THEO VAN GOGH WATCH : THOUGH DON! Milliardäre für Trump : „Ich erkenne einen Helden, wenn ich ihn sehe“

15.07.2024, 08:4 FAZ –

Mit Elon Musk, David Sacks und Bill Ackman haben sich drei einflussreiche amerikanische Unternehmer nach dem Attentat nun offiziell zu Trump bekannt. Und teils dramatische Vergleiche gewählt.

Infolge des Attentats auf den früheren amerikanischen Präsidenten Donald Trump haben sich einflussreiche Unternehmer öffentlich zu dem Republikaner bekannt und zu seiner Wiederwahl aufgerufen. Elon Musk, dem die Plattform „X“ (vormals Twitter) gehört und der den Elektroautokontern Tesla sowie das Weltraumunternehmen SpaceX leitet, schrieb auf „X“: „Ich unterstütze Präsident Trump voll und ganz und hoffe auf seine schnelle Genesung.“ Verbunden damit war ein Video, das Trump nach dem Vorfall mit hochgereckter Faust zeigt. In einem späteren Post fügte Musk an, den letzten Kandidaten von diesem Kaliber hätten die Vereinigten Staaten mit dem Präsidenten Theodore Roosevelt gehabt – dieser saß von 1901 bis 1909 im Weißen Haus.

Der Wagniskapitalgeber David Sacks, der gemeinsam mit Peter Thiel und anderen einst Paypal aufbaute, schrieb ebenfalls auf „X“ bezogen auf Trumps Verhalten nach dem Attentat: „Ich erkenne einen Helden, wenn ich ihn sehe.“ Sein Schwiegervater sei am Samstag auf der Kundgebung gewesen, während der die Schüsse auf Trump fielen. „Alle befürchteten das Schlimmste. Aber dann erhob sich Trump. Er war mit seinem eigenen Blut bedeckt, widersetzte sich den Bemühungen des Secret Service, ihn in Sicherheit zu bringen, hob trotzig die Faust, und die Menge konnte ihn sagen sehen: Kämpfen. Kämpfen. Kämpfen.“

Das habe die Angst in der Menge aufgelöst, das Chaos beendet und durch „stählerne Entschlossenheit ersetzt“. „Trump stand trotzig im Angesicht der Kugel eines Attentäters. So viel Mut kann man nicht vortäuschen.“ Trump befinde sich seit Monaten „im Kampf seines Lebens, da rachsüchtige Demokraten versuchen, ihn ins Gefängnis zu bringen, aber an diesem Tag war er kurz davor, ihn zu verlieren“. Es liege nun am amerikanischen Volk, Trump zu zeigen, dass er nicht allein dastehe. „Weisen wir die Lügen, die Falschmeldungen, den Hass und die Spaltung zurück, die die Medien über diesen tapferen Mann verbreitet haben, und unterstützen wir seinen überwältigenden Sieg im November.“

Die Äußerungen Elon Musks wiederum gelten als eine Bestätigung dafür, dass sich der einflussreiche Milliardär politisch inzwischen Trumps Richtung zuneigt. Damit hätte Trump einen prominenten Unterstützer im Rennen um das Präsidentenamt: Mit fast 200 Millionen Followern auf X haben Musks Beiträge eine außergewöhnlich hohe Reichweite. Zwar hatte Musk während früherer Wahlen eigenen Angaben zufolge noch für die Demokraten Hillary Clinton und den gegenwärtigen Amtsinhaber Joe Biden gestimmt. Jedoch sprach sich Musk zuletzt etwa gegen Maßnahmen für eine größere Diversität und Bidens Einwanderungspolitik aus. Zudem klagte er darüber, dass dessen Demokraten seinen Unternehmen Tesla und SpaceX nicht genügend Aufmerksamkeit entgegenbrächten.

Einer Meldung der Agentur Bloomberg zufolge hat Musk jüngst Geld an eine Gruppe gespendet, die Trump im Wahlkampf gegen Biden unterstützt. Im März hatte sich Trump mit Musk und anderen wohlhabenden Spendern getroffen. Musk schrieb danach auf X, dass er keinem der beiden Kandidaten Geld spende. Im Mai dementierte er zudem Medienberichte, wonach es Gespräche über eine mögliche beratende Rolle für ihn bei einem etwaigen Wahlsieg von Trump gegeben habe.

Schließlich teilte auch der amerikanische Hedgefondsmanager Bill Ackman am Wochenende mit, Trump wählen zu wollen. „Ich werde formell Donald Trump unterstützen“, schrieb er auf „X“. Er sei schon vor einiger Zeit zu dieser Überzeugung gelangt, habe sie aber bislang nicht öffentlich mitgeteilt. „Der Grund, warum ich dies noch nicht offiziell getan habe, ist, dass ich meine Überlegungen ausführlich erläutern und auf die von anderen gegen Trump vorgebrachten Argumente eingehen möchte.“

In einem Tweet erklärte er sich ausführlicher. Darin bemerkte er auch: „Wenn man heute ankündigt, dass man Trump unterstützen will, neigen Biden-Anhänger, die mich kennen, dazu, anzunehmen, dass ich den Verstand verloren habe. Ich versichere Ihnen, dass ich diese Entscheidung sorgfältig und rational getroffen habe und mich dabei auf so viele empirische Daten wie möglich gestützt habe.“