Gülen-Bewegung in OBERURSEL / Von Klaus Späne

Frankfurter Neue Presse – 1.3.2014 – In der Türkei wittert Premierminister Erdogan eine Verschwörung der Gülen-Bewegung gegen sich. In Oberursel hat dieser Tage der Geschäftsführer des privaten Urselbach-Gymnasiums eine Verbindung zu Gülen eingeräumt. Er stehe deren Bildungsidealen positiv gegenüber. Dies habe aber keinerlei Einfluss auf seine Arbeit.

Zwei Beispiele, die deutlich machen, welche Bedeutung die Gruppierungen um den in den USA lebenden Prediger Fethullah Gülen angenommen hat. Diese wird, je nach Gesinnung, als modern islamisch oder als sektenähnliche Organisation angesehen, die in der Türkei besonders Polizei und Justiz unterwandere. Die Vorgänge um die religiös-soziale Bewegung, die in 150 Ländern aktiv ist, waren auch Thema beim runden Tisch deutsch-türkischer Journalisten in Frankfurt.

„Das Besondere an der Bewegung ist, dass sie so schnell gewachsen ist“, sagte Dr. Günter Seufert von der Stiftung Wissenschaft und Politik in Berlin. In der Türkei bilde Gülen die größte Gruppe des nichtstaatlich organisierten Islam. Hizmet selbst, wie Gülen auch genannt wird, gebe vor, nichts weiter zu sein als eine Reihe unabhängiger Schulträger, Medienholdings, Firmen und Wirtschaftsverbände.

„Wir sehen uns nicht als Gefahr, sondern als Gewinn für die Gesellschaft“, verteidigte Ercan Karakoyun, Vorsitzender der zur Gülen-Bewegung gehörenden Stiftung Dialog und Bildung in Berlin, die Bewegung. Diese sei in Deutschland mit 150 Nachilfe- und 15 Dialogvereinen sowie 25 Schulen aktiv. „Wir sind für den pluralistischen Staat und gesetzestreu“, sagte Karakoyun. Und in Deutschland sehe er das Grundgesetz als Norm an, die er ins Herz geschlossen habe. http://www.fnp.de/nachrichten/politik/Gefahr-oder-Gewinn;art673,770281