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Flutkatastrophe: Anne Spiegel telefonisch nicht erreichbar

Ein Mitarbeiter von Anne Spiegel versuchte am Abend der Katastrophe und am frühen Morgen des Folgetags erfolglos, seine Chefin zu erreichen.

BERLINER ZEITUNG  11.3.2022 Familienministerin Anne Spiegel von den Grünen.

Familienministerin Anne Spiegel ist heute Abend vor den Untersuchungsausschuss zur Ahrtal-Katastrophe mit 134 Toten geladen. Noch ist nicht bekannt, ob Spiegel kommen und aussagen wird. Sie ist in Corona-Quarantäne. Die Grünen-Politikerin und damalige Umweltministerin in Rheinland-Pfalz geriet in den letzten Tagen in die Kritik, nachdem brisante Chatverläufe während der Katastrophe zwischen ihr und ihrem Team geleakt wurden (mehr  und ). Die Rhein-Zeitung

über eine Anrufliste, die die Redaktion nach eigenen Angaben einsehen konnte. Demnach war Anne Spiegel telefonisch nicht erreichbar, als die ersten Landkreise bereits den Katastrophenfall ausgerufen hatten, Straßen unterspült wurden und der Pegel in Altenahr von den tosenden Wassermassen weggerissen worden war.

In dem Bericht der Rhein-Zeitung heißt es, dass Staatssekretär Erwin Manz am 14. Juli um 22.24 Uhr versuchte, seine damalige Vorgesetzte Spiegel zu erreichen. Weil der Anruf erfolglos blieb, soll Manz eine Notiz angelegt haben: „Versuch Telefonat.“ Landrätin Julia Gieseking rief bereits um 20.15 Uhr den Katastrophenfall aus, auch um so die Unterstützung durch die Bundeswehr zu ermöglichen. Gegen 21 Uhr teilte Gieseking bei einer kurzfristig einberufenen Pressekonferenz mit, dass es viele überschwemmte Straßen und Ortschaften gebe, die nicht mehr erreichbar seien. Gieseking sagte: „Ich appelliere an die Bevölkerung, dass alle zuhause bleiben und sich schützen vor den Wassermassen.“

Am nächsten Morgen versuchte Staatssekretär Manz

um 7.52 Uhr erneut, Anne Spiegel zu erreichen. Wieder ohne Erfolg. Als Spiegel das Ausmaß der Katastrophe schließlich erfuhr, schrieb sie am 15. Juli an ihre Mitarbeiter: „Das Blame Game könnte sofort losgehen, wir brauchen ein Wording, dass wir rechtzeitig gewarnt haben, wir alle Daten immer transparent gemacht haben, ich im Kabinett gewarnt habe, was ohne unsere Präventionsmaßnahmen und Vorsorgemaßnahmen alles noch schlimmer geworden wäre etc.“

Tatsächlich hatte Spiegel am Vortag bereits um 16.26 Uhr eine Mitteilung mit dem Titel „Angespannte Hochwasserlage in Rheinland-Pfalz – Wasserstände an Rhein, Mosel und kleineren Flüssen und Bächen werden weiter ansteigen“, freigegeben. In der Mitteilung hieß es: „Wir nehmen die Lage ernst, auch wenn kein Extremhochwasser droht.“ Spiegel hatte die Meldung zur Freigabe kurz zuvor geschickt bekommen. Ihren Untergebenen antwortet sie laut den Chatprotokollen um 15.56 Uhr: „Konnte nur kurz draufschauen, bitte noch gendern CampingplatzbetreiberInnen, ansonsten Freigabe. Wir sollten die PM erst nach der jetzt begonnenen Debatte herausgeben. Danke.“