MESOP RECHERCHE : DIE AKTE KARIN LEUKEFELD / EINE TODESKRÄMERIN AUS DEUTSCHLAND – SADDAM’S & ASSAD’S INTIMSTE POLITISCHE FREUNDIN – II. TEIL (FORTSETZUNG FOLGT)

LEUKEFELD – HEUTE FÜR PUTIN’S PUBLIZISTIK ENGAGIERT / MMER IN DER NÄHE VON GIFTGAS

GESELLSCHAFT FÜR BEDROHTE VÖLKER – PRESSEERKLÄRUNG   Göttingen/Frankfurt/Main, den  05.10.2004

Frankfurter Buchmesse 2004: Karin Leukefelds  Biographie “Nimm Abschied und werde stark, Helma  al Saadi” brüskiert irakische Giftgasopfer  Als “unerträgliche Brüskierung der irakischen Giftgasopfer” und ihrer überlebenden Angehörigen hat die Gesellschaft für bedrohte Völker (GfbV) die Biographie der Ehefrau des “Vaters” des irakischen Giftgasprogrammes Helma al Saadi, bezeichnet, die der Aufbau-Verlag auf der Frankfurter Buchmesse vorstellen wird. Die Autorin Karin Leukefeld verharmlose darin die Rolle des ehemaligen irakischen Vizeministers, Amir al Saadi, der eine entscheidende Rolle beim Aufbau der Giftgasfabriken im Irak gespielt hat und sich zurzeit in amerikanischer Haft in Bagdad befindet. “

Bei allem Respekt vor einem einzelnen privaten Schicksal darf die Autorin ihren Leserinnen und Lesern die schwere Schuld einer ihrer Hauptfiguren nicht vorenthalten”, erklärte die GfbV, “für die Giftgasopfer grenzt Leukefelds Darstellung der Rolle von Al Saadi an Komplizenschaft mit einem der Hauptverantwortlichen für das unendliche Leid,das Saddam Hussein über die kurdische und assyro-chaldäische Bevölkerung des Irak gebracht hat.”

Leukefeld streift in ihrem Buch die Verwicklungen Amir al Saadis in die irakische Giftgasproduktion nur am Rande, indem sie darauf hinweist, er habe keinen Einfluss auf den Einsatz der chemischen Kampfstoffe gehabt. “Doch er ist für die Entwicklung des Chemiewaffenprogramms verantwortlich und hatte als Wissenschaftler detaillierte Kenntnis darüber, wie diese Waffen eingesetzt werden können und welch furchtbare Auswirkungen sie haben”, kritisiert die GfbV.

Amir al Saadi stand 1974 bis 1987 zwar formal an der Spitze der Öffentlichen Gesellschaft für technische  Industrien und wurde ein Jahr später Vizeminister. Doch er sei auch Chefeinkäufer für den Irak gewesen: Von ihm stamme sogar die Initiative, Notwendiges für den Aufbau der Gasindustrie und der konventionellen Rüstung nicht im Land selbst zu produzieren, sondern aus dem Ausland zu importieren. In Deutschland und anderen europäischen Staaten habe er Know How und Entwicklungsbestandteile für die Aufrüstung seines Landes eingekauft.

Nur durch die Aktivitäten al Saadis wurde es möglich, dass dann der Cousin Saddam Husseins, Ali Hassan al-Majid, 1986-1988 die von Giftgasbombardements begleitete so genannte Anfal-Offensive gegen die kurdische Bevölkerung führen konnte. Ihr fielen rund 182.000 kurdische und assyro-chaldäische Frauen, Kinder und Männer zum Opfer. Nach einem Report der Vereinten Nationen seien die Giftgasangriffe so furchtbar gewesen, dass nur wenige Präzedenzfälle seit den Weltkriegen zu finden seien. Überlebende Opfer in den kurdischen und christlichen Siedlungen wurden liquidiert, Hunderttausende ins Innere des Landes getrieben. Kurdische Menschenrechtler haben gemeinsam mit Human Rigths Watch vier Millionen Dokumente des Saddam Hussein-Regimes durchgesehen und die Zahl der Anfal-Toten bestätigt. Ali Hassan al-Majid selbst hatte behauptet, mehr als 100.000 seien es nicht gewesen.

Al Saadi müsse vor Gericht zur Verantwortung gezogen werden. Dabei dürfe auch seine Rolle bei der Weiterentwicklung der Scud-Raketen nicht ignoriert werden, fordert die GfbV. Ohne die Planung und technische Umrüstung der Scudraketen durch Al-Saadi wäre die Beschießung Israels im Frühjahr 1991 nicht möglich gewesen. Die GfbV hat bereits von 1986 an die Giftgasverbrechen im Irak bekannt gemacht und die für den Aufbau der Giftgasindustrie mitverantwortlichen deutschen Firmen, insbesondere die hessische Karl Kolb GmbH und ihre Tochterfirma Pilot Plant, öffentlich angeklagt.

Süleyman Yildirim – Nahost Referat

Gesellschaft fuer bedrohte Voelker – Society for Threatened Peoples – Near East Desk – PO-Box 2024 – 37010 Goettingen

Tel: 0551. 4990624 oder  4990628 – Fax: 0551. 58028 –  Email: nahost@gfbv.de