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Türkei und Syrien: Experte warnt vor Wiederaufbau von Städten im Erdbebengebiet

ZEIT ONLINE : “Die Region werden über kurz oder lang weitere, starke Erdbeben treffen”, sagt Marco Bohnhoff vom Deutschen GeoForschungsZentrum. Er fordert erdbebensicheres Bauen.Februar 2023, 12:10 UhrQuelle: ZEIT ONLINE,

Nach den schweren Erdbeben in der Türkei und Syrien rät ein Experte davon ab, die zerstörten Städte an gleicher Stelle wiederaufzubauen. “Die Region werden über kurz oder lang weitere, starke Erdbeben treffen”, sagte Marco Bohnhoff vom Deutschen GeoForschungsZentrum (GFZ) in Potsdam. Sowohl nordöstlich als auch etwas weiter südlich der Katastrophenregion seien Beben überfällig.

Die Vorbereitung darauf durch eine erdbebensichere Bauweise sei unbedingt notwendig und theoretisch auch möglich, wenn man in der Nähe einer Verwerfung baue – aber mit immensen Kosten und entsprechend langen Bauzeiten verbunden, sagte Bohnhoff.

Über vom Erdbeben zerstörte Städte wie Antakya und Kahramanmaraş sagte Bohnhoff: “Normalerweise müsste man sagen, dass da eine Stadt nicht wiederaufgebaut werden darf.” Jedoch wollten Menschen ihre Gegend häufig nicht verlassen. Das habe man bei vergangenen Erdbeben gesehen, wie etwa in Port-au-Prince, der nach dem verheerenden Beben 2010 stark zerstörten Hauptstadt Haitis.

Erdoğan will Aufbau binnen eines Jahres

Am Montagmorgen vor einer Woche hatte das erste Beben der Stärke 7,7 die Region erschüttert, Stunden später folgte ein zweites schweres Beben der Stärke 7,6. Die Katastrophenschutzbehörde Afad registrierte bislang mehr als 2.400 Nachbeben.

Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdoğan hatte zu Beginn der Katastrophe versprochen, die vom Erdbeben zerstörte Region innerhalb eines Jahres wiederaufbauen zu wollen.