Irakische Kurden sterben als Islamisten in Syrien

Sanaa/Qamishli/Erbil – Basnews – Ein Student aus Erbil, der Hauptstadt der Region Kurdistan im Nordirak, der sich Al-Qaida anschloss, wurde laut geheimen Quellen im Jemen getötet. Ein junger irakischer Kurde aus der irakisch-kurdischen Provinzhauptstadt Suleymania hat sich zudem bei einem blutigen Sprengstoffattentat in Syrien selbst umgebracht.

Dies sind nur zwei Fälle der letzten Zeit, und dies, obwohl die Region Kurdistan mit verschärften Strafen gegen junge Syrien-Kämpfer und Untersuchungen gegen mutmaßliche Agitatoren reagiert.

Der junge Mann aus Erbil, Mitarbeiter in einem Gesundheitszentrum, wollte angeblich nur im Jemen studieren. Dort schloss er sich aber einer Al-Qaida-Gruppe an, um gegen die jemenitische Armee zu kämpfen. Er wurde vor einem Monat bei Zusammenstößen mit lokalen Sicherheitstruppen getötet. Das ist allerdings der erste bekannte Fall eines in Jemen getöteten Kurden. Es gibt auch keine weiteren Berichte von Kurden, die sich jemenitischen islamistischen Gruppierungen angeschlossen haben.

Ansar al-Islam, eine irakisch-kurdische islamistische Gruppe, veröffentliche jetzt auf der Website ihres Gründers Mullah Krekar, dass ein junger Mann aus der irakisch-kurdischen Provinzhauptstadt Suleymania sich am 19. Oktober mit einem mit Sprengstoff geladenen LKW vor einem Stützpunkt der syrisch-kurdischen Partei der Demokratischen Union (PYD), die in Syrien gegen Islamisten und die Assad-Armee kämpft, in der Nähe der syrischen Stadt Qamischli in die Luft gesprengt habe. Dabei habe er 30 PYD-Mitglieder getötet und 100 weitere verletzt. Es handelte sich um den 22 Jahre alten Abu Talha Alkurdi, der erst im Sommer nach Syrien gereist sein soll. Er war ein Mitglied der Al-Qaida-Gruppe Al-Nusra. Auf seinen testamentarischen Wunsch hin habe Ansar al-Islam die Nachricht veröffentlicht. Ein weiterer junger Mann aus Suleymania hat sich am 8. Dezember in der Stadt Aleppo in die Luft gesprengt und mehrere Menschen in den Tod gerissen.

Der vor kurzem in der Stadt Halabja festgenommene Imam Mullah Osman Said Ahmed, der jugendliche Männer zur Teilnahme am „Dschihad“ in Syrien motiviert haben soll (wir berichteten), ist nach einer Woche Untersuchungshaft in der Region Kurdistan wieder auf freiem Fuß.