EIGENE ANSICHTEN / Duran Kalkan

„Unsere Führung ist das Ziel“ 

Duran Kalkan, Mitglied des Exekutivrats der Gemeinschaft der Gesellschaften Kurdistans (KCK) – 14.1.2013

Man sollte nicht nur an die gezielte Ermordung von Sakine Cansız denken:

 „Offensichtlich soll die seit einiger Zeit andauernde Vernichtungs- und Liquidierungsoperation, die mit solch schmutziger Vorgehensweise auf unseren Vorstand abzielt, somit fortgeführt werden. Die Morde stellen den ersten und bedeutenden Akt zur Realisierung eines entsprechenden Plans dar. Eventuell hatte es schon im Vorfeld ähnliche Bestrebungen gegeben, wir erhielten Informationen darüber.

Eine merkwürdige Eigenansicht, bei der man denn doch stutzt! Der „Vorstand“ ist die „Führung“. Und man soll nicht nur an Sakine und die beiden anderen Frauen denken, was wohl übertrieben wäre, sondern an die „Führung“, der das Massaker eigentlich galt.

Frage: Gehörte Sakine Cansiz nicht zu dieser „Führung“?

Wenn wir die traurigen Listen in 2012 ermordeter Mitglieder der Guerilla durchsehen, entdecken wir keine Namen der Führung. Den perfiden Vorschlag des U.S. Botschafters Ricciardione, in gezielten Kommandoaktionen Mitglieder der Kandil-Führung zu ermorden, hat sogar die Türkische Regierung öffentlich zurückgewiesen.

Auch wenn es nicht in die patriarchale Optik paßt: Die Exekutionen in Paris galten einzig und in erster Linie den kurdischen Frauen, die vielleicht keine „Führung“, wohl aber die Avantgarde der kultur- und sozialrevolutionären Veränderung nicht nur im Mittleren Osten sind.

Ihnen galt der Mord, ihnen !  – und an sie muß man denken ! (MESOP)