnehmerliste der Veranstalter zu setzen.

Gudenus_letter

Quelle: Anton Shekhovtsov Blog