MESOP : DER EINFLUSS DES IRAN / DER FALL DES YEZIDEN KOMANDEURS HAYDAR SHESHO

THE GERMAN KURDISH CHAPTER – DIE PUK & TEHRAN

8 April 2015 – Kurdenflash – Nach neuen Medienberichten soll Haydar Shesho freigelassen werden. Die von Haydar Shesho befehligte Einheit muss sich wieder unter die Aufsicht des Peshmerga Ministeriums stellen. Das Verhalten von Haydar Shesho ist soweit er sich als Kurde fühlt und Kurdistan gegenüber verpflichtet fühlt durch nichts zu entschuldigen, trotzdem ist er nichts der Hauptverantwortliche. Es gibt viele Offizielle in den kurdischen Gruppen welche sich all zu gerne als Erfüllungsgehilfen fremder Mächte missbrauchen lassen. Haydar Shesho ist Mitglied der Patriotischen Union Kurdistans, über diesen Weg hat er Kontakt zu den von Iran dominierten Milizen erlangt. Gewisse Kräfte innerhalb der kurdischen Regierung scheinen nach wie vor lieber fremden Mächten zu dienen, so dass die Milizen ohne ein Schuss abfeuern zu müssen nur 20 Kilometer südlich von Kerkuk wieder ein Camp eröffnen konnten.

Haydar Shesho wollte einen Schritt weitergehen und einen ganzen kurdischen Verband unter die Kontrolle der Milizen stellen. Diese Milizen haben gar keinen Respekt gegenüber dem yezidischen Glauben, noch geht es ihnen darum die Yeziden zu schützen. Das Ziel dieser Milizen besteht darin eine Verfestigung der Kontrolle über die sogenannten umstrittenen Gebiete durch den kurdischen Staat zu verhindern. Dabei nutzt die irakische Zentralregierung seit Monaten ökonomische Mittel um die Kurden unter Druck zu setzen oder zu spalten. Es wird hier einfach vergessen, dass es der Irak war, welcher im Juni 2014 Shengal verlassen hat und seitdem faktisch nichts unternommen hat um die Region zu unterstützen. Dass es der Irak war, der das gesamte Waffenarsenal den Terroristen kampflos überlassen hat, während die kurdischen Truppen mit Waffen aus dem Zweiten Weltkrieg und ohne Munition alleine gelassen wurden.

Die Terroristen hätten ohne die einsetzenden Luftschläge und die Unterstützung der kurdischen Truppen durch die CIA auch Erbil erreicht. Ganzen Divisionen fehlte die Munition weil zuvor genau dieser irakische Staat der kurdischen Region die Mittel gekürzt hat. Ja die Peshmerga haben die Kontrolle über Shengal verloren, doch waren es dann anschließend andere kurdische Einheiten, jene der YPG die sofort eintraten. Überall in der Welt machten die Kurden auf das Schicksal der Yeziden aufmerksam. Die Kurden übernahmen die Versorgung und Unterstützung der Flüchtlinge selbst. Was hat der irakische Staat in der ganzen Zeit getan ? Nichts.

Der Irak ist nominell ein souveräner Staat doch im Herzen erkennt dies kein Kurde an, das Ziel der kurdischen Politik besteht darin soviel Zugeständnisse zu erhalten wie es politisch möglich ist, dies unter der Berücksichtigung des Fernziels eines unabhängigen Staates. Haydar Shesho hat gegen diesen Grundsatz verstoßen. Der irakischer Staat hätte wieder Fuß gefasst in Shengal und sich in seiner jahrzehnte langen Politik der Spaltung der Kurden bestätigt um so nicht einer yezidischen Selbstverwaltung zuzustimmen, nein sondern einzig und allein um die Kontrolle über dieses Gebiet zu erhalten. Doch liegt es letzt endlich an der yezidischen Gemeinschaft selbst, sich entweder nur als religiöse Gemeinschaft zu sehen oder sich als eigenständiges Volk zu begreifen. Wenn man sich nur als religiöse Minderheit betrachtet, muss man sich im kurdischen System integrieren . Sieht man sich als eigenständige Volksgruppe ist es natürlich etwas anderes, doch sollte man sich in einer Region in der jeder Akteur die Vernichtung oder Vertreibung der Yeziden wünscht genau überlegen ob man aus der kurdischen Nation austreten will. Die kurdische Nation ist die Heimat der Yeziden und die Erfahrungen in Shengal sollten eigentlich dazu führen, dass man sich klar zu seiner kurdischen Identität bekennt, denn es sind nunmal die anderen Kurden, welche ihre Landsleuten unterstützen. Kurdenflash unterstützt nicht die Spaltungspolitik des irakischen Staates.