THEO VAN GOGH : ! DIE INVASION GEGEN RUSSLAND ZUR KRIEGSAUSWEITUNG! Kampfkoordination in Ausbildungszentren in Großbritannien und Deutschland durchgeführt!
Russland sieht westliche Geheimdienste hinter Vorstoß der Ukraine
21.08.2024, 06:16Lesezeit: 4 Min. FAZ
Der russische Auslandsgeheimdienst beschuldigt westliche Unterstützer der Ukraine, den Vorstoß über die Grenze ausgeheckt zu haben. Auch Deutschland habe eine Rolle gespielt. Die USA wollen nicht vorab informiert gewesen sein.
Russland sieht laut einem Zeitungsbericht westliche Geheimdienste als Drahtzieher hinter dem Vorstoß der Ukraine über die Grenze. „Die Operation der ukrainischen Streitkräfte im Gebiet Kursk wurde unter Beteiligung der Geheimdienste der USA, Großbritanniens und Polens vorbereitet“, zitierte die russische Zeitung „Iswestija“ am Dienstag den russischen Auslandsgeheimdienst SVR.
Die beteiligten Einheiten hätten ihre Kampfkoordination in Ausbildungszentren in Großbritannien und Deutschland durchgeführt. Militärberater aus NATO-Staaten hätten dabei geholfen, Einheiten der ukrainischen Streitkräfte zu führen, die auf russisches Territorium vorgedrungen seien, sowie bei der Handhabung westlicher Waffen und militärischer Ausrüstung durch die Ukrainer. Die Bündnisstaaten hätten dem ukrainischen Militär auch Satellitenaufklärungsdaten über die Stationierung russischer Truppen im Operationsgebiet zur Verfügung gestellt, hieß es weiter.
Der SVR gab dem Bericht zufolge an, über „zuverlässige Informationen“ für seine Behauptungen zu verfügen, legte aber keine Beweise vor. Die USA hatten zuvor erklärt, sie seien von der Regierung in Kiew nicht vorab über den geplanten militärischen Vorstoß nach Kursk informiert worden.
Der ukrainische Überraschungsangriff auf die russische Region am 6. August gilt als größte Invasion Russlands seit dem Zweiten Weltkrieg. Ziel der Operation ist es nach Angaben der Regierung in Kiew, eine Pufferzone zu schaffen und die russische Kriegsmaschinerie zu schwächen. Die Lage für die dort stationierten russischen Truppen ist nach Ansicht von Militärexperten schwierig. Speziell Einheiten südlich des Flusses Sejm droht nach der Sprengung mehrerer Brücken die Einschließung. Im Netz kursierten im Tagesverlauf mehrere Videos, wie ukrainische Drohnen Militärfahrzeuge zerstörten, die versuchten, Behelfsbrücken über den Fluss zu verlegen.
Dabei rücken die ukrainischen Truppen nach eigenen Angaben weiter vor. Ihrem Oberbefehlshaber Olexander Syrskyj zufolge kontrollieren sie inzwischen 1263 Quadratkilometer und 93 Ortschaften in der Region. Am Vortag hatte der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj noch von 1250 Quadratkilometern und 92 Orten gesprochen.
Putin zieht Parallelen zu Terrorismus
Russlands Präsident Wladimir Putin hat sich bislang schwergetan, eine passende Antwort auf den ukrainischen Vormarsch zu geben. Bei einer Reise in den Kaukasus versuchte er nun die Offensive in eine Reihe mit einer Massengeiselnahme vor 20 Jahren zu stellen. „Wir wissen sehr gut, dass aus dem Ausland nicht nur versucht wurde, das ungeheure Verbrechen zu rechtfertigen, sondern dass von dort den Terroristen auch jegliche Hilfe geleistet wurde: moralische, politische, informative und finanzielle“, sagte Putin bei einer Gedenkveranstaltung in der Kleinstadt Beslan.
In Beslan hatten im September 2004 über 30 Terroristen mehr als 1100 Menschen – Kinder, Eltern und Lehrer – in einer Schule als Geiseln genommen. Beim Sturm der Schule kamen 334 Menschen ums Leben, mehr als die Hälfte davon Kinder. Gegen diese „Feinde Russlands“, müsse Russland auch heute noch kämpfen. Nun würden sie Verbrechen im Gebiet Kursk und im Donbass verüben. Doch genauso wie damals gegen die Terroristen werde Russland heute auch gegen die „Neonazis“ siegen, versicherte der 71-Jährige.
Russland: Zehn Drohnen mit Kurs auf Moskau abgeschossen
In Russland wurden in der Nacht zum Mittwoch nach Behördenangaben mindestens zehn ukrainische Drohnen abgeschossen, die in Richtung Moskau unterwegs gewesen seien. Einige davon gingen im Bezirk Podolsk nieder, der nur wenige Dutzend Kilometer südlich der Moskauer Stadtgrenze liegt, wie der Bürgermeister der russischen Hauptstadt, Sergej Sobjanin, mitteilte. Unabhängige Informationen oder Angaben der ukrainischen Streitkräfte dazu gab zunächst nicht.
Weitere Drohnen wurden der staatlichen russischen Nachrichtenagentur Tass zufolge in den Gebieten Tula und Brjansk abgeschossen. Nähere Angaben zum Typ der abgeschossenen Flugapparate gab es nicht. Im südrussischen Gebiet Rostow sei unterdessen eine Rakete abgeschossen worden. In allen Fällen habe es nach ersten Erkenntnissen keine Opfer oder Zerstörungen gegeben.
Die Ukraine ist seit dem russischen Überfall im Februar 2022 jede Nacht Luftangriffen ausgesetzt, die unter anderem wichtige Energie-Infrastruktur ins Visier nehmen. Auch in der Nacht zum Mittwoch wurden unter anderem Explosionen aus dem westukrainischen Gebiet Chmelnyzkyj gemeldet.