Kurdische Demonstranten aus Iran seit 40 Tagen in Erbiler Gefängnis

18.12.2013 – Erbil – Basnews – Im vergangenen Monat nahm die Polizei in nordirakisch-kurdischen Hauptstadt Erbil acht iranisch-kurdische Demonstranten fest, die gegen Hinrichtungen im Iran protestierten. Sie erklären sich für unschuldig und sehen die Festnahme als Unrecht.

Die Gruppe von Aktivisten demonstrierte am 8. November in Erbil gegen die Hinrichtungen kurdischer Aktivisten in der islamischen Republik. Die Demonstration wurde von der Kampagne „Nein für die Hinrichtungen der kurdischen Aktivisten“ und der Organisation Zed organisiert. Die Veranstaltung verlief ruhig und ohne Zwischenfälle.

Einige Demonstranten griffen kurz nach Ende der Demonstration das iranische Konsulat in Erbil mit Steinen an. Die Polizei in lud die Organisatoren der Demonstration im Anschluss in die Polizeistation vor, anschließend wurden sie in Gewahrsam genommen. Seitdem sitzen die Männer im Gefängnis. Auch nach 40 Tagen dürfen sie nicht auf Kaution freigelassen werden und es ist auch keine gerichtliche Verhandlung erfolgt.

Die acht Männer fühlen sich zu Unrecht festgehalten und sie gaben bekannt, dass sie nichts mit den Angriffen zu tun hätten, auch nicht an den Planungen des Überfalls beteiligt gewesen seien. Ferhad Pribal, ein Dozent in der Salahaddin-Universität Erbil, besuchte die Gefangenen, gleichzeitig drohte er, sich zu verbrennen, wenn die Männer nicht freigelassen würden. Er schrieb einen Brief an das Innenministerium und bat um Aufklärungen und sofortige Freilassung der Inhaftierten.

110 Rechtsanwälte haben dazu einen Bericht an den Justizrat der Region Kurdistan verfasst. Darin heißt es: „Die Gefangenen sollen freigelassen werden, weil sie unschuldig festgenommen sind und ihre Festnahme ein Rechtsverstoß ist.“ Laut Informationen waren die Gefangenen nicht vor dem Konsulat anwesend, als und nachdem es angegriffen wurde.

Polizei-Oberkommissar Abdul Xaliq Teleti teilte BasNews mit, „dass die Akten der acht Gefangenen nicht in unseren Hände sind und wir sind nicht für sie verantwortlich sind. Das Gericht ist dafür zuständig.“ Angehörige der Zivilgesellschaft, darunter Journalisten, Lehrer und Schriftsteller, fordern die kurdische Regierung in einem Brief auf, die Gefangenen freizulassen.

Laut Informationen von BasNews werden die Familien und Angehörigen der Gefangenen im iranischen Kurdistan von der iranischen Regierung laufend bespitzelt, beobachtet und kontrolliert. Dies erschwert ihr Leben deutlich.