THEO VAN GOGH: WENN DAS AXEL NOCH ERLEBT HÄTTE ! – Transgender-Streit im Springer-Verlag – Döpfners journalistische Bankrotterklärung

Ein Gastbeitrag mehrerer Wissenschaftler für die im Axel-Springer-Verlag erscheinende Tageszeitung „Die Welt“ hat zu einer Eskalation geführt. Die Autoren des Beitrags setzten sich kritisch mit dem Phänomen der Transidentität auseinander

– und lösten damit erwartungsgemäß Empörung in der Trans-Community aus. Doch Springer-Chef Mathias Döpfner stellte sich daraufhin nicht hinter die Autoren, sondern kroch zu Kreuze und kritisierte die eigene Redaktion. Jetzt hat eine Springer-Journalistin gekündigt, in einem offenen Brief rechnet sie zudem mit Döpfner ab. MATHIAS BRODKORB am 16. Juni 2022

Mathias Brodkorb war Finanzminister des Landes Mecklenburg-Vorpommern und gehört der SPD an.

Was sich in diesem Monat in der Tageszeitung Welt abspielt, einem einstigen Flaggschiff der konservativen Publizistik, wird rückblickend, so pessimistisch darf man sein, wahrscheinlich nicht nur als „Zeitenwende“, sondern „Kipppunkt“ der deutschen Öffentlichkeit in Erinnerung bleiben. Das wäre nicht weiter schlimm, wenn an diesem seidenen Faden letztlich nicht die Funktionsfähigkeit der Demokratie hinge.

Begonnen hat alles mit einem Gastbeitrag verschiedener Wissenschaftler rund um den Psychiater Alexander Korte, der seit Jahren vor den negativen Folgen leichtfertiger Geschlechtsumwandlungen insbesondere bei Kindern und Jugendlichen warnt. Der Beitrag basiert dabei auf einem Aufruf, den mittlerweile hundert namhafte Wissenschaftler unterschrieben haben.