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Tourismus in Krisenländern : Reisen dorthin, wo es wehtut – 16.1.2022 Shane Horan vor dem Palast der Sonne in Pjöngjang

Nordkorea, der Irak und der Jemen gelten nicht gerade als klassische Urlaubsziele. Doch die Pandemie befördert den „dark tourism“. Ein Berliner bietet ab März sogar Reisen nach Syrien an.

Die Fotos, die Shane Horans Website schmücken, sagen eigentlich alles. Eines zeigt die Zitadelle von Aleppo. Das Bauwerk aus dem 13. Jahrhundert thront über der vom Krieg stark in Mitleidenschaft gezogenen Altstadt. Über dem mächtigen Portal hängt die syrische Fahne, daneben ein Porträt von Diktator Baschar al-Assad. „Syrien hat eine unglaubliche Geschichte“, sagt Horan. „Jetzt, wo weite Teile des Landes sicher sind, wollen wir den Menschen seine Schönheit und die Herzlichkeit der Bewohner zeigen.“

Horan, 36 Jahre, weit gereist, hat im Berliner Stadtteil Mitte einen Co-Working-Space angemietet, wie es auf Neudeutsch heißt. Der gebürtige Ire veranstaltet Pauschalreisen. Doch nicht im herkömmlichen Sinn. Mit seinem Unternehmen Rocky Road Travel bietet er Reisen in einige „der am wenigsten besuchten und missverstandensten Länder der Welt“ an. „Der Reiz besteht darin, die eigene Komfortzone zu verlassen und neue Dinge auszuprobieren“, sagt Horan. „Und das an Orten, die noch nicht vom Massentourismus heimgesucht wurden.“