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Nagornyj Karabach : Ein neuer, alter Krieg

Nach Schüssen und Explosionen: Bewohner Stepanakerts versuchen sich am Dienstag in Sicherheit zu bringen.

Die aserbaidschanische „Antiterroroperation“ sieht aus wie der Beginn einer weiteren großen Eskalation im Ringen um Nagornyj Karabach. Armenien spricht bereits von „ethnischen Säuberungen“.

Auf den vorerst letzten Aufnahmen, die der armenische Journalist Marut Wanjan aus Stepanakert auf der Plattform X veröffentlichte, hört man Luftalarm, Dröhnen wie von Drohnen und Sturmgewehre, die feuern. Und dumpfe, mächtige Schläge. „Hört sich an wie ‚Grad‘“, sagt Wanjan auf einer Aufnahme mit Blick auf den Mehrfachraketenwerfer, der mit dem russischen Wort für Hagel benannt wird. Wanjan veröffentlichte noch Bilder, auf denen, wie er schrieb, Rauch aus der Nähe eines Krankenhauses von Stepanakert aufstieg. Dann hörten seine Mitteilungen auf. Die Lage in der „Hauptstadt“ der nicht anerkannten „Republik Arzach“, wie die Armenier das völkerrechtlich zu Aserbaidschan gehörende Nagornyj Karabach nennen, blieb unklar, Telekommunikationsverbindungen waren gestört.

Schon das war ein schlechtes Zeichen: So war es auch vor bald drei Jahren gewesen, zu Beginn des bisher jüngsten großen Aufflammens des Krieges um Nagornyj Karabach. Damals fielen in 44 Tagen mehr als 7000 armenische und aserbaidschanische Soldaten. Viel spricht jetzt für die Annahme, dass der Krieg in eine neue, große Runde gehen würde, die dritte; die erste war der Krieg Anfang der Neunzigerjahre gewesen, in dem die Armenier die Oberhand behalten hatten.

Angriff auf Nagornyj Karabach : Armeniens Albtraum

Verzweifelte armenische Demonstranten am Dienstag in Eriwan

Aserbaidschans Herrscher weiß, wie wichtig er für den Westen ist – und nutzt das offen aus. Worte allein werden nicht reichen, um ihn vom Weg der Gewalt abzubringen.

Aserbaidschans Herrscher Ilham Alijew hat nie einen Zweifel daran gelassen, dass er ganz Nagornyj Karabach beansprucht. Und dass er diesen Anspruch auch durchsetzen kann. Schon vor drei Jahren, im letzten offenen Krieg um die Bergregion, hatten sich diese neuen Kräfteverhältnisse gezeigt.

Der Übermacht von Alijews Armee, die mit viel Geld aus dem Gasexport und massiver türkischer Bruderhilfe hochgerüstet worden war, konnten die Armenier kaum etwas entgegensetzen, wenngleich sie die Region historisch bewohnen.

Wenig Hoffnung für Armenien

Seit Russlands Überfall auf die Ukraine sprudeln Bakus Einnahmen noch üppiger. Und die Abhängigkeit des Westens von Aserbaidschans Gas ist noch größer. Alijew ist sich offenbar sicher, dass er aus dieser Richtung keine Konsequenzen fürchten muss. Selbst der Konflikt mit Iran spielt ihm in die Hände, in dem er sich immer wieder als diskreter Partner des Westens empfohlen hat.