THEO VAN GOGH WATCH : WAGNERDÄMMERUNG (3)

NEUE ZÜRCHER ZEITUNG  24.6.23 – Das ist passiert: Jewgeni Prigoschin, der Chef der paramilitärischen Gruppe Wagner, hat den russischen Verteidigungsminister Sergei Schoigu am Freitagabend beschuldigt, persönlich einen tödlichen Angriff auf die Söldnertruppe angeführt zu haben. Er kündigte Vergeltung an. Der russische Geheimdienst FSB eröffnete daraufhin ein strafrechtliches Verfahren wegen eines versuchten bewaffneten Aufstandes gegen den Wagner-Chef. Ihm drohen bis zu 20 Jahre Haft. Prigoschin steht mit der Militärführung in Moskau seit längerer Zeit in Konflikt. Zum Bericht
Darum ist es wichtig: Der Wagner-Chef, der eigentlich als unantastbar gilt und ein Vertrauter von Putin ist, hatte die russische Militärführung zuletzt immer wieder wegen der Niederlagen im russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine kritisiert. Nun seien er und seine Söldner angeblich auf dem 1200 Kilometer langen Weg nach Moskau, um die Führung der Armee zu übernehmen und Vergeltung für die getöteten Kameraden zu üben. Im Zuge der Konfrontation schlug sich der wichtige russische Armeegeneral Sergei Surowikin, der seinerseits wiederum als Verbündeter Prigoschins galt, auf die Seite des Machtapparats in Moskau.
So ist die aktuelle Lage in Russland: Nach den Drohungen eines Vergeltungsschlages durch seinen bisherigen Verbündeten hat Russland reagiert und in Moskau Anti-Terror-Massnahmen eingeführt, darunter zusätzliche Strassenkontrollen. Ausserdem wurde eine Autobahn, die Moskau mit den südlichen Regionen verbindet, bis 400 Kilometer vor der russischen Hauptstadt für den Verkehr gesperrt. Der Gouverneur der russischen Region Rostow rief die Einwohnerinnen und Einwohner angesichts des sich zuspitzenden Konflikts zwischen der Armee und der Söldnertruppe auf, zu Hause zu bleiben. Zu den neusten Entwicklungen

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