Dr. Ismail sammelte + fand Beweise für den Giftgasangriff des Regimes

Am 10. September machte sich Ismail auf die Reise. Er nahm Haar- und Blutproben mit. Sein Weg führte ihn durch die Wüstengebiete von Deir el-Zour im Osten und dann nach Norden zur türkischen Grenze. Zehn Tage hätten seine beiden Reisebegleiter und er für die Strecke gebraucht. Meist seien sie von Stammesfamilien aufgenommen worden.

Die Grenze überquerte der Arzt in einem Lastwagen, der Benzin und Generatoren schmuggelte. Zwei Tage lang hätten ihn die türkischen Grenzbeamten festgehalten, berichtet er. Es sei zu einem Missverständnis darüber gekommen, wer die Haar- und Blutproben erhalten solle. Außerdem sei nicht klar gewesen, ob seine Begleiter, die ohne Pass unterwegs waren, in die Türkei einreisen dürften.

Letztendlich habe der türkische Geheimdienst die Proben an sich genommen, um sie in die französische Botschaft nach Ankara zu bringen, sagt Ismail. Ein französischer Regierungsbeamter erklärt, die nationalen Geheimdienste hätten sich abgesprochen, um Überlebende und Zeugen des Saringas-Angriffs aus Syrien herauszubekommen. Die Einzelheiten seien aber weitestgehend geheim gehalten worden.

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