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Krieg in Nahost : Israels Luftwaffe greift Moschee im Flüchtlingslager im Westjordanland an

  • Aktualisiert am 22.10.2023-05:53 FAZ

Die beschädigte Al-Ansar-Moschee in Dschenin im Westjordanland nach einem israelischen Luftangriff.

Die israelische Luftwaffe greift eine Moschee im Westjordanland an, dort soll sich ein unterirdischer „Terrorkomplex“ befunden haben. Auch an der Grenze zu Libanon gibt es wieder Zwischenfälle. Der Überblick

Israel will das militärische Vorgehen gegen die islamistische Hamas im Gazastreifen nach zweiwöchigem Bombardement nun ausweiten.

„Wir erhöhen die Angriffe und minimieren die Gefahr“, zitierten israelische Medien Armeesprecher Daniel Hagari am Samstag. „Wir müssen unter den besten Bedingungen in die nächste Phase des Krieges eintreten.“ Unklar ist, ob damit die erwartete Bodenoffensive gemeint ist. Auch im besetzten Westjordanland geht Israel verstärkt gegen militante Palästinenser vor. In der Nacht zum Sonntag griff die Armee nach eigenen Angaben kurz vor einem geplanten Anschlag eine „Terrorzelle“ in einer Moschee im Flüchtlingslager Dschenin an.

Israel bombardiert „Terrorzelle“ in Moschee

In der Al-Ansar-Moschee habe sich ein unterirdischer „Terrorkomplex“ der islamistischen Hamas und des Islamischen Dschihad befunden, die einen weiteren Terroranschlag geplant hätten, teilte das israelische Militär auf Telegram mit. Unbestätigten Medienberichten zufolge kamen bei dem Angriff zwei Palästinenser ums Leben.

Auch an der Grenze Israels zu Libanon gab es zuvor wieder gewaltsame Zwischenfälle, die Sorgen vor einer Eskalation des Konflikts schüren. Israels Armee griff nach Beschuss und versuchten Raketenstarts aus Libanon eigenen Angaben zufolge „Terrorzellen“ im Süden Libanons an. Dabei habe es „Treffer“ gegeben, erklärte das Militär am Samstag.

Zugleich steht im Gazastreifen eine weitere Intensivierung der Angriffe bevor: „Wir werden den Gazastreifen für eine operative, professionelle Mission betreten: zur Zerstörung von Hamas-Aktivisten und der Infrastruktur, kündigte Armeechef Herzi Halevi am Samstag an.

Seit dem Terrorangriff der Hamas am 7. Oktober, bei dem 1400 Menschen in Israel getötet und mehr als 200 Menschen als Geiseln in den Gazastreifen verschleppt wurden, hat Israels Armee Hunderte von Zielen im Gazastreifen am Mittelmeer bombardiert. Die meisten der bei dem Hamas-Angriff in Israel getöteten Menschen waren offiziellen Angaben zufolge Zivilisten.

Nach Angaben des von der Hamas kontrollierten Gesundheitsministeriums im Gazastreifen kamen dort bislang 4385 Palästinenser ums Leben, 62 Prozent davon Kinder und Frauen. Über 1000 Menschen würden vermisst.

USA legen Resolutionsentwurf für den UN-Sicherheitsrat vor

Die USA haben einen Resolutionsentwurf für den UN-Sicherheitsrat zum Nahen Osten vorgelegt. Darin wird festgestellt, dass Israel das Recht hat, sich zu verteidigen. Iran wird auffordert, keine Waffen mehr zu liefern an „Milizen und terroristische Gruppen, die den Frieden und die Sicherheit in der Region bedrohen“.

Der Textentwurf fordert zudem den Schutz von Zivilisten – einschließlich derer, die versuchten, sich in Sicherheit zu bringen. Weiterhin steht in dem Resolutionsentwurf, Staaten müssten das Völkerrecht einhalten, wenn sie auf Angriffe reagierten. Der Entwurf drängt auch auf kontinuierliche, ausreichende und ungehinderte Lieferung von Hilfsgütern in den Gazastreifen.