Unstimmige Deklaration: USA besorgt wegen möglicher Restbestände syrischer Chemiewaffen

MESOP : DEN SCHLAMPLADEN AM EAST RIVER (UN) ENDLICH SCHLIESSEN – ES GAB „AUSLASSUNGEN“ (!) BEIM ÜBERPRÜFEN VON ASSADS GIFTGASBESTÄNDEN“

SPIEGEL ONLINE – 5-9-2014 –  Inspektor der Organisation für das Verbot chemischer Waffen in Syrien: Noch immer soll es Chemiewaffen im Land geben. In Syrien lagern womöglich noch immer Chemiewaffen. Laut den Vereinten Nationen gibt es Unstimmigkeiten bei der Deklaration der Kampfstoffe. Die USA fürchten, dass Giftgas in die Hände der IS-Milizen gelangen könnte.

New York – In den USA wächst die Sorge, dass in Syrien noch immer Chemiewaffen lagern – und diese den Kämpfern der Dschihadistengruppe “Islamischer Staat” in die Hände fallen könnten. Das syrische Regime von Präsident Baschar al-Assad hatte im Oktober 2013 nach internationalem Druck mit der Weltgemeinschaft vereinbart, seine Chemiewaffen abzugeben und im Ausland vernichten zu lassen. Syrien hatte damals angegeben, 1290 Tonnen Chemiewaffen zu besitzen, darunter einige der wohl gefährlichsten chemischen Kampfstoffe wie Sarin, das Nervengift VX und Senfgas. Dazu hat es 1230 Tonnen nicht gefüllte chemische Munition deklariert, also Raketen oder Geschosse, die sich mit chemischen Kampfstoffen versetzen lassen.

Bei dieser Deklaration gebe es weiterhin Unstimmigkeiten, sagte die US-Botschafterin bei den Vereinten Nationen, Samantha Power. Es bestehe “die Möglichkeit, dass es bei der Deklaration regelrechte Auslassungen gab”. Erst vor wenigen Wochen waren auf dem US-Spezialschiff “Cape Ray” 600 Tonnen Chemikalien aus Syrien, mit denen Sarin und Senfgas hergestellt werden können, komplett zerstört worden. Die gemeinsame Mission der Vereinten Nationen und der Organisation für ein Verbot der Chemiewaffen (OPCW) wird von der Uno-Sonderbeauftragten Sigrid Kaag koordinert. Sie bestätigte, dass es Unklarheiten bei der Deklaration der Waffen gibt: “Das ist eine Diskussion, die in Damaskus und Den Haag weitergeführt wird.” Sie selbst werde bald wieder nach Damaskus reisen, um der Sache auf den Grund zu gehen.

Zwölf syrische Produktionsstätten für Chemiewaffen sollen in den nächsten sechs Monaten zerstört werden, so Kaag. Vier davon seien in umkämpften Gebieten.

Zuletzt hatte es im April und Mai Berichte über den Einsatz von Chlorgas in Syrien gegeben. Chlorgas steht nicht auf der Liste der Chemiewaffen, weil es auch zivile Anwendungen gibt. Assads Regierung und die Opposition hatten sich nach dem Angriff gegenseitig beschuldigt, das Gas eingesetzt zu haben.

vet/dpa/Reuters http://www.spiegel.de/politik/ausland/angst-in-usa-is-milizen-koennten-in-syrien-chemiewaffen-erbeuten-a-989983.html