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Virtuelle Versammlung des Wasserforum Mesopotamien – 18 Juni 2020

Im April 2019 wurde das 1. Wasserforum Mesopotamiens in Silemanî (Süd-Kurdistan) organisiert. Für 2021 ist das 2. Wasserforum in Amed vorgesehen, wofür die Vorbereitungen laufen. Als die Covid-19 Pandemie sich ab März 2020 sich auch auf die Staaten Mesopotamiens auswirkte, entstand die Idee, eine virtuelle Versammlung zur Bewertung des letzten einen Jahres und der aktuellen Pandemiezeit und zur Diskussionen von Vorschlägen für das 2. Wasserforum Mesopotamien durchzuführen.

Erst wurden für Irak, Süd-Kurdistan, Iran, Syrien und Türkei-Nord-Kurdistan „lokale“ digitale Diskussionen und am 16. und 17. Mai 2020 schließlich die Virtuelle Versammlung des Wasserforum Mesopotamiens veranstaltet.

Hervorgehoben wurde bei der virtuellen Versammlung, dass vor allem die Türkei – aber auch der Iran – im Zuge der Pandemiebekämpfung repressive Maßnahmen einsetzt, um stillstehende oder nur langsam vorankommende Investitionen und Projekte umzusetzen.
Die Pandemie zeigte weiterhin die Schwächen der ökologischen Bewegungen in ganz Mesopotamien, dabei insbesondere der fehlende enge Bezug zur breiten Bevölkerung. Aber die Pandemie bietet auch Möglichkeiten, auf mehr Menschen als sonst Einfluss zu nehmen. Denn die Mehrheit der Bevölkerung sucht nach Fragen und Zukunftsperspektiven angesichts der zunehmenden ökonomischen Krise. Hierzu sollten die sozialen Medien effektiver als sonst genutzt werden. Kurze Erklärungen und die Visualität könnten dabei sehr helfen, da die Menschen immer weniger längere Texte lesen.
Zum geplanten 2. Wasserforum Mesopotamien wurde betont, dass aus allen Teilen Mesopotamiens eine aktive Beteiligung notwendig ist, um eine ausgeglichene Beteiligung tatsächlich zu erreichen. Auch sollte dafür gesorgt werden, dass die sprachlichen Barrieren für alle Teilnehmer*innen überwunden werden müssen.
Abgeschlossen wurde mit der gemeinsamen Aussage, dass Frieden durch Wasser möglich sei, gerade in einer Region voller militärischen Konflikte und großen menschlichen Leids.

Diese virtuelle Versammlung hat dazu beigetragen, dass sich Aktivist*innen aus vier Staaten und mindestens sechs Ländern Mesopotamiens ein Stück besser kennen gelernt haben. Die demokratische Zivilgesellschaft Mesopotamiens hat begonnen, die Gesellschaften “auf der anderen Seite der Grenzen” zu verstehen. Und dies durch ein eigenes Engagement und nicht durch die Bevormundung von Staaten, internationale NGOs oder anderen. Dies fördert tatsächlich nicht nur die sogenannte „Völkerverständigung“, sondern Solidarität und demokratisches Bewusstsein. Die virtuelle Versammlung wurde mit den Wörtern „Frieden durch Wasser“ abgeschlossen…

Den Bericht auf Englisch zur Virtuellen Versammlung des Wasserforums Mesopotamien können Sie hier lesen: https://www.savethetigris.org/wp-content/uploads/2020/05/Mesopotamian-Water-Forum-Virtual-Assembly-Report.pdf