Lohnender Giftgaseinsatz

von Thomas von der Osten-Sacken : Lohnt es sich eigentlich, noch zu fragen was die USA mit oder in Syrien eigentlich wollen? Während sie ihre Verbündeten in der Region einen nach dem anderen verärgern, ob Ägypten, Saudi Arabien oder die Türkei, überlassen sie in Syrien den Russen und dem Assad Regime die Initiative. Und die nutzen die anvisierten Friedensverhandlungen in Genf, von denen seit Monaten die Rede ist, für ihre Propaganda:

Russia’s Deputy Foreign Minister Gennady Gatilov on Friday said that Russia, the U.S. and the United Nations could meet as early as November to discuss preparations for the Geneva II peace conference.

“As regards a date, we are prepared to be flexible and participate when all the other members come to an agreement on that matter. Perhaps it will be in early November,” Gatilov told reporters in Moscow.

The Deputy Foreign Minister added that a date for a meeting between representatives of the Russian Foreign Ministry, their American counterparts, and the UN had not been formally set.

Gatilov’s comments also come after a Thursday meeting in Moscow between the Special Envoy of the Russian President to the Middle East, Deputy Foreign Minister Mikhail Bogdanov, and Syrian deputy Prime Minister, Qadri Jamil.

Denn verständlicherweise hat die syrische Opposition erklärt, unter den herrschenden Bedingungen nicht an einem solchen Treffen teilnehmen zu wollen, da inzwischen ja nicht einmal mehr die Rede davon ist, dass Assad zurücktreten müsse.

Der Einsatz von Giftgas hat sich für den syrischen Präsidenten als in jeder Hinsicht lohnend erwiesen, seit dem “Durchbruch der Diplomatie” ist das syrische Regime enorm aufgewertet, die nichtislamische Opposition dagegen hat einen Rückschlag erlitten, von dem sie sich vermutlich nicht erholen wird. Und davon profitieren neben Assad die Islamisten von Al Qaida. Und von deren Stärke wiederum ist Assad abhängig, denn er inszeniert sich ja vom ersten Tag, als er die Order gab friedliche Demonstranten zusammenschießen zu lassen, als großer Kämpfer gegen die Jihadisten, die so erst ins Land kamen.

Und die Menschen in Ghouta, die den Giftgasangriff überlebten? Sie hungern und leiden an einem Mangel an Medikamenten, während das Regime sie weiter konventionell zusammenbombt.

Syrien, man kann es immer nur wiederholen, ohne für diese Worte noch einen Adressaten zu haben,  das ist der Totalbankrott des sog. Westens. Und, wie es aussieht, ein irreversibler.