THEO VAN GOGH : Self-fulfilling prophecy !  BÄRBEL PAUS (DIE GRÜNEN)

Eine sich selbst erfüllende Prophezeiung ist eine Erwartung oder Überzeugung, die Ihr Verhalten beeinflussen und so dazu führen kann, dass die Überzeugung wahr wird. Die Idee hinter einer sich selbst erfüllenden Prophezeiung, auch Pygmalion-Effekt genannt, besteht darin, dass Ihr Glaube an das, was passieren wird, die Handlungen antreibt, die dazu führen, dass dieses Ergebnis letztendlich eintritt.

 

Mehr als die Hälfte der Befragten bekennt sich aus Angst im Netz seltener zur eigenen politischen Meinung (57 Prozent), beteiligt sich seltener an Diskussionen (55 Prozent) und formuliert Beiträge bewusst vorsichtiger (53 Prozent).

Hateposts in Sozialen Medien : Studie: Jeder Zweite schränkt Internetnutzung wegen Hass ein

  • Aktualisiert am 13.02.2024-11:08 FAZ – Bärbel Paus (DIE GRÜNEN) : Gewaltandrohungen, Diskriminierung, Rassismus und Antisemitismus seien im Netz an der Tagesordnung. Besonders betroffen seien junge Frauen, ergab eine Studie im Auftrag von Bundesfamilienministerin Paus (GRÜNE).

Jeder Zweite schränkt laut einer Umfrage des Bundesfamilienministeriums wegen Hass im Netz seine Internetnutzung ein. Besonders betroffen seien junge Frauen, die in sozialen Netzwerken sexuelle Übergriffe erführen, heißt es in der am Dienstag in Berlin vorgestellten Untersuchung. Auch Menschen mit sichtbarem Migrationshintergrund und queere Menschen seien dort vermehrt Gewaltandrohungen und Beleidigungen ausgesetzt.

Die Studie mit dem Titel „Lauter Hass – leiser Rückzug“ wurde vom „Kompetenznetzwerk gegen Hass im Netz“ durchgeführt. Demnach ist jede zweite Person schon online beleidigt worden. Ein Viertel der Befragten sei mit körperlicher Gewalt und 13 Prozent mit sexualisierter Gewalt bedroht oder konfrontiert worden. Mehr als die Hälfte der Befragten bekennt sich aus Angst im Netz seltener zur eigenen politischen Meinung (57 Prozent), beteiligt sich seltener an Diskussionen (55 Prozent) und formuliert Beiträge bewusst vorsichtiger (53 Prozent).

86 Prozent der Befragten finden, dass Social-Media-Plattformen mehr Verantwortung übernehmen müssten. 79 Prozent stimmten der Aussage zu, dass diese Plattformen auch finanzielle Verantwortung für die durch Hass im Netz entstehenden gesellschaftlichen Schäden tragen sollten. Befragt wurden nach Angaben der Ersteller 3000 Internetnutzer in Deutschland ab 16 Jahren.

Paus will stärker gegen Hateposts vorgehen

Bundesfamilienministerin Lisa Paus (Grüne) äußerte sich besorgt über die Ergebnisse. „Wir müssen derzeit erleben, dass im Netz immer weniger Demokratie stattfindet“, sagte Paus am Dienstag im ARD-„Morgenmagazin“. Deshalb müsse das Internet nun ein Stück weit zurückerobert werden.

Obwohl man Hass-Posts inzwischen bei den jeweiligen Diensten melden könne, habe man den Eindruck: „Es ist einfach eine Riesenflutwelle, die da über einen kommt, und mit jedem Post, den man meldet, kommen zehn oder 20 oder 100 oder 1000 weitere hinzu“, führte Paus aus. „Von daher fühlte auch ich mich dann teilweise sehr ohnmächtig.“

Paus: Hilfe für Betroffene wichtig

Vor diesem Hintergrund ist die Bundesfamilienministerin nach eigenen Angaben froh, „dass es inzwischen den Digital Services Act gibt, der jetzt auch bereits europaweit in Kraft ist“. Dieses Gesetz über digitale Dienste soll unter anderem sicherstellen, dass illegale Inhalte wie Hassrede nach entsprechenden Hinweisen schneller aus dem Netz entfernt werden.

Deutschland arbeite zudem an weiterer nationaler Gesetzgebung, erklärte Paus: „Das ist die eine Seite, dass wir tatsächlich bei der Regulierung noch mal gucken müssen, was können wir da besser machen.“ Aber auch Präventionsangebote gegen Hass im Netz müssten besser werden. „Da fühle ich mich mit verantwortlich.“

Mit Blick auf den Vollzug müssten zudem die Behörden „jetzt auch in die Lage kommen, da tatsächlich zu arbeiten“, sagte Paus weiter. Außerdem sei konkrete Hilfe für betroffene Menschen wichtig, damit sie ihr Recht auch durchsetzen könnten.