THEO VAN GOGH HINWEISE: „Verein Deutsche Sprache“ und das Rechten-Treffen

Treffen der Rechtsextremen : „Das war nicht abgesprochen“

  • Aktualisiert am 13.01.2024-12:53

Das Potsdamer Anwesen, auf dem im November 2023 das Treffen der Rechtsextremen stattfand.

Der Verein Deutsche Sprache will über den Ausschluss seines Mitglieds Silke Schröder entscheiden, die im November 2023 ebenfalls an dem Treffen der Rechtsextremen in Potsdam teilgenommen hatte.

Der Verein Deutsche Sprache (VDS) will in der kommenden Woche über den Ausschluss eines Vorstandsmitglieds befinden, das an dem Potsdamer Treffen radikal rechter Aktivisten teilgenommen haben soll. Der Vorsitzende Walter Krämer teilte der Deutschen Presse-Agentur am Samstag mit, in der anstehenden Vorstandssitzung werde über den Ausschlussantrag entschieden. Krämer bestätigte außerdem, dass der Philosoph Peter Sloterdijk den Verein verlassen habe. Zuvor hatte ein Redakteur des Deutschlandfunks Sloterdijks Kündigungsschreiben auf der Plattform X verbreitet.

Der VDS widmet sich der Bewahrung der deutschen Sprache in ihrer historischen Form und hat sich dabei besonders dem Kampf gegen die übermäßige Verwendung von Anglizismen und gegen das Gendern verschrieben. Von „den privaten Tätigkeiten seines Vorstandsmitglieds“ Silke Schröder hatte der Verein sich distanziert, nachdem deren Teilnahme an dem Potsdamer Treffen durch die Correctiv-Recherchen bekannt geworden war.

Dieter Hallervorden ist entsetzt

„Insbesondere war die aktuell kritisierte Aktion von Silke Schröder weder mit dem VDS abgesprochen noch gar von diesem initiiert oder autorisiert“, heißt es etwas hölzern. Der VDS unterstütze „keine Aktionen, die nicht mit dem Grundgesetz vereinbar sind, und lehnt Diskriminierungen jeder Form ab“.

Dem Kabarettisten und Berliner Theaterintendanten Dieter Hallervorden, der dem Verein angehört, war das noch nicht genug. Nach den Berichten über das Potsdamer Treffen sagte er dem Deutschlandfunk: „Ich bin entsetzt. Und die Frau muss diesen Verein schnellstens verlassen.“

An dem Treffen in einer Potsdamer Villa hatten im November 2023 unter anderem einzelne AfD-Funktionäre sowie einzelne Mitglieder der CDU und deren erzkonservativer Werteunion teilgenommen. Der frühere Kopf der rechtsextremen Identitären Bewegung in Österreich, Martin Sellner, hatte bei dem Treffen über „Remigration“ gesprochen und damit die Deportation von Asylbewerbern, Ausländern mit Bleiberecht und „nicht assimilierten Staatsbürgern“ gemeint